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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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finden Sie nicht auch? Und Mrs. Riddle kommt mir dann doch zu formell vor.«
      »Wie haben Sie sie gefunden?«
      Ruths Mundwinkel hoben sich zu einem hässlichen Grinsen. »Das sollten Sie doch wissen, wenn Sie so viel gegraben haben. Ich habe einen Abschluss in Informatik. Heutzutage kann man alles rausfinden, wenn man weiß, wo man nachsehen muss. Das Telefonbuch ist meist sehr zuverlässig, wissen Sie. Ein guter Ausgangspunkt. Aber es gibt auch das Internet. Jede Menge Informationen auf der Datenautobahn.«
      »Wo haben Sie angefangen?«
      »Im Amt für Bevölkerungsstatistik. Die geben einem Einblick in die Originalgeburtsurkunde, wenn man nett fragt. Von da ist es ziemlich einfach.«
      »Was haben Sie aus Ihrer Geburtsurkunde erfahren?«
      »Dass ich am dreiundzwanzigsten Februar 1977 in der Launceston Terrace dreiundsiebzig in Tiverton geboren bin.«
      »Was noch?«
      Ruth starrte wieder gelangweilt an die Wand. »Dass meine Mutter Rosalind Gorwyn ist und der Name des Vaters nicht angegeben wurde.«
      »Was haben Sie dann gemacht?«
      »Ich bin zu der Adresse in Tiverton gefahren, wo ein älteres Ehepaar namens Gorwyn lebt. Das ist kein sehr häufiger Name, selbst in Devon nicht. Ich wusste, dass sie nicht meine leiblichen Eltern sein konnten - sie waren zu alt -, also hab ich sie etwas unter Druck gesetzt und erfahren, dass sie Ro-salinds Tante und Onkel sind und sie während der Schwangerschaft bis zur Geburt bei ihnen gewohnt hat. Meiner Geburt. Versteckt vor der Welt, während sie mich bekam.«
      »Was haben die Gorwyns Ihnen noch erzählt?«
      »Dass meine Mutter mit einem Mann namens Jeremiah Archibald Riddle verheiratet sei, einem wichtigen Polizisten, dass sie jetzt Anwältin sei und mit ihrer Familie in North Yorkshire lebt. Sie hätten mir alles erzählt, nur um mich loszuwerden. Danach war es leicht. Selbst ein Kind hätte sie finden können.«
      »Haben Sie jemals mit Rosalinds Eltern gesprochen?«
      »Zuerst nicht. Aber ich fand heraus, dass sie als Rentner in Barnstaple wohnten. Er war Pfarrer gewesen. Was wahrscheinlich erklärt, warum meine Mutter mich am Leben ließ.«
      »Was meinen Sie damit?«, fragte Annie.
      Ruth blickte sie an, als sähe sie Annie zum ersten Mal. »Na ja, so oder so hatte ich ja keine großen Chancen, nicht wahr?«, sagte sie. »Sie hätte mich loswerden, hätte abtreiben können. Das hätte ich an ihrer Stelle getan. Dann hätte ich nie existiert und all das wäre nicht passiert.«
      »Oder?«
      »Sie hätte mich behalten können. Dann wäre ich das unerwünschte Kind einer allein erziehenden Mutter gewesen und Ihr Chief Constable hätte sie nie geheiratet. Ich wäre wahrscheinlich in einer Punkkommune oder so gelandet, mit Leuten, die sich rund um mein Kinderbett Heroin spritzten, high wurden und mich vergaßen, worauf ich zum Rand der Treppe gekrabbelt, runtergefallen und ebenfalls gestorben wäre. Also denke ich, sie hielt die Adoptionsfreigabe für eine bessere Möglichkeit. Nur dumm, dass es für mich die schlechtere war. Mir wurde gesagt, dass die Adoptionsagenturen sehr gut sind, sehr strikte Ansichten haben, aber einige von uns fallen eben durch die Ritzen. Wie gesagt, alle hielten die Walkers für das Salz der Erde, meinten, sie würden wundervolle Eltern abgeben, doch der Herr hatte sie nicht mit leiblichen Nachkommen gesegnet. Man sollte meinen, sie hätten das als ein Zeichen begreifen sollen.«
      Banks und Annie ließen das Gesagte auf sich einwirken, dann nahm Banks die Befragung wieder auf. »Sie sind in Ro-salinds Kanzlei gegangen?«
      »Ja. Ich hielt es für das Beste. Stellte sich heraus, dass ich Recht hatte.« Ruth kicherte. »Sie hat sich fast in die Hose gemacht vor Angst, ich könnte ihrem Mann was sagen. Dachte, er würde sie rausschmeißen, wenn er es erführe.«
      »Also haben Sie sie erpresst.«
      Ruth schlug mit der Faust auf den Tisch. »Das stand mir schließlich zu! Ich habe nur verlangt, was mir zustand. Die ganzen Jahre hab ich nichts von ihr bekommen. Nichts. Und von den blöden Walkers nur miese Behandlung. Stellen Sie sich vor, die haben mich mal gezwungen, Schuhe zu tragen, die so klein und eng waren, dass meine Zehennägel abfielen und die Schuhe voll Blut waren, als ich von der Schule nach Hause kam. So waren diese verdammten Salz-der-Erde-Walkers, nur dass Sie es wissen. Ich hatte das Recht, etwas von Ros zu verlangen. Sie war es mir schuldig. Warum sollte sie alles

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