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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Schwierigkeiten, Ruth?«, fragte Banks. »Braucht sie Hilfe?«
      »Hilfe? Louisa? Sie machen wohl Witze. Die landet doch immer auf den Füßen, egal, was passiert. Nachdem sie zuerst auf dem Rücken gelandet ist.«
      »Ich dachte, sie wäre Ihre Freundin?«
      »War sie. Ist sie.« Ruth machte eine ungeduldige Geste. »Sie nervt mich nur manchmal, das ist alles. Das tun die meisten Menschen. Ärgern Sie sich nicht auch von Zeit zu Zeit über Ihre Freunde?«
      »Aber gibt es denn Grund, sich Sorgen zu machen?«
      »Das weiß ich wirklich nicht.«
      Banks trank einen Schluck Tee, der bitter schmeckte. »Wo haben Sie sie kennen gelernt?«
      »In der Nähe von King's Cross. Sie kam auf mich zu und hat mich nach dem Weg zur nächsten Jugendherberge gefragt. Wir kamen ins Gespräch. Ich sah, dass sie gerade angekommen war und nicht recht wusste, was sie tun und wo sie hingehen sollte.« Ruth zuckte die Schultern. »Ich weiß, wie einsam und freudlos London sein kann, besonders, wenn einem hier alles neu ist.«
      »Also haben Sie sie zu sich mitgenommen?«
      »Sie tat mir Leid.«
      »Und Sie hat hier mit Ihnen gelebt?«
      Ruth errötete. »Hören Sie, ich bin keine Lesbe, falls Sie das denken. Ich hab ihr mein Gästezimmer angeboten, bis sie auf die Beine kam. Mehr nicht. Kann man denn niemandem mehr etwas Gutes tun, ohne dass sofort eine Sexsache daraus wird?«
      »So habe ich das nicht gemeint«, sagte Banks. »Tut mir Leid, wenn ich Sie verärgert habe.«
      »Ja ... na gut. Passen Sie in Zukunft lieber auf, was Sie sagen.«
      »Louisa und Sie sind aber trotzdem Freundinnen, sagen Sie?«
      »Ja. Sie ist eine Weile hier geblieben. Ich hab ihr einen Job vermittelt, aber das war nichts für sie. Dann hat sie Craig kennen gelernt, einen Typ, den ich vom College kenne, und ist bei ihm eingezogen.«
      Ruth sprach in seltsam gleichgültigem Ton, aber Banks hatte den Eindruck, dass da vieles unter der Oberfläche brodelte, was sie nicht preisgeben wollte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sie ständig einschätzte, abwog und berechnete und dass die kleine Lüge, bei der sie ihn erwischt hatte, ihr die Oberhand über ihn gab. »Ich habe mit Craig Newton gesprochen«, sagte er, »und der hat mir erzählt, dass Louisa ihn wegen ihres neuen Freundes verlassen hat. Scheint ein ziemlich zwielichtiger Typ zu sein. Wissen Sie, wer das ist?«
      »Nur so ein Kerl, den sie auf einer Party getroffen hat.«
      »Waren Sie auch dort? Kennen Sie ihn?«
      »Ja.«
      »Haben Sie die beiden seither gesehen?«
      »Sie waren mal hier. Ich glaube, Louisa wollte mit ihm angeben. Er war gewiss nicht beeindruckt von dem, was er hier sah.«
      »Kennen Sie seinen Namen?«
      »Barry Clough.«
      »Und seine Adresse?«
      Ruth griff nach einer weiteren Zigarette, und als sie sie angezündet und den ersten Zug gemacht hatte, nickte sie. »Ja. Die wohnen in einer dieser schicken Villen draußen in Little Venice. Louisa hat mich mal zu einer Dinnerparty eingeladen - natürlich mit Catering. Ich glaube, damit wollte sie mich beeindrucken.«
      »Hat das geklappt?«
      »Dazu braucht es mehr als ein großes Haus und ein paar ehemalige Rockstars. Und vielleicht einen parlamentarischen Hinterbänkler und ein oder zwei korrupte Bullen.«
      Banks lächelte. »Wovon lebt er?«
      »Ist eine Art Geschäftsmann. Mit Verbindungen zur Musikindustrie. Wenn Sie mich fragen, der ist Drogendealer.«
      »Wie kommen Sie darauf?«
      »Schickes Haus. Überall liegt Koks herum. Rockstars. Leuchtet doch ein, oder?«
      »Nimmt Louisa Drogen?«
      »Ist der Papst Pole?«
      »Wann haben die beiden sich kennen gelernt?«
      »Vor etwas über zwei Monaten.«
      »Haben Sie sich seit der Zeit oft mit ihr getroffen?«
      »Nicht sehr oft. Sie hören sich allmählich wie ein Bulle an, wissen Sie.«
      Banks gefiel es nicht, dass sie ihn ansah, als wisse sie Bescheid. »Ich mach mir einfach nur Sorgen«, sagte er.
      »Warum? Sie ist ja nicht Ihre Tochter.«
      Banks wollte nicht von seiner Tochter sprechen, die in diesem Moment zweifellos Hand in Hand mit Dämon durch Paris schlenderte oder die Sehenswürdigkeiten vielleicht sogar in den Wind schlug und das Wochenende stattdessen lieber im Bett verbrachte. »Ihr Vater ist ein guter Freund von mir«, sagte er, wobei ihm die Worte fast im Hals stecken blieben. »Ich fände es schrecklich, wenn ihr etwas zustieße.«
      »Dafür ist

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