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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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viel, dass sie ein bisschen locker wurde. Sie wollte einfach mal Spaß haben.«
      »Und du hast gedacht, du könntest Glück bei ihr haben?«
      Wieder schien Winsomes Einwurf Blair zu verwirren. »Nein. Ja. Ich meine, wenn sie gewollt hätte. Okay, ich wollte was von ihr. Ich dachte, vielleicht... wissen Sie ... sie war anders drauf, leichtsinniger.«
      »Und du hast gedacht, durch die Drogen könnte sie noch williger werden.«
      »Nein. Keine Ahnung.« Verärgert schaute Mick Banks an. »Hören Sie, soll ich jetzt weiterreden oder nicht?«
      »Erzähl weiter!« Banks machte Winsome Zeichen, sich fürs Erste zurückzuhalten. Er konnte sich die Situation gut vorstellen: Leanne angetrunken, aufgedreht, flirtet zaghaft mit Blair, wie Shannon aus dem Old Ship erzählt hatte, dann bietet Ian Scott im Auto Ecstasy an. Vielleicht ist Leanne unsicher, aber Blair redet ihr gut zu, stachelt sie an, weil er hofft, sie ins Bett zu bekommen. Um die Drogen konnten sie sich später kümmern, falls notwendig, wenn die näheren Umstände von Leannes Verschwinden geklärt waren.
      »Ian hat das Auto geknackt«, fuhr Blair fort. »Ich hab überhaupt keine Ahnung vom Autoknacken, aber er meinte, er hätte es in der East-Side-Siedlung gelernt.«
      Banks wusste nur zu gut, dass Autodiebstahl für Kinder aus der East-Side-Siedlung eine ganz wichtige Fertigkeit war. »Wo seid ihr hingefahren?«
      »Richtung Norden. Hab ich doch gesagt, wir wollten nach Darlington. Ian kennt sich mit den Clubs da aus. Kaum waren wir losgefahren, hat Ian auch schon die Pillen verteilt, und wir alle: rein damit. Dann hat Sarah eine Tüte gedreht, wir die geraucht.«
      Banks registrierte, dass Blair nie selbst Anstifter der strafbaren Handlungen war, immer jemand anders, hob sich das aber für später auf. »Hat Leanne vorher schon mal Ecstasy genommen oder Marihuana geraucht?«, fragte er.
      »Nicht dass ich wüsste. Sie kam mir immer etwas brav vor.«
      »An dem Abend aber nicht?«
      »Nein.«
      »Okay. Weiter! Was passierte dann?«
      Mick senkte den Blick. Banks merkte, dass es nun ans Eingemachte ging. »Wir waren noch nicht lange gefahren - vielleicht eine halbe Stunde oder so -, als Leanne meinte, ihr wäre schlecht und ihr Herz würde viel zu schnell schlagen. Sie konnte nicht richtig atmen. Sie versuchte es mit diesem Inhalierteil, das sie dabei hatte, aber es half nichts. Wurde eher schlimmer, fand ich. Ian meinte, sie hätte einfach nur Panik oder Hallus oder so, deshalb hat er die Fenster aufgemacht. Hat aber auch nichts genützt. Dann fing sie an zu zittern und zu schwitzen. Wirklich, sie hatte Riesenangst. Ich auch.«
      »Was habt ihr gemacht?«
      »Wir waren schon auf dem Land, oben im Moor über Lyndgarth, deshalb hat Ian am Straßenrand gehalten. Wir sind alle ausgestiegen und ins Moor gegangen. Ian meinte, die Weite wäre gut für Leanne, die frische Luft. Sie hätte im Auto vielleicht einfach Platzangst bekommen.«
      »Nützte es was?«
      Mick wurde blass. »Nein. Kaum waren wir draußen, hat sie losgekotzt. Und zwar richtig. Dann ist sie zusammengeklappt. Sie hat keine Luft bekommen, war am Ersticken.«
      »Wusstest du, dass sie Asthma hatte?«
      »Wie gesagt, ich hab gesehen, dass sie im Auto den Inhalierer genommen hat, als ihr komisch wurde.«
      »Und du bist nicht auf die Idee gekommen, dass Ecstasy für einen Asthmakranken gefährlich sein kann oder dass es in Kombination mit dem Medikament schlimme Reaktionen hervorrufen kann?«
      »Woher soll ich das wissen? Ich bin doch kein Arzt!«
      »Nein. Aber du nimmst öfter Ecstasy - es war bestimmt nicht das erste Mal -, und du musst was von den negativen Schlagzeilen in den Zeitungen mitbekommen haben. Diese Geschichte mit Leah Betts zum Beispiel, das Mädchen, das vor fünf Jahren gestorben ist? Gab noch ein paar andere.«
      »Ich hab davon gehört, ja, aber ich dachte, man müsste einfach nur aufpassen, dass man beim Tanzen nicht zu viel Flüssigkeit verliert. Schon klar, viel Wasser trinken und aufpassen, dass man nicht austrocknet.«
      »Das ist nur eine der Gefahren. Hast du ihr noch mal das Inhaliergerät gegeben, als es ihr draußen im Moor schlechter ging?«
      »Wir konnten es nicht finden. Es muss im Auto gewesen sein, in ihrer Tasche. Aber es war ja vorher dadurch nur schlimmer geworden.«
      Banks fiel wieder ein, dass er den Inhalt von Leannes Umhängetasche durchsucht und das Inhaliergerät unter

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