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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Auto in der Nähe des Jugendclubs, weil er weiß, dass am Abend Disco ist, weil er weiß, dass das Mädchen da ist, auf das er ein Auge geworfen hat. Er kann natürlich nicht damit rechnen, dass sie allein nach Hause geht, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Möglichkeit besteht immer. Es ist sicher ein Risiko, aber das ist es ihm offensichtlich wert. Sein sehnlichster Wunsch. Alle anderen waren nur Übung. Dieses Mädchen ist das einzig Wahre. Sie ist es, die er von Anfang an gewollt hat, in der Schule hat er sie vor Augen gehabt, hat sie ihn gequält, Tag für Tag.
      Wie Banks musste auch Terence Payne gewusst haben, dass Kimberley zweihundert Meter weiter wohnte als ihre Freundin Claire Toth, hinter der Eisenbahnbrücke, und dass es dort einen dunklen, einsamen Straßenabschnitt gab, auf einer Seite nur Feld, auf der anderen die Kapelle der Methodisten, die zu dieser Uhrzeit dunkel ist. Methodisten sind nicht unbedingt für ihre ausgelassenen Partys bis spät in die Nacht bekannt. Als Banks am Samstagnachmittag, dem Tag nach Kimberleys Verschwinden, dort entlanggegangen und dem Weg gefolgt war, den sie nach der Disco genommen haben musste, hatte er gedacht, es sei eine ideale Stelle für eine Entführung.
      Payne konnte sein Auto ein Stück vor Kimberley geparkt und sich auf sie gestürzt haben, vielleicht hatte er sie auch gegrüßt, der vertraute, ungefährliche Mr. Payne von der Schule, hatte sie irgendwie ins Auto gelotst, mit Chloroform betäubt und durch die Garage in den Keller gebracht.
      Langsam wurde Banks klar, dass Payne sein Glück vielleicht gar nicht hatte fassen können, als Kimberley sich allein auf den Heimweg machte. Er war wohl davon ausgegangen, dass sie von ihrer Freundin Claire oder jemand anderem begleitet würde. Vorher hatte er nur hoffen können, dass die anderen näher an der Schule wohnten als Kimberley und sie den letzten, kurzen, einsamen Abschnitt allein zurücklegen musste. Aber da sie von Anfang an allein gewesen war, konnte er ihr sogar angeboten haben, sie mitzunehmen. Er musste nur vorsichtig sein und aufpassen, dass ihn niemand sah. Sie vertraute ihm. Vielleicht hatte der gute, freundliche Nachbar sie sogar früher schon einmal mitgenommen.
      »Steig ein, Kimberley, du weißt doch, dass es für ein Mädchen in deinem Alter gefährlich ist, zu dieser Uhrzeit allein auf der Straße zu sein. Ich bring dich nach Hause.«
      »Ja, Mr. Payne. Vielen Dank, Mr. Payne.«
      »Du hast Glück, dass ich gerade vorbeikomme.«
      »Ja, Sir.
      »Jetzt schnall dich an.«
      »Superintendent?«
      »Entschuldigung«, sagte Banks, in seine Gedanken versunken.
      »Ist es in Ordnung, wenn Claire jetzt nach Hause geht? Ihre Mutter müsste inzwischen zurück sein.«
      Banks schaute sich das Mädchen an. Claires Welt war zusammengebrochen. Das ganze Wochenende musste sie sich gemartert haben, was passiert sein mochte, musste den Augenblick gefürchtet haben, als das Gespenst ihrer Schuld Wirklichkeit wurde und sich ihre Albträume als wahr entpuppten. Es gab keinen Grund, Claire hier zu behalten. Sollte sie zu ihrer Mutter gehen. Er wusste, wo sie war, falls er noch einmal mit ihr sprechen wollte.
      »Nur noch eins, Claire«, sagte er. »Hast du Mr. Payne an dem Abend irgendwo gesehen?«
      »Nein.«
      »Er war nicht da?«
      »Nein.«
      »Hat er nicht vor dem Jugendclub geparkt?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »Hast du sonst irgendjemand gesehen, der sich da herumtrieb?«Y
      »Nein. Aber ich hab auch nicht drauf geachtet.«
      »Hast du Mrs. Payne gesehen?«
      »Mrs. Payne? Nein. Warum?«
      »Schon gut, Claire. Du kannst jetzt nach Hause gehen.«
      »Gibt es etwas Neues über Lucy?«, fragte Maggie, als Claire fort war.
      »Es geht ihr gut. Sie kommt zurecht.«
      »Sie wollten mich sprechen?«
      »Ja«, bestätigte Banks. »Nur ein paar offene Fragen nach der Befragung heute Morgen, das ist alles.«
      »Ach?« Maggie nestelte am Halsausschnitt ihres T-Shirts herum.
      »Nichts Wichtiges, denke ich.«
      »Worum geht es?«
      »Einer der Beamten, der mit Ihnen geredet hat, hatte den Eindruck, Sie hätten ihm nicht die volle Wahrheit über Ihr Verhältnis zu Lucy Payne erzählt.«
      Maggie hob die Augenbrauen. »Aha.«
      »Würden Sie sagen, dass Sie eng mit ihr befreundet sind?«
      »Befreundet schon, aber nicht eng. Ich kenne Lucy noch nicht lange.«
      »Wann haben Sie sie zum letzten Mal

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