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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wie Chambers, von dem jeder wusste, dass er ein fauler Hund war, der nur auf seine Pensionierung wartete. Allerdings war sie bei Banks anfangs mit ihrem Mundwerk auch nicht vorsichtiger gewesen, und sie konnte von Glück sagen, dass ihn ihre Aufmüpfigkeit angezogen und betört hatte, anstatt ihn gegen sie aufzubringen. Gristhorpe, der Ärmste, war "ein Heiliger, und den roten Ron McLaughlin hatte Annie nur selten getroffen, also noch keine Gelegenheit gehabt, sich bei ihm unbeliebt zu machen.
      »Ja«, fuhr Chambers fort und lief nun langsam warm, »ich könnte mir Vorstellen, dass das hier ein kleiner Unterschied zu getoastetem Teekuchen ist. Da wird Ihnen das Lachen schon vergehen.«
      »Möchten Sie mir vielleicht Näheres darüber verraten, Sir?«
      Chambers warf ihr einen schmalen Schnellhefter zu. Er rutschte über die Schreibtischkante, fiel auf Annies Knie und dann auf den Boden, bevor sie ihn zu fassen bekam. Sie wollte sich nicht bücken und ihn aufheben, damit Chambers lüstern auf ihre Unterhose gaffen konnte. Annie rührte sich nicht. Chambers kniff die Augen zusammen, mehrere Sekunden starrten sich die beiden an. Schließlich mühte sich der Alte von seinem Stuhl und hob die Mappe auf. Vor Anstrengung wurde er rot im Gesicht. Noch heftiger als zuvor knallte er den Ordner vor Annie auf den Tisch.
      »Sieht aus, als ob es in West Yorkshire eine Kollegin auf Probe mit ihrem Schlagstock ein bisschen übertrieben hat. Wir sollen uns drum kümmern. Das Problem ist: Leider steht der Bursche, dem sie eins übergezogen hat, im Verdacht, der lange gesuchte Chamäleon-Mörder zu sein, was, wie selbst Ihnen klar sein dürfte, ein ganz neues Licht auf die Angelegenheit wirft.« Er klopfte auf die Mappe. »Alles Weitere steht hier drin, so wie die Dinge momentan liegen. Meinen Sie, dass Sie damit zurechtkommen?«
      »Kein Problem«, erwiderte Annie.
      »Ganz im Gegenteil«, gab Chambers zurück. »Das gibt, glaube ich, jede Menge Probleme. So etwas nennt man einen Fall von oberster Priorität, und aus dem Grund kommt da mein Name drunter. Sie sehen doch bestimmt ein, dass ein kleiner Inspector, der noch grün hinter den Ohren ist, unmöglich die Verantwortung für einen Fall von solcher Tragweite übernehmen kann.«
      »Wenn das so ist«, entgegnete Annie, »warum ermitteln Sie dann nicht selbst?«
      »Weil ich im Moment leider zu viel zu tun habe«, sagte Chambers mit schiefem Grinsen. »Außerdem, wenn man einen Hund hat, warum soll man dann selbst bellen?«
      »Stimmt. Warum bloß? Sicher«, sagte Annie, die genau wusste, dass Chambers sich sogar in seiner eigenen Wohnung verlaufen würde. »Ich verstehe voll und ganz.«
      »Das dachte ich mir.« Chambers strich sich über sein Doppelkinn. »Und da mein Name drunterkommt, wird hier nichts vermasselt. Genauer gesagt, wenn bei dieser Geschichte irgendwelche Köpfe rollen, dann zuallererst Ihrer. Sie wissen ja, bei mir steht die Pension vor der Tür. Über die Karriereleiter brauche ich mir nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Sie allerdings ... Naja, Sie verstehen bestimmt, was ich meine.«
      Annie nickte.
      »Sie werden mir natürlich persönlich Bericht erstatten«, fuhr Chambers fort. »Ich erwarte tägliche Berichte, es sei denn, es gibt wichtige Entwicklungen. In dem Fall setzen Sie mich unverzüglich davon in Kenntnis. Verstanden?«
      »Genauso hätte ich es auch gemacht«, sagte Annie.
      Chambers kniff die Augen zusammen. »Ihr loses Mundwerk wird Ihnen noch mal Probleme bereiten, junge Dame.«
      »Das hat schon mein Vater gesagt.«
      Chambers grunzte und verlagerte sein Gewicht. »Da ist noch was.«
      »Ja?«
      »Es gefällt mir nicht, wie ich diesen Auftrag bekommen habe. Irgendwas ist daran faul.«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Ich weiß nicht.« Chambers runzelte die Stirn. »Der kommissarische Detective Superintendent Banks von der Kripo leitet unseren Teil der Chamäleon-Ermittlung, stimmt das?«
      Annie nickte.
      »Und wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie als Sergeant unter ihm gearbeitet, bevor Sie hierher kamen, richtig?«
      Wieder nickte Annie.
      »Nun, ich kann mich ja irren«, sagte Chambers, wich Annies Blick aus und schaute an die Wand. »Kann sein, kann nicht sein, wie man hier sagt. Aber andererseits ...«
      »Ja?«
      »Behalten Sie ihn im Auge! Lassen Sie sich nicht in die Karten gucken!«
      Dabei sah er ihr auf die Brust, und Annie musste sich unwillkürlich

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