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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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es waren, Sir?«
      »Was waren?«
      »Dass sie Luke umgebracht und die Leiche in den See geworfen haben?«
      Gristhorpe schürzte die Lippen. »Das weiß ich nicht, Annie. Milne hat eine alte Schrottkarre, damit hätten sie ihn transportieren können. Ich hab eine Liebesgeschichte angedeutet, genau wie Sie, hab behauptet, da wäre was zwischen Luke und Liz gelaufen, aber Milne hat nicht angebissen, und um ehrlich zu sein, hatte ich nicht das Gefühl, den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben.«
      »Sie glauben also nicht, dass es eine Liebesgeschichte war?«
      »Luke war erst fünfzehn, und Liz Palmer ist wie alt?«
      »Einundzwanzig.«
      »Wenn ich mich recht erinnere, ist ein fünfzehnjähriger Freund das letzte, was eine Einundzwanzigjährige will. Wenn sie einundvierzig wäre, wäre das vielleicht was anderes ...«
      Annie schmunzelte. »Als Spielzeug?«
      »So nennt man das wohl. Aber ich glaube trotzdem, fünfzehn ist zu jung.«
      »Weiß nicht«, widersprach Annie. »Die Tochter vom Direktor hat Chief Inspector Banks erzählt, Luke hätte was mit seiner Englischlehrerin, und die geht auf die dreißig zu.«
      »Lauren Anderson?«
      »Genau die.«
      »Man hat schon Pferde kotzen sehen. Was meint Alan?«
      »Dass die kleine Miss Barlow ihre eigenen Gründe hat, Miss Anderson Ärger einzubrocken.« Annie trank einen Schluck. Himmlisch. »Aber ich würde nicht kategorisch ausschließen, dass Luke eine Beziehung zu einer älteren Frau hatte. Was ich bisher über ihn gehört habe, lässt darauf schließen, dass er sehr reif für sein Alter war, sowohl körperlich als auch geistig.«
      »Und emotional?«
      »Das weiß ich nicht.«
      »Nun, aber das ist Ausschlag gebend«, grübelte Gristhorpe. »Das muss stimmen, sonst verlieren die Menschen den Boden unter den Füßen. Auch wenn sie rational alles verstehen, körperlich zu allem fähig sein, können ihre Gefühle sie wie ein Vorschlaghammer treffen, wenn sie nicht reif genug sind, jugendliche sind besonders gefährdet.«
      Annie pflichtete ihm bei. Sie hatte schon genug Erfahrungen mit sich quälenden Jugendlichen gemacht, und Luke Armitage war eine komplexe Persönlichkeit, eine Ansammlung von widersprüchlichen Bedürfnissen und ungelösten Problemen. Dazu seine Kreativität, seine Sensibilität, und man hatte eine Mischung, die explosiver war als Nitroglycerin.
      »Hat diese Anderson einen eifersüchtigen Freund?«, wollte Gristhorpe wissen.
      »Winsome sagt nein. Sie hat sich ein bisschen umgehört. Der einzige Fleck auf Ms. Andersons Weste ist ihr Bruder Vernon. Er ist vorbestraft.«
      Gristhorpe hob die buschigen Augenbrauen. »Ach.«
      »Aber nichts wirklich Schlimmes. Nur ungedeckte Schecks.«
      »Die hab ich selbst schon mal ausgestellt, sagt mein Sachbearbeiter bei der Bank. Was ist mit dem anderen Lehrer, Alastair Ford?«
      »Kevin Templeton sagt, es gäbe Gerüchte, er sei schwul, aber nichts Konkretes. Soweit die Leute wissen, hat er überhaupt kein Sexualleben.«
      »Gibt es Anhaltspunkte, dass Luke Armitage auch schwul war?«
      »Nein. Aber es gibt genauso wenig Anhaltspunkte, dass er normal war. Allerdings ist Ford jähzornig wie Armitage, und er geht seit einigen Jahren zum Psychiater. Ist auf jeden Fall labil.«
      »Kann also nicht ausgeschlossen werden?«
      »Nein.«
      »Und Norman Wells?«
      »Ist weniger wahrscheinlich, oder?«
      Das Essen kam. Beide hatten so großen Hunger, dass sie eine Weile schweigend aßen. Dann ergriff Gristhorpe wieder das Wort. »Haben Sie eine Theorie, wie Lukes Tasche in den Schrank gekommen sein könnte, Annie?«, fragte er.
      Annie schluckte ihren Bissen Lasagne hinunter und antwortete: »Ich glaube, dass Luke nach seinem Zusammenstoß auf dem Marktplatz zu Liz und Ryan gegangen ist. Was dann passiert ist, weiß ich nicht. Entweder ist er da gestorben, oder er ist aus irgendeinem Grund ohne Tasche abgehauen. Normalerweise hätte er sie mitgenommen.«
      »Also muss da was passiert sein?«
      »Ja. Mit Sicherheit.«
      »Was ist mit seinem Handy?«
      »Das ist so ein Mini-Teil, das man auf- und zuklappen kann. Wahrscheinlich hat er es zwischen all den Sachen in seiner Umhängetasche nie schnell genug gefunden, deshalb hat er es in die Hosentasche gesteckt. Haben wir noch nicht gefunden.«
      »Wurde es benutzt?«
      »Seit der Lösegeldforderung nicht mehr. Ist auch nicht eingeschaltet. Hab mich noch mal bei

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