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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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woher soll der Entführer das wissen? Dem Vernehmen nach verdienen Fußballer und Models Millionen, und schließlich wohnen Sie in einem prächtigen Haus.«
      Martin runzelte die Stirn. »Stimmt schon. Es sei denn ...«
      »Ja?« Banks übernahm wieder die Gesprächsführung.
      »Es sei denn, es war jemand, der uns kennt.«
      »Haben Sie jemanden im Sinn?«
      »Natürlich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer unserer Freunde so was tut. Sind Sie verrückt?«
      »Mrs. Armitage ?«
      Robin schüttelte den Kopf. »Nein.«
      »Wir bräuchten trotzdem eine Liste Ihrer Bekannten, um uns mit ihnen zu unterhalten.«
      »Ohne mich! Sie laufen nicht herum und belästigen meine Freunde«, rief Martin.
      »Keine Angst, wir sind diskret. Schließlich sind Sie doch auf die Idee gekommen, es könne jemand sein, der Sie kennt. Gibt es jemanden, der eine Rechnung mit Ihnen begleichen will?«
      »Vielleicht der eine oder andere Torwart«, sagte Martin, »aber eigentlich kenn ich keinen, nein.«
      »Mrs. Armitage?«
      »Glaube ich nicht. Modeln kann zwar ein schrecklich brutaler Job sein, und ich hab bestimmt so mancher Kollegin auf dem Laufsteg auf die Füße getreten, aber doch nicht so ... so furchtbar ... nein, da ist nichts gewesen, so würde keine reagieren, schon gar nicht Jahre später.«
      »Wenn Sie beide noch einmal drüber nachdenken, das wäre eine große Hilfe für uns.«
      »Sie sagten eben, es wäre sonderbar, dass wir nicht mit Luke sprechen durften«, sagte Robin.
      »Das ist ungewöhnlich, ja«, erwiderte Annie.
      »Meinen Sie, er hat uns nicht gelassen, weil ... weil Luke schon tot war?«
      »Das ist möglich«, sagte Annie. »Aber das wissen wir erst, wenn der Pathologe mit der Untersuchung fertig ist.«
      »Wann wird das sein?«
      »Vielleicht heute Abend, sonst morgen früh.« Dr. Burns, der Polizeiarzt, hatte den Todeszeitpunkt am Fundort der Leiche nicht genau feststellen können, daher mussten sie warten, bis Dr. Glendenning die Obduktion von Luke abgeschlossen hatte. Selbst dann, so wussten sie inzwischen, durfte man von der Medizin keine Wunder erwarten.
      »Können Sie sich noch an irgendwas erinnern, was den Anrufer betrifft?«, fragte Banks Martin Armitage.
      »Ich hab Ihnen gesagt, was ich weiß. Das ist alles.«
      »Die Stimme war Ihnen hundertprozentig unbekannt?«
      »Ich hab sie noch nie gehört.«
      »Und es gab nur diesen einen Anruf?«
      »Ja.«
      »Können Sie uns sonst noch irgendwas sagen, das uns helfen könnte?«
      Martin und Robin schüttelten den Kopf. Banks und Annie standen auf. »Wir müssen uns noch einmal in Lukes Zimmer umsehen«, sagte Banks. »Danach würden wir gerne mit Ihrer Haushälterin und deren Mann sprechen.«
      »Mit Josie und Calvin?«, fragte Martin. »Warum denn das?«
      »Sie können uns vielleicht helfen.«
      »Wie denn das?«
      »Standen sie Luke nahe?«
      »Nicht besonders. Um ehrlich zu sein, hatte ich immer das Gefühl, dass sie ihn für einen Sonderling halten. Es sind wunderbare Menschen, fleißige, ehrliche Leute, aber sie haben doch eher altmodische Ansichten.«
      »Und Luke passte nicht in ihre Vorstellungen?«
      »Nein. Für sie war er wie aus einer anderen Welt.«
      »Gab es Animositäten?«
      »Natürlich nicht. Schließlich sind sie unsere Angestellten. Wollen Sie damit sagen, die beiden haben was mit der Sache zu tun?«
      »Ich will damit gar nichts sagen, ich frage nur. Hören Sie, Mr. Armitage, ich verstehe, wie Sie sich fühlen, wirklich, aber Sie müssen uns unsere Arbeit machen lassen. Es ist nicht gerade hilfreich, wenn Sie jede unserer Entscheidungen in Frage stellen. Ich verspreche Ihnen, dass wir bei unseren Ermittlungen so diskret wie möglich vorgehen. Auch wenn Sie es nicht glauben: Wir laufen nicht herum und belästigen unbescholtene Bürger. Aber genauso wenig trauen wir dem äußeren Schein. Menschen lügen aus verschiedenen Gründen. Manche Gründe sind für die Ermittlung unerheblich, aber manchmal lügt einer, weil er der Täter ist. Unsere Aufgabe ist es, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden. Soweit wir wissen, haben Sie uns bereits einmal angelogen, als Sie sich bei meiner Kollegin Cabbot meldeten und sagten, Sie hätten von Luke gehört.«
      »Ich musste Luke schützen.«
      »Ich weiß, warum Sie das getan haben, aber es war trotzdem die Unwahrheit. Vielleicht verstehen Sie, wie kompliziert unsere Arbeit

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