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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ist mit dem Haus passiert?«
      »Abgebrannt.«
      »Abgebrannt?«
      »Ja. Das ganze Ding fackelte ab. Wir können von Glück sagen, dass die anderen Häuser verschont blieben.«
      Annies Gedanken rasten. »Haben Sie es selbst gesehen? Als es brannte?«
      »Nein. Gerald und ich waren gerade in Spanien. Dort fahren wir jeden Sommer hin. Als wir zurückkamen, war's passiert. Da stand nur noch die Ruine.«
      »Wie ist es dazu gekommen?«
      »Ich kenne die Einzelheiten nicht, meine Liebe. Da müssten Sie schon die Feuerwehr fragen.«
      »Lebte Mr. Masefield allein?«
      »Ja. Er war Junggeselle.«
      »Bekam er manchmal Besuch?«
      »Nicht dass ich wüsste. Er war ein bisschen schwer einzuschätzen. Ein verschlossener Mensch.«
      »Wie sah er aus?«
      »Um die eins achtzig, vielleicht etwas größer. Hatte einen Buckel, bestimmt weil er immer nur über den Büchern für die Universität hockte. Wurde langsam grau.«
      »Was für eine Universität?«
      »Er war Dozent in Warwick.«
      »Für welches Fach?«
      »Physik, glaube ich. Oder Chemie. Naturwissenschaft jedenfalls.«
      »Wie alt war er?«
      »Schwer zu sagen. Anfang bis Mitte vierzig, würde ich schätzen. Wieso wollen Sie das eigentlich alles wissen?«
      »Hat mit einem Fall zu tun, an dem wir arbeiten«, antwortete Annie. »Danke jedenfalls. Sie haben uns sehr geholfen.«
      Kurz stand die Frau noch da, dann schien ihr klar zu werden, dass sie gerade entlassen worden war. Sie schniefte, drehte sich um und ging zurück ins Haus.
      »Tja«, sagte Annie und schaute Winsome an. »Ich denke, wir legen jetzt besser los und stellen ein paar Fragen, solange wir hier unten sind, was?«
      »Okay, Chef«, antwortete Winsome.
     
    Banks fragte sich, was um alles in der Welt er an einem grauen Januarnachmittag auf einer Parkbank in Camden Town zu suchen hatte. Der Park bestand aus nicht mehr als einem kleinen Rasendreieck, vereinzelten Bäumen, Schaukeln, einem Karussell und zwei nassen grünen Bänken. Vordergründig versuchte Banks den Mut für einen Besuch bei Sandra aufzubringen, deren Haus er durch die kahlen Äste auf der anderen Straßenseite sehen konnte. Aber warum er mit ihr sprechen wollte, verstand er selbst nicht ganz. Sicher, Maria Phillips hatte gesagt, Sandra habe sich öfter mit Thomas McMahon unterhalten, aber es war unwahrscheinlich, dass sie ihm etwas Wichtiges über den toten Maler würde erzählen können. Banks hatte Sandra seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Damals hatte sie ihm gesagt, sie wolle sich scheiden lassen. Sie hatten in einem Café nicht weit von hier gesessen. Was sollte das jetzt also? Ging's um das Kind? Masochistische Neugier? Und warum war es so schwer, den Mut aufzubringen?
      Er stand auf und schickte sich an zu gehen. Es war albern, sagte er sich. Besser, er fuhr nach King's Cross und nahm den nächsten Zug nach Hause. Er könnte sogar Michelle anrufen. Vielleicht würde es für mehr als einen flüchtigen Kuss durchs Zugfenster reichen. Wenn sie am Abend frei hätte, könnte er einfach in Peterborough bleiben.
      Als er gerade um die Ecke Richtung U-Bahn-Station bog, kam ihm eine Frau mit Kinderwagen entgegen. Es war Sandra, ohne Frage. Sie trug immer noch die schicke Brille mit der Hornfassung. Ihr Kurzhaarschnitt, das blonde Haar und die dunklen Augenbrauen waren unverkennbar. Sie hatte einen langen beigen Regenmantel an, und um den Hals einen schwarzen Wollschal gewickelt.
      Als sie ihn erblickte, blieb sie stehen. »Alan! Was ...?«
      »Ich wollte nur kurz mit dir sprechen«, sagte Banks. Er wunderte sich, dass die Worte so einfach herauskamen, obwohl er einen gewaltigen Kloß im Hals hatte.
      »Ich war gerade einkaufen«, erklärte Sandra. Sie beugte sich vor und zupfte an der Kinderwagendecke. Banks stand ihr gegenüber und konnte nicht in den Wagen hineinsehen. Sandra schaute ihn an. Ihre Miene war unergründlich. An der Art, wie sie sich um das Baby kümmerte, spürte Banks etwas unbewusst Beschützendes, Instinktives. Es war fast so, als würde sie ihn als Bedrohung wahrnehmen, als sei er ein Feind. Fast hätte er gesagt: »Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin's doch nur.« Doch er schwieg. Sandra ergriff die Initiative. Sie blickte zum Park hinüber und sagte: »Kleiner Spaziergang?«
      »Okay«, willigte Banks ein. Am Bordstein blieben sie stehen und sahen vorsichtig in beide Richtungen, ehe sie die Straße überquerten. Banks

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