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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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erklärte Annie, und an Stefan gewandt: »Sag bitte Mike, er soll ihn in die Werkstatt bringen. Aber vorher soll er eine Tankprobe entnehmen und auch eine von der Tanksäule hier.«
      »Aber der Captain -«
      »Keine Sorge, Karen«, sagte Annie und nahm einen Block vom Tisch. »Ich stelle Ihnen eine Quittung aus. Sie können doch stattdessen den Explorer vermieten. Die Leute werden bestimmt Verständnis haben.«
     
    »Commander Burgess? Na, leck mich am Arsch!«
      »Vorsicht mit den Kraftausdrücken, Banks. Und wieso wunderst du dich so?«
      »Beim letzten Mal warst du noch Detective Superintendent bei der National Criminal Intelligence. Ich dachte, da würden sie dir das Gnadenbrot geben.«
      »Manchmal kommt es anders. Ich bin unverwüstlich.«
      Nicht nur das, wusste Banks. Man hatte »Dirty Dick« Burgess auf einem Posten geparkt, wo er wenig Schaden anrichten konnte, denn ihm wurde vorgeworfen, die Ermittlungen in einem heiklen Fall verschleppt zu haben, in dem es um einen Farbigen ging. Banks und Burgess kannten sich seit vielen Jahren. Ihr Verhältnis hatte sich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Anfangs waren sie wie Feuer und Wasser gewesen: Burgess ein rechtslastiger, rassistischer, sexistischer Draufgänger, der unkonventionelle Wege einschlug, um Resultate zu erzielen; Banks hingegen versuchte verzweifelt, in seinem knochenharten Beruf ein vorurteilsfreier Mensch zu bleiben, auch wenn es ihm immer schwerer fiel. Inzwischen legte auch Banks die Vorschriften gelegentlich großzügiger aus, und Burgess hielt sich stärker an sie. Beide stammten aus kleinen Verhältnissen, hatten sich mühsam hochgearbeitet, waren anfangs noch Streife gegangen. Burgess war der Sohn eines Straßenhändlers aus dem Londoner East End. In den Thatcher-Jahren machte er Karriere, als John Major an der Macht war, hielt er sich bedeckt, und jetzt unter Blair ging es wieder aufwärts mit ihm. Das bestätigte nur, was Banks schon immer gewusst hatte: Zwischen Thatcher und Blair gab es keinen großen Unterschied, höchstens das Geschlecht. Und manchmal war er sich nicht mal da ganz sicher.
      Außerdem waren Banks und Burgess etwa gleich alt. Im Laufe der Jahre war es ihnen gelungen, einige Gemeinsamkeiten zu entdecken. Doch sie bewegten sich auf dünnem Eis. Banks hatte Burgess vom Zug aus mit einer bestimmten Idee angerufen, und Burgess hatte vorgeschlagen, dass Banks ihn zum Mittagessen einlud. Und so standen sie nun an der Theke eines überfüllten Pubs in der Nähe von Old Bailey und spülten das Currygericht des Tages mit schalem Bier hinunter, Schulter an Schulter mit Anwälten, Klienten und Angestellten. Zumindest in einer Hinsicht hatte Burgess sich nicht geändert: Er soff noch immer wie ein Loch und rauchte Zigarren von Tom Thumb.
      Am stärksten hatte sich sein Äußeres verändert. Der silbergraue Pferdeschwanz und die abgewetzte Lederjacke waren passe; nun war er kahl rasiert und trug einen dunkelblauen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte mit Paisleymuster. Seine Schuhe glänzten. Er hatte ein paar Pfund zugelegt, eine gesunde Gesichtsfarbe, und die Nase war ein bisschen roter und knolliger als früher. Auch schien Burgess nicht mehr so gelangweilt, so als hätte er längst alles gesehen, sondern wirkte neugierig und offen.
      »Ich seh schon, dir geht's gut«, meinte Banks und schob den Teller von sich. Er hatte nur die Hälfte des Currys gegessen, es war nicht sehr gut. Auf der Tafel stand Lamm, aber er vermutete, dass es Hammelfleisch war. Es war nur sehr schwach gewürzt, man schmeckte fast nichts.
      »Kann mich nicht beschweren, echt nicht. Meine alten Kumpel bei der Spezialeinheit haben mich nicht hängen lassen. Ich hab ein, zwei Dinger hingelegt, die ein paar Leute ganz oben glücklich gemacht haben. Ich sag dir, Banksy, seit dem elften September gibt es jede Menge Möglichkeiten für einen Mann mit meinen Talenten.«
      »Auf welcher Seite?«
      »Haha, sehr witzig.«
      »Wo bist du denn genau? Wieder bei der Spezialeinheit?«
      Burgess legte den Finger auf die Lippen. »Darf ich nicht sagen. Sonst müsste ich dich anschließend umbringen. Top secret. Streng geheim. Wir sind sogar so neu, dass wir uns noch nicht mal 'ne Abkürzung ausgedacht haben. Egal - was führt dich her? Am Telefon hast du ja nicht viel verraten.« Er bot Banks eine Zigarre an. Banks lehnte ab. Burgess kniff die Augen zusammen. »Was ist los, Banksy? Hast du aufgehört? Du hast dir noch gar

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