Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer
Benzin trieften - der Staatsanwaltschaft wäre das vollkommen egal. »Deshalb sind Sie beim Brand auf Jennings Feld noch lange nicht raus. Oder beim Mord an Thomas McMahon.«
»Wie kommen Sie denn darauf?«
»McMahon war ohnmächtig, als der Brand ausbrach. Vielleicht haben Sie ihm Drogen eingeflößt. Offenbar sind Sie ja in der Lage, jede Droge aufzutreiben, die Sie haben wollen.«
»Und warum sollte ich das tun?«
»Keine Ahnung. Vielleicht hat er sich an Tina rangemacht. Er war Maler. Möglicherweise wollte er ihr Geld geben, wenn sie ihm nackt Modell stand.«
»Hat er aber nicht.«
»Behaupten Sie.«
»Hat er nicht. Und ich hab ihn nicht angerührt.«
»Gut. Haben Sie irgendwas gesehen, als Sie Samstag an Jennings Feld vorbeikamen?«
Mark schaute zur Seite und beobachtete die Arbeiter auf dem Gerüst an der Kirche. »Ich meine, ich hätte ein Feuer gesehen. Von weitem. Aber ich war nicht in der Nähe. Außerdem hatte ich andere Sachen im Kopf.«
»Um wie viel Uhr war das?«
»Weiß ich nicht mehr. Hab keine Uhr.« Er drehte sich wieder zu Banks um. »Wirklich, ich hab nichts mit der Sache zu tun. Das wissen Sie ganz genau. Warum fragen Sie nicht den beschissenen Doktor Patrick Aspern, wo er gewesen ist? Oder kommen Sie an den nicht dran? An den Arzt.«
»Keine Sorge, Mark. Wir fragen alle, die wir fragen wollen. Was haben Sie denn für einen Grund zu glauben, dass Aspern was mit dem Brand auf Jennings Feld zu tun haben könnte?«
»Keine Ahnung. Aber wenn Sie glauben, es war derselbe, der das erste Feuer gelegt hat, dann finde ich, sollten Sie ihn mal genauer unter die Lupe nehmen.«
»Machen wir. Keine Sorge. Haben Sie noch mehr Vorschläge?«
Mark schüttelte den Kopf und sah wieder aus dem Fenster. Banks notierte einen Namen, eine Anschrift und Telefonnummer auf einem Blatt Papier und reichte es Mark.
»Was ist das?«, fragte der Junge.
Banks nickte Richtung Fenster. »Der Name des Mannes, der die Restaurierung da draußen leitet. Ist ein Freund von mir. Gehen Sie mal bei ihm vorbei oder rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, Sie kämen von mir.«
Mark schaute von Banks zu den Männern auf dem Gerüst. Schließlich faltete er den Zettel zusammen, aber da er keine Tasche in dem roten Overall hatte, behielt er ihn in der Hand. »Danke«, sagte er.
»Keine Ursache. Und Ihr Kumpel Lenny lässt Ihnen ausrichten, es wäre in Ordnung, wenn Sie zu ihm kommen würden.«
»Sie haben mit Lenny gesprochen?«
»Ja. Seine Frau hat ein ganz schlechtes Gewissen. Sie mag einfach keine Überraschungen, das ist alles. Die beiden würden sich freuen, wenn Sie zu ihnen kämen.«
Banks sah Zweifel auf Marks Gesicht. Man konnte dem Jungen keinen Vorwurf machen. In so einer Lage wäre auch Banks argwöhnisch. In der letzten Woche war es für Mark nicht unbedingt glänzend gelaufen.
»Ist Ihre Sache«, sagte er. »Ach, noch was.«
»Was?«
Banks schob das Foto von Roland Gardiner über den Tisch, das Annie von Alice Mowbray bekommen hatte. »Kennen Sie den?«
Mark betrachtete das Bild. »Weiß nicht. Könnte einer von den beiden sein, die bei Tom zu Besuch waren. Die Nase kommt hin. Aber ...«
»Gut«, sagte Banks. Er beschrieb Leslie Whitaker. »Hört sich das nach dem anderen Typ an?«
Mark zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein. Aber ...«
»Ich weiß«, unterbrach ihn Banks. »Ist ungenau.« Er überlegte, ob er eine Gegenüberstellung veranlassen sollte. Dann würde man wissen, ob Mark Whitaker in einer Gruppe von ähnlich aussehenden Männern erkannte.
»Kann ich jetzt gehen?«, fragte Mark.
»Von mir aus. Wo können wir Sie finden, falls wir Sie brauchen?«
»Mich brauchen? Wofür?«
»Für Fragen. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass Sie uns bei der Suche nach Tinas Mörder helfen können.«
»Ich bin bestimmt bei Lenny«, erklärte Mark.
»Ich nehme an, Sie stellen keine Anzeige?«
»Weshalb?«
»Wegen brutalen Vorgehens der Polizei.«
Mark befühlte seine Verletzungen und musste grinsen. »Der Bürgersteig war hart. Bin gefallen.« Er erhob sich und steuerte auf die Tür zu.
»Draußen wartet ein Constable«, erklärte Banks. »Er nimmt Sie mit nach unten zu den Arrestzellen und regelt alles.«
»Danke.«
»Und noch was, Mark.«
»Ja?«
»Als Sie hier entlassen wurden, hatten Sie nur noch zehn Pfund in der
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