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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wusste, würde er Abstand zu Phil und Annie halten, selbst ein bisschen herumschnüffeln und auf Nachricht von Dirty Dick warten.
     
    Es war ein gutes Gefühl, wieder seine eigenen Klamotten anzuhaben, dachte Mark, als er zum zweiten Mal in dieser Woche das Präsidium der Western Area verließ. Die alte Lederjacke saß wie eine zweite Haut. Und es war ein gutes Gefühl, wieder frei zu sein. Mark tat noch immer alles weh von den Prügeln, die er von den Bullen in Scarborough bezogen hatte, weil er sich angeblich der Festnahme widersetzt hatte. Wie erwartet, hatte Clive den Zwischenfall beim Trampen nicht angezeigt. Die Polizei hatte also keinen Grund, Mark in Gewahrsam zu behalten.
      Und er hatte noch immer über zweihundert Mäuse in der Tasche.
      Mark überquerte den Marktplatz, tauchte zwischen Einkaufenden und vereinzelten Wintertouristen unter. Er hatte keinen Schimmer, wo er hinwollte. Auf jeden Fall nicht zurück zu Lenny, auch wenn er Banks das erzählt hatte. Das war von Anfang an ein Fehler gewesen. Lenny war schon in Ordnung, aber er hatte selbst genug an der Backe, da musste er sich nicht noch Mark aufhalsen. Klar, konnte schon sein, dass die beiden nun ein schlechtes Gewissen hatten, weil sie ihn vertrieben hatten, aber das würde bald vorbei sein. Er wusste, dass er Sallys schweigenden Unmut nicht ertragen würde. Und wenn er länger drüber nachdachte, wurde ihm klar, dass es nicht Clive, sondern Lenny gewesen war, der ihm die Bullen auf den Hals gehetzt hatte. Glaubte Lenny vielleicht sogar, er hätte die Feuer gelegt? Eines stand fest: Lenny und seine Frau, diese Hexe, würde er niemals wiedersehen wollen.
      Jenseits des Platzes bog er nach links ab in die York Road und verschwand sofort darauf im Swainsdale Centre. Als er auf die Gesamtschule Eastvale ging, hatte er, wenn er nach dem Unterricht nicht direkt nach Hause wollte, oft mit seinen Kumpeln in dieser Passage herumgehangen. Sie hatten einfach die Zeit totgeschlagen, herumgelungert, geraucht und manchmal im Schaufenster von Dixon's die tollen Computer und Anlagen bewundert, die sie sich nicht leisten konnten. Klar, hin und wieder hatte mal einer was geklaut, aber sonst waren sie eigentlich brav gewesen. Auch wenn er manchmal den ganzen Tag im Einkaufszentrum verbracht hatte anstatt in der Schule.
      Es war nicht viel los, mittwochvormittags nie. Einige junge Frauen schoben Kinderwagen vor sich her, ein paar Kinder schwänzten die Schule, so wie Mark damals. Auf der oberen Etage befand sich in der Nähe der Rolltreppe ein Selbstbedienungsrestaurant. Mark kaufte sich einen Bic Mac, Pommes, eine Cola und setzte sich zum Essen an einen Resopaltisch. Irgendwas hatten diese Einkaufspassagen an sich, das einen betäubte, dachte Mark. Das hatte mit der komischen Beleuchtung und der Musikberieselung zu tun. Vielleicht wurde man hypnotisiert, damit man etwas kaufte. Mark wollte gar nichts haben, höchstens eine neue CD. Ziggy Stardust hatte er sich in den letzten Tagen irgendwie übergehört. Er könnte sich als Erinnerung an Tina etwas von Beth Orton holen. Bald würde er auch neue Batterien brauchen, er konnte sie jetzt genauso gut bei Dixon's kaufen.
      Während er seinen Bic Mac futterte, eingelullt von der nüchternen Atmosphäre des Swainsdale Centres, und die Leute beobachtete, die wie Geister oder Schatten zur faden Instrumentalversion von »Eleanor Rigby« umherzutanzen schienen, grübelte Mark über die letzten Tage nach. Am Donnerstagabend war das Boot abgebrannt, jetzt war Mittwoch. War es wirklich nicht länger her, dass Tina gestorben war und Mark seine Abenteuer auf der Straße erlebt hatte? In dieser kurzen Zeit hatte ihn ein Schwuler angemacht, war er zweimal im Knast gewesen, von der Polizei verprügelt worden und hatte die herrlichste Nacht seines Lebens in einem B & B in Helmsley verbracht. Und es war immer noch möglich, dass sich draußen einer rumtrieb, der ihm an den Kragen wollte.
      In seiner schwermütigen Stimmung konnte er kaum einen richtigen Gedanken fassen, dennoch hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Was glaubte er überhaupt, erreichen zu wollen? Hatte er sein Leben noch im Griff? Vor Lenny lief er doch nur davon, weil er ihn an seine Vergangenheit erinnerte. War das alles nur passiert, weil er von Anfang an in die falsche Richtung gegangen war?
      Er hatte versucht, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Auf der Baustelle zu arbeiten. Bei Lenny und Sal zu wohnen. Normalität einkehren

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