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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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dann?«
      Mark zündete sich die zweite Zigarette an und schaute zur Seite. Seine Stimme wurde ruhiger. »Ich konnte sehen, dass sie hinter ihm in der Tür stand. Sie stand einfach da und sah zu. Hörte zu. Er bekam es nicht mit, aber ich konnte sie sehen.«
      »Mrs. Aspern?«
      »Ja. Musste sie sein.«
      »Sie hatten Mrs. Aspern noch nie gesehen?«
      »Nein, noch nie.«
      »Nicht am Boot oder so? Hat sie Tina nicht mal besucht?«
      »Nein. Ich glaube, sie wusste nicht mal, wo das Boot lag.«
      »Okay.«
      Mark schluckte und trank etwas Wasser. »Er meinte ... er fing an zu erzählen, was er alles mit ihr gemacht hätte, mit Tina. Wie toll sie es gefunden hätte, wenn er sie anfasste und wenn er in ihr war, und was sie alles für ihn getan hätte. Ich flippte fast aus, aber ich konnte mich ja nicht bewegen. Ich konnte ihn nicht mal anschreien, damit er aufhörte. Und die ganze Zeit stand sie hinter ihm und wurde immer weißer im Gesicht. Es war echt eklig, was er da erzählte. Ich meine, Tina hatte mir ja erzählt, dass er sie missbraucht hatte, aber sie ... ich meine, diese ganzen Einzelheiten. Er hat jede Kleinigkeit ausgewalzt. Das hatte sie mir alles nicht erzählt ... was ... was er da von sich gab. Ich wollte mir die Ohren zuhalten, aber das ging ja nicht! Und die ganze Zeit grinste er so komisch vor sich hin und spielte mit der Spritze rum, drückte drauf, damit ein bisschen was rauskam, so wie sie das im Fernsehen immer machen.«
      »Und Mrs. Aspern?«
      »Auf einmal hatte sie das Gewehr in der Hand, das hatte er in der Tür stehen lassen. Sie sagte, er sollte mich in Ruhe lassen, ich hätte ihm nichts getan.«
      »Wie reagierte er darauf?«
      »Er hat sie nur ausgelacht.«
      »Und dann hat sie geschossen?«
      »Nein. Er fing an, auf sie einzureden, sie sollte die Waffe runternehmen, so wie man mit einem Kind redet, sie hätte nicht den Mut abzudrücken, sie hätte ja auch nicht den Mut gehabt, ihrer Tochter zu helfen, sie wäre ein Schwächling und ein Feigling. Dann ging er auf sie zu, so mit ausgestreckten Händen, als meinte er, sie würde ihm jetzt das Gewehr geben. Dann gab es einen mordsmäßigen Knall.«
      »Sie drückte ab?«
      »Es war ohrenbetäubend. Meine Ohren summen jetzt noch davon. Aber ich war ja festgebunden, ich konnte mir die Ohren nicht zuhalten.« Mark schüttelte den Kopf und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Das war ... ich war voller Zeug, Blut und so ... keine Ahnung ... es war, als ob er einfach geplatzt wäre, wie ein Sack voller Blut, wie wenn ein Wasserballon platzt, das Zeug war überall, überall auf mir. Es roch ekelhaft. Ich hab die Augen zugemacht, aber die Nase konnte ich ja auch nicht zuhalten. Es stank nach Schießpulver. Und nach seinen Innereien. Scheiße und der ganze Kram. Ich war voll damit. So schleimige Teile.« Mark schüttelte sich und leerte das Glas. Mit zitternder Hand füllte er nach.
      »Und was passierte dann, Mark?«
      Mark nahm einen langen Zug von der Zigarette. »Sie hat mich mit einer Schere oder so losgeschnitten und gesagt, ich sollte gehen.«
      »Sonst hat sie nichts gesagt?«
      »Nein. Nur dass ich gehen sollte. Dann hat sie dieses Zeug genommen, mit dem man immer abgetupft wird, bevor man eine Spritze kriegt, Sie wissen schon. Die Flasche stand auf seinem Schreibtisch, obwohl er das Zeug bei mir sicher nicht benutzen wollte.« Mark lachte bitter auf. »Ich meine, wäre ja egal gewesen, ob ich eine Entzündung bekomme, wenn er mich eh umbringen wollte, oder? Ich bin zur Tür, und sie hat das Zeug auf dem Boden verteilt. Man konnte es riechen, es roch nach Desinfektionsmittel, das kam noch zu dem anderen dazu. Mir war ziemlich schlecht. Jedenfalls sah ich einen kleinen Feuerlöscher im Flur und hab ihn mitgenommen. Als ich ins Zimmer zurückkam, brannte es bereits, aber das Feuer war nicht sehr groß. Nur so ein kleiner Fleck, wo sie dieses Zeugs ausgekippt hatte. War sofort wieder aus.«
      »Und was tat Mrs. Aspern, als Sie das Feuer löschten?«
      »Nichts. Sie hat nicht versucht, mich davon abzuhalten, wenn Sie das meinen. Ehrlich gesagt, sah sie aus, als hätte sie's hinter sich, als hätte sie aufgegeben und alles wäre ihr egal. Als ich sah, dass das Feuer gelöscht war, bin ich mit ihr ins andere Zimmer. Sie ging mit, wie ein braves Lämmchen, als wäre sie hypnotisiert oder so. Dann hab ich 999 gewählt.«
      Eine Weile schwiegen Banks und Bridges. Mark

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