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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ab.«
      »Aber in dem Wohnwagen muss etwas Zugluft gewesen sein, oder?«
      »Stimmt. Trotzdem, in der Nacht war es fast windstill. Egal. Sagen wir mal, es war eine fünfzehn Zentimeter lange Kerze, da hat man fast sechs Stunden Zeit, vorausgesetzt, alle anderen Faktoren bleiben gleich.«
      »Wieso konnte der Mörder sicher sein, dass Gardiner so lange ohnmächtig bleiben würde?«
      »Konnte er nicht. Andersherum kann es auch nur ein Kerzenstummel gewesen sein, vielleicht nur ein, zwei Zentimeter lang. Das hätte dann eine halbe oder höchstens eine Stunde gedauert.«
      »Aber möglich sind auch zwei oder drei Stunden?«
      »Leider ja. Es könnte sogar eine von diesen modernen dicken Kerzen gewesen sein, die viel langsamer abbrennen. Wir untersuchen den Wachs, so gut wir können, aber wie schon gesagt, erwarte nicht zu viel.«
      »Was ist mit Thomas McMahons Boot? War da irgendwas?«
      »Keine Spuren von Kerzenwachs. Es sieht aus, als sei das Feuer direkt entzündet worden.«
      »Aber der Gardiner-Brand nicht.«
      »Nein.«
      »Ist eine Kerze nicht ein Unsicherheitsfaktor?«
      »Allerdings. Sehr wenig durchdacht und störanfällig. Und natürlich gefährlich. Alles Mögliche kann schief gehen. Tut es auch oft. Beispielsweise entzündet man beim Anstecken der Kerze versehentlich den Brandbeschleuniger. Oder man macht die Kerze an und geht, und ein Luftzug löscht sie wieder aus. Oder sie kippt um und entzündet den Brandbeschleuniger früher als beabsichtigt. Es ist amateurhaft, kann allerdings auch sehr wirksam sein, wenn alles funktioniert. Tut mir Leid, dass es nicht mehr ist«, entschuldigte sich Stefan, »aber eines verrät uns das immerhin, oder?«
      »Ja«, sagte Annie und ging im Kopf die Schlussfolgerungen durch. »Es verrät uns, dass derjenige, der das zweite Feuer legte, Zeit brauchte, wahrscheinlich um sich ein Alibi zu verschaffen. Und wer von unseren Verdächtigen hat ein scheinbar wasserdichtes Alibi?«
      Stefan überlegte kurz. »Leslie Whitaker?«
      »Genau.«
      »Aber was ist mit dem Benzin?«
      »Er muss schlau genug gewesen sein, es aus einem anderen Wagen abzuzapfen. Vielleicht wusste er, dass wir die Möglichkeit haben, es zu identifizieren. Mensch, Stefan, das leuchtet doch ein: Whitaker behauptet, er sei um acht Uhr mit neun anderen Buchhändlern in Harrogate essen gewesen. Alle neun bestätigten das. Wir wissen bereits, dass er Thomas McMahon das spezielle Papier für seine Fälschungen besorgt hat. Die beiden steckten unter einer Decke. Hat er ja praktisch bereits zugegeben. Wir haben Whitaker so gut wie ausgeschlossen, weil er ein Alibi für den Brand auf Jennings Feld hatte, nicht aber für das Feuer auf den Booten.«
      »Aber die Zeitverzögerung mit der Kerze macht sein Alibi wertlos?«
      »Natürlich«, bestätigte Annie. »Wenn er um acht beim Essen in Harrogate war, muss er so gegen sieben in Eastvale beziehungsweise Lyndgarth, wo er wohnt, losgefahren sein. Aber er hatte ja die Möglichkeit, eine fünf oder sieben Zentimeter lange Kerze zu benutzen, das brachte ihm ein paar Stunden bis zum Ausbruch des Brandes.«
      »Auf jeden Fall, wenn alles nach Plan lief.«
      »Das tat es«, sagte Annie. »Den holen wir uns, Stefan. Und dann knacken wir ihn.«
     
    Nach der Vernehmung von Frances Aspern holte sich Banks einen Kaffee in der Kantine. Ihm fiel ein, dass er Dirty Dick Burgess anrufen wollte.
      »Na, endlich«, sagte Dirty Dick. »Ich hab bereits den ganzen Morgen Nachrichten für dich hinterlassen.«
      »Hier ist so einiges los«, erklärte Banks und lieferte eine Zusammenfassung der vergangenen Nacht und des Vormittags. »Egal. Was hast du für mich?«
      »Leider nicht viel. Einwandfreie Firma. Ein-Mann-Be-trieb, keine Teilhaber, keine Angestellten. Philip Keane ist ein angesehenes, beliebtes Mitglied der Kunstszene. Sein Urteil wird geschätzt, er kennt alles, was Rang und Namen hat, Kunsthändler, Sammler, Galeristen und so weiter. Er ist nicht gerade Anthony Blunt, aber du verstehst schon, was ich meine.«
      »Blunt?«, fragte Banks. »Wie kommst du denn auf den? War der nicht ein Spion, zusammen mit Philby, Burgess und MacLean? Der Vierte im Bunde?«
      »Ja«, bestätigte Burgess, »gleichzeitig war er aber Verwalter der königlichen Gemäldegalerien und Leiter des Courtauld Institute.«
      »Klar«, sagte Banks. »Ja, jetzt fällt's mir wieder ein. Interessant. Ein Meister in der Kunst der

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