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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Banks. Und es war interessant, dass Andrew Hurst ausdrücklich erwähnt hatte, er würde die Leute auf den Booten nicht belauern. Außerdem hatte er Banks und Annie bei dem Gespräch am frühen Morgen nichts von seinem Besuch bei den Booten erzählt. Banks würde sich noch einmal mit dem selbsternannten Schleusenwärter unterhalten müssen.
      »Was passiert jetzt mit Tina?«, fragte Mark.
      Banks wollte ihm die grausamen Details der Obduktion ersparen und sagte stattdessen nur: »Wir behalten sie, bis wir alles geklärt haben.«
      »Und danach? Ich meine, sie wird doch beerdigt, oder?«
      »Sicher. Keine Sorge. Wir werden uns um sie kümmern.«
      »Es ist nur, weil wir uns mal unterhalten haben, einfach so, und sie meinte, wenn sie tot wäre, würde sie gerne, dass auf ihrer Beerdigung >Stolen Car< gespielt wird. Von Beth Orton. Das war ihr Lieblingslied. Sie wollte Sängerin werden.«
      »Das lässt sich bestimmt einrichten. Aber bis dahin dauert es noch. Was haben Sie nun vor?«
      »Zuerst suche ich mir mal ein Dach überm Kopf.«
      »Der Sozialdienst hilft Ihnen dabei. Mit Kleidung, Geld, Unterkunft und so. Apropos, haben Sie noch Geld?«
      »Hab noch knapp zehn Pfund in der Tasche. Auf dem Boot waren ein paar hundert Pfund, die wir gespart hatten. Ist jetzt alles weg, verbrannt. Aber ich will keinem auf der Tasche liegen. Ich hab einen Job. Ich drück mich nicht vor harter Arbeit.«
      Banks fiel ein, was Annie ihm nach dem Gespräch mit Mandy Patterson über Marks Träume erzählt hatte. »Wir haben gehört, Sie würden gerne Steinmetz werden und Kirchen restaurieren. Stimmt das?«
      Beschämt wandte Mark den Blick ab. »Tja, ich hab nicht die richtige Ausbildung, aber ich würd's gerne mal versuchen. Ich mag alte Kirchen. Bin gar nicht gläubig oder so, weiß selbst nicht, wo das herkommt. Ich mag Kirchen eben. Tolle Bauwerke.«
      »Und was ist mit Kleidung?«
      »Die Sachen, die Sie mitgenommen haben, sind alles, was ich noch habe«, antwortete Mark. »Alles andere ist verbrannt.«
      »Wir sind ungefähr gleich groß«, sagte Banks. »Ich kann Ihnen fürs Erste eine alte Jeans und so von mir geben.«
      »Danke«, sagte Mark und schaute an dem billigen roten Overall hinunter, den man ihm gegeben hatte. »Alles besser als das hier.«
      »Können Sie eine Weile zu Hause unterkommen, bei Ihren Eltern?«
      Kurz schüttelte Mark den Kopf. Banks war klug genug, nicht nachzuhaken, auch wenn er neugierig war, warum Mark so abweisend reagierte, wenn die Sprache auf seine Eltern kam. Wahrscheinlich dasselbe wie bei Tina. So etwas gab es immer noch viel zu oft, und viel zu selten wurde es angezeigt.
      »Haben Sie Kumpel? Auf der Baustelle?«
      »Ja, Lenny vielleicht.«
      »Haben Sie seine Adresse?«
      »Nein, aber er ist mittags meist zum Essen im George. Außerdem kennen ihn die anderen auf dem Bau.«
      »Glauben Sie, dass er Sie einige Tage bei sich aufnehmen würde, bis Sie eine eigene Wohnung finden und wieder auf die Beine kommen?«
      »Kann sein. He, machen Sie sich keine Sorgen um mich«, sagte Mark. »Ich komm schon zurecht. Bin dran gewöhnt, für mich selbst zu sorgen. Kann ich jetzt zurück in die Zelle? Ich bin hundemüde, hab noch nicht geschlafen.«
      Banks schaute auf die Uhr. »Es ist Mittag. Hab gehört, unten gibt's ganz anständige Burger und Pommes.«
      Mark stand auf. Die beiden gingen nach unten, wo Banks den jungen Mann an einen der wachhabenden Constables überantwortete, der Mark zu den Arrestzellen im Keller begleitete. Banks steuerte über den Marktplatz auf das Queen's Arms zu. Er hatte ebenfalls Appetit auf einen Burger mit Pommes, nur sein übliches Mittagsbier würde er ausfallen lassen müssen. Er wollte später nach Adel und mit Tinas Eltern sprechen. Eine Bierfahne wäre da nicht gerade angebracht, wenn er bei Dr. Patrick Aspern vorstellig wurde.
     
     

* 3
     
    Nach einem Zwischenstopp zu Hause, um kurz zu duschen und sich umzuziehen, fuhr Banks am frühen Nachmittag hinaus nach Adel. Dabei hörte er das Streichquartett von Beethoven, das während seiner Unterhaltung mit Mark im Radio gelaufen war: Nr. 12 in Es-Dur. Der Nebel hatte sich so gut wie überall zu einem dunstigen Schleier gelichtet, sodass Banks gute Sicht hatte. Die Temperatur stieg langsam gegen null. Ein, zwei abgehärtete Gestalten in Pullover und Jeans liefen über den Golfplatz bei Harrogate.
      Von der Umgehungsstraße in Leeds bog Banks ab

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