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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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aber, wenn ...«
      »Wenn was?«
      »Mit der Zeit.«
      Annie seufzte. »Victor, ich habe das Gefühl, Sie haben den Bezug zur Realität verloren. Jennifer liebte Sie nicht. Sie hatte jemand anderen gefunden.«
      »Sie kennen sie ja gar nicht.«
      »Was machen Sie so?«
      »Machen? Was meinen Sie damit?«
      »Ihren Job, Ihre Arbeit.«
      »Ich bin Schauspieler.«
      »Mit Beschäftigung?«
      »Momentan nicht. Aber trotzdem. Ich hatte verschiedene Rollen. Sogar im Fernsehen. Zwar nur Werbung, und eine Rolle ohne Text, aber das ist ein Anfang.«
      »Viel verdient?«
      »Nein, nicht viel.«
      Falls Annie gehofft hatte, dass Victor womöglich jemanden mit dem Mord an Jennifer beauftragt hatte, war diese Möglichkeit hiermit gestorben. Er konnte es sich nicht leisten. »Warum haben Sie Jennifer belästigt?«, wollte sie wissen. »Sie waren an ihrem Arbeitsplatz und haben einen Aufstand gemacht. Warum haben Sie das getan, wenn Sie sie doch liebten?«
      »Ich bin nicht stolz darauf. Ich war blau. Ich hatte schon mittags mit Ravi getrunken. Das bin ich nicht gewohnt. Ist mir zu Kopf gestiegen, mehr nicht, ich hab mich da reingesteigert. Hinterher tat es mir leid. Ich hab sogar angerufen, um mich zu entschuldigen, aber sie wollte nicht mit mir reden.«
      »Haben Sie nach der Trennung überhaupt mal mit ihr gesprochen?«
      »Nein. Auf der Arbeit kam ich nicht an sie ran, und wenn ich es bei ihr zu Hause versucht habe, hat sie immer aufgelegt. Oder das andere Mädchen.«
      »Kate Nesbit?«
      »Heißt die so? Keine Ahnung.«
      »Aber Sie wussten, wo Jennifer wohnte, wo sie hingezogen war?«
      »Ja. Das herauszufinden, hatte ich mir zur Aufgabe gemacht.«
      »Haben Sie eine Ahnung, ob sie sich in der jüngsten Vergangenheit wegen irgendetwas Sorgen machte?«
      »Nein. Wie gesagt, sie hat mich völlig aus ihrem Leben ausgeschlossen.«
      »Haben Sie sich auch vor ihrem Haus herumgetrieben?«
      »Ich bin ein paarmal vorbeigegangen, das schon. Ich dachte, vielleicht treffe ich sie zufällig.«
      »Nur ein paarmal?«
      »Also, nicht jeden Tag, aber regelmäßig.«
      »Und, haben Sie sie getroffen?«
      »Nein. Nie.«
      »Wann waren Sie zuletzt da?«
      »Vor zwei Wochen.«
      »Ist Ihnen aufgefallen, ob da sonst noch jemand war?«
      »Nein.«
      Natürlich nicht, dachte Annie. Der würde nicht mal merken, wenn Godzilla das Nachbarhaus platt trampelte. Er hatte nur Augen und Ohren für Jennifer. »Und an ihrem Arbeitsplatz?«
      »Sie hat manchmal länger gearbeitet. Ich habe auf der anderen Straßenseite gewartet. Nur um sie zu sehen.«
      »Sind Sie mal auf Jennifer zugegangen?«
      »Nein. Hab ich mich nicht getraut. Ich habe sie nur beobachtet. Wie gesagt, ich habe nur den Lauten markiert, weil ich blau war.«
      »Wann war das letzte Mal?«
      »Letzte Woche. Montag.«
      »Haben Sie gesehen, wie Jennifer ging?«
      »Ja, aber sie war nicht allein.«
      »Wer war bei ihr?«
      »Kannte ich nicht, irgendein Mädchen.«
      »Ein junges Mädchen?«
      »Ja. So eine von den jungen Schwangeren, die da oft hinkommen. Nur sah die nicht besonders reich aus.«
      »Um wie viel Uhr war das?«
      »So gegen acht.«
      »Hatte die Praxis da nicht bereits zu?«
      »Doch. Die schließt um fünf. Ich glaube, alle anderen waren schon gegangen, aber Jenn arbeitete oft länger.«
      »Können Sie das Mädchen beschreiben?«
      »Langes dunkles Haar. Etwas dünn, aber gute Figur, von der Beule mal abgesehen. Ganz normal angezogen. Also Kleid mit Blumenmuster, Sandalen. Ihr Gesicht konnte ich nicht richtig sehen.«
      »Mit >Beule< meinen Sie offenbar, dass man die Schwangerschaft schon sehen konnte, oder?«
      »Ja.«
      »Wo gingen die beiden hin?«
      »Nirgendwo hin.«
      »Wieso nicht?«
      »Vor dem Haus stand ein Auto, da stieg ein Mann aus, der sprach leise mit ihr. Dann stieg sie zu ihm ins Auto.«
      »Wer, Jennifer oder das Mädchen?«
      »Das Mädchen.«
      »Und Jennifer?«
      »Ging zur U-Bahn-Station.«
      »Sind Sie ihr gefolgt?«
      »Nein. Ich bin etwas trinken gegangen.«
      »Wie sah der Mann aus?«
      »Wie ein Gewichtheber. Breite Schultern, Stiernacken. Und er hatte einen Pferdeschwanz.«
      »Und das Auto?«
      »Hab ich nicht drauf geachtet.«
      »Hell oder dunkel?«
      »Hell, glaube ich. Vielleicht silbern.«
      »Saß da noch jemand drin?«
      »Konnte ich

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