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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Bescheid, was in unserer Straße los ist. Ich wollte aber keine Aufmerksamkeit erregen, deshalb habe ich das Licht ausgemacht. War auch gut so, weil der Kerl zu mir rüber-guckte und kurz stehen blieb, als würde er überlegen, ob ihn einer beobachtet. Ich hatte das Gefühl, der guckt mir ins Gesicht, aber anscheinend hat er mich nicht gesehen.«
      »Wie sah er aus?«
      »Sehr groß, muskulös, wie ein Gewichtheber. Er hatte einen dunklen Jogginganzug an, so einen mit weißen Streifen an Armen und Beinen. Das Haar war länger, hinten zum Pferdeschwanz gebunden, wie eine richtige Schwulette. Schwarzes Haar. Es glänzte, als hätte er sich Schmierfett draufgetan. Und eine dicke Goldkette um den Hals.«
      Das war offenbar die detaillierte Beschreibung des Mannes, den Roger Cropley im Fond des Mondeos bei Watford Gap gesehen hatte und der Jennifers Nachbar aufgefallen war, als sie zu Banks' Cottage aufbrach. »Und dann?«, fragte Annie.
      »Stieg er in das andere Auto.«
      »Wissen Sie noch mehr über den zweiten Wagen?«
      »Nein, nur dass er eine hellere Farbe hatte, vielleicht Beige oder Silber, so etwas. Es war nicht hell genug, um die Farbe richtig zu erkennen, alles war grau in grau, aber es war ein bisschen ... ich kenne mich nicht gut aus mit Autos ... aber es sah irgendwie teurer aus, auffälliger.«
      »Haben Sie irgendeinen Aufdruck, eine Verzierung oder so was Ähnliches bemerkt?«
      »Leider nicht.«
      »In Ordnung. Sie machen das toll! Das Kennzeichen wissen Sie nicht zufällig noch, oder?«
      »Nein.«
      »Konnten Sie den zweiten Fahrer sehen?«
      »Nur ganz kurz, als die Tür geöffnet wurde und die Innenbeleuchtung anging. Das Auto stand weiter hinten, die Laterne leuchtet nicht so weit.«
      »Können Sie ihn beschreiben?«
      »Ich konnte eigentlich nur erkennen, dass er kurzes helles Haar hatte. Richtig kurzes Haar. Geschoren. Dann machten sie die Tür zu, das Licht ging aus, und das Auto fuhr weg.«
      »In welche Richtung?«
      »Nach Süden, Richtung Fluss. Kurz darauf hörte ich die Jugendlichen, dann schlug eine Autotür zu. Ich hab sie nur ganz kurz gesehen, dann waren sie weg. Ich weiß, ich hätte sofort die Polizei rufen sollen. Dann wäre der arme Junge vielleicht nicht gestorben. Aber ich wusste nicht, was los war, und es ist nicht gut, sich in Sachen einzumischen, wenn es nicht wirklich nötig ist.«
      »Es ist nicht Ihre Schuld«, beruhigte ihn Annie.
      »Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.«
      »Mr. Seaton, Alf«, schaltete sich Brooke ein, »was meinen Sie: Könnten Sie zusammen mit einem Phantomzeichner ein Bild des Mannes erstellen, den Sie gesehen haben?«
      »Glaub schon«, sagte Seaton. »Ich meine, ich habe ein ziemlich deutliches Bild von ihm im Kopf. Das muss man nur zu Papier bringen.«
      »Dafür ist der Zeichner ja da. Wenn wir Glück haben, können wir es so arrangieren, dass er morgen Vormittag kommt. Wäre das in Ordnung?«
      »Ich bin ja hier.«
      »Gut. Ich leite das in die Wege. Können Sie uns sonst noch etwas sagen?«
      Seaton dachte kurz nach. »Nein, ich glaube nicht. Das ging alles sehr schnell, und wie gesagt, ich wusste ja nicht, was los war. Warum sollte man ein so gutes Auto in einer Gegend wie dieser hier stehen lassen? Doch nur, wenn man will, dass es geklaut wird, oder?«
      »Genau«, bestätigte Annie.
     
    Zum Mittagessen holte Banks Fish and Chips beim Chinesen auf der anderen Straßenseite, aber sein Vater stocherte nur darin herum. Er beschwerte sich nicht einmal wie sonst, sie würden nach Chop Suey schmecken. Nach einer Tasse Tee zog Banks ernsthaft in Erwägung, nach London zurückzufahren, spürte aber, dass er besser noch blieb. Nicht dass sein Vater ihn darum gebeten hätte oder es jemals tun würde, es kam ihm einfach richtig vor. Die Familie sollte zusammen sein, wenigstens jetzt.
      Aber er war unruhig, fühlte sich eingesperrt. Deshalb fuhr er in die Stadt und lief ziellos über den Cathedral Square und durch das Queensgate Center. Da fiel ihm wieder ein, dass er sein Handy in Gratly vergessen und das von Roy Brooke gegeben hatte. Wenn er wirklich nach London zurückwollte, würde er eins brauchen. Er ging ins erstbeste Elektronikgeschäft und kaufte ein billiges Prepaid-Handy mit einer Karte für zehn Pfund. Er musste nur bei seinen Eltern den Akku aufladen, dann konnte er es benutzen.
      Es war bewölkt und sah nach Regen aus. Vor der Kathedrale spielten

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