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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Zeit, wieder die Fäden der Ermittlung aufzunehmen.
      Da er keine CDs hatte, musste er mit dem Autoradio vorliebnehmen. Classic FM spielte Beethovens Mondscheinsonate, Radio Three brachte Tippetts Concerto für zwei Streichorchester. Banks entschied sich für Tippett, weil er das Stück nicht so gut kannte wie das von Beethoven.
      Auf der Autobahn in der Gegend von Stevenage stellte Banks fest, dass ihm seit längerer Zeit ein roter Vectra folgte. Er wurde langsamer, der Vectra ebenfalls. Er gab Gas, der Vectra tat es ihm nach. Es war ein warmer Sommertag, und Banks befand sich auf einer vielbefahrenen Straße, dennoch spürte er ein Gefühl der Angst. Noch etwas länger spielte er Katz und Maus mit dem Vectra, dann wurde er von ihm überholt. Viel erkennen konnte Banks nicht, er sah nur, dass zwei Männer im Wagen saßen, einer vorne, einer hinten. Der hintere hatte einen Pferdeschwanz, und als der Vectra auf der Höhe von Banks' Renault war, drehte sich dieser Mann lächelnd zu Banks um, hob die linke Hand wie eine Pistole, der Daumen stellte den Hahn dar, zog die Hand nach oben weg und blies grinsend auf Zeige- und Mittelfinger. Das Ganze spielte sich in Sekundenbruchteilen ab, dann war der Wagen fort.
      Banks versuchte, mit ihm Schritt zu halten, schaffte es aber nicht. Der Fahrer war geschickt, wechselte schnell die Spuren, bis Banks weit zurückgefallen war. Immerhin hatte er sich das Kennzeichen gemerkt.
      Als er sich Welwyn Garden City näherte, begann es wieder zu regnen, und Banks fragte sich, was das gewesen war. Dann wurde ihm mit einem eisigen Schauer klar, dass der Vectra ihm von Peterborough gefolgt sein musste. Es war eine Warnung: Sie wussten, wo seine Eltern lebten.
     
    »Sie schon wieder«, sagte Roger Cropley, als Kev Temple-ton erneut vor seiner Haustür stand. »Sie haben vielleicht Nerven! Was wollen Sie schon wieder von mir?«
      »Nur noch ein paar Fragen«, erwiderte Templeton. »Diesmal bin ich allein. Ich bin ganz erstaunt, dass Sie zu Hause sind. Ich dachte, Sie wären in London. Ich wollte eigentlich mit Ihrer Frau sprechen.«
      »Ich bin krankgeschrieben«, erklärte Cropley. »Sommergrippe. Worüber wollen Sie mit Eileen sprechen?«
      »Ach, über dies und das. Aber wo Sie schon da sind, machen wir es uns schön gemütlich, ja?« Templeton drängte sich in den Flur. Eileen Cropley stand unten an der Treppe. »Ah, Mrs. Cropley, guten Tag! Bei meinem letzten Besuch haben wir uns gar nicht richtig unterhalten können.«
      »Das lag an Ihrer unverschämten Art, wenn ich mich recht erinnere. Roger, was will dieser Mann? Was hast du getan?«
      »Ich habe gar nichts getan. Ist alles gut, Schatz.« Cropley seufzte. »Sie kommen besser mit durch«, sagte er.
      »Hab nichts dagegen.«
      Im Wohnzimmer roch es immer noch nach Lavendel, aber die Blumen waren verwelkt und verloren ihre Blätter. »Vielleicht war ich beim letzten Mal ein wenig voreilig«, gab Templeton zu, als sich Mr. und Mrs. Cropley auf das Sofa setzten. Templeton stellte fest, dass sie weit auseinander saßen, wie Buchstützen. Mrs. Cropley war äußerst reserviert, ihr Mann wirkte resigniert. »Ich war ein bisschen durcheinander.«
      »Das können Sie wohl laut sagen«, entgegnete Cropley.
      »Aber das ist doch vergeben und vergessen, oder? Sind Sie nachtragend?«
      Cropley musterte ihn misstrauisch.
      »Egal«, fuhr Templeton fort, »ich bin froh, dass Sie beide zu Hause sind. So habe ich wenigstens die Möglichkeit, den schlechten Eindruck vom ersten Besuch wiedergutzumachen. Wir haben mit dem AA gesprochen, Mr. Cropley, und dort hat man bestätigt, dass Sie tatsächlich zur fraglichen Zeit auf dem Seitenstreifen der M1 südlich der Abfahrt Derby festsaßen.«
      »Hab ich doch gesagt.«
      »Stimmt. Und ich entschuldige mich für jegliche ... Zweifel ... die ich damals möglicherweise geäußert habe. Manchmal stecken wir so tief drin in unserer Suche nach Gerechtigkeit, dass wir auch mal auf den Gefühlen der Menschen herumtrampeln.«
      »Und was wollen Sie heute?«
      »Wir wissen jetzt ein bisschen mehr als beim letzten Mal. Jetzt nehmen wir an, dass die beiden Männer, die Sie in dem dunklen Mondeo gesehen haben, Jennifer Clewes - so hieß das Opfer - von der A1 runter auf der Straße nach Eastvale folgten, wo sie den Wagen gegen eine Mauer drängten und die Frau erschossen. Dann kehrten sie dahin zurück, wo sie hergekommen waren, und am nächsten Abend stellten sie

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