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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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den Mondeo im Londoner East End ab, wo er umgehend gestohlen wurde und später in einen schweren Unfall verwickelt war. Nun haben wir Reifenspuren dieses Kfz auf einem Privatweg in Gratly und Fingerabdrücke sichern können, die möglicherweise einem der Männer gehören. Unsere Forensiker suchen den Mondeo nach vergleichbaren Fingerabdrücken ab, aber wie Sie sich vorstellen können, ist nach so einem Unfall, na ja ...«
      »Alles schön und gut«, meinte Cropley, »aber ich sehe immer noch nicht, wie meine Frau oder ich Ihnen helfen können.«
      »Lass den Mann aussprechen, Roger!«, fuhr Mrs. Cropley ihren Gatten an, offenbar gegen ihren Willen interessiert.
      »Danke, Mrs. Cropley. Also, uns liegt eine Beschreibung des Mannes vor, der das Kfz in London abgestellt hat. Ein Kollege hat mir gerade das Phantombild gefaxt. Ob Sie sich das wohl mal ansehen könnten, vielleicht können Sie den Mann identifizieren?«
      »Ich hab's doch schon gesagt«, erklärte Cropley. »Ich hab ihn nicht richtig gesehen. Ich kann nicht gut Menschen beschreiben.«
      »Können die meisten nicht«, erwiderte Templeton. »Deswegen ist es ja besser, sich ein Bild anzusehen.« Er hob seine Aktentasche. »Darf ich?«
      »Sicher«, antwortete Cropley.
      Templeton gab ihm die Zeichnung.
      Cropley betrachtete sie eine Weile, dann sagte er: »Könnte er sein.«
      »Könnte?«
      »Wie gesagt, ich hab ihn nicht richtig gesehen.«
      »Aber er hat sich zu Ihnen umgedreht, als der Fahrer direkt vor Ihnen eingeschert ist, oder? Das haben Sie jedenfalls gesagt.«
      »Ja, aber es war dunkel.«
      »Die Tankstelle war hell erleuchtet.«
      »Trotzdem bin ich mir nicht sicher. Ich meine, ich könnte es nicht vor Gericht beschwören. Wollen Sie das?«
      »Noch nicht. Im Moment wollen wir ihn nur finden.«
      »Also, es sieht ihm schon sehr ähnlich. Das Haar, die Kopfform, aber es war zu dunkel, um das Gesicht zu sehen.«
      »Verstehe. War er kräftig gebaut?«
      »Er hatte ziemlich breite Schultern, wenn ich mich recht erinnere, und einen Stiernacken. Und er wirkte groß, auch im Sitzen.«
      »Schön«, sagte Templeton und packte die Zeichnung wieder ein. »Vielen Dank.«
      »Gern geschehen«, sagte Cropley. »Aber Sie sagten, Sie wollten mit meiner Frau sprechen. Sie hätte den Mann nicht identifizieren können, sie war ja nicht dabei.«
      »Ich habe nur die Gelegenheit ergriffen, Mr. Cropley. Hat mir eine Fahrt nach London gespart.« Templeton holte sein Notizbuch hervor.
      »Und was wollten Sie mich nun fragen?«, erkundigte sich Mrs. Cropley.
      Templeton kratzte sich an der Nase. »Da geht's um eine ganz andere Sache, Mrs. Cropley. Glauben wir wenigstens. Am 23. April dieses Jahres wurde eine junge Frau namens Claire Potter abseits der M1 nördlich von Chesterfield vergewaltigt und erstochen. Zuletzt wurde sie kurz davor an der Raststätte Trowell gesehen.«
      »Davon haben Sie schon beim letzten Mal erzählt«, sagte Roger Cropley. »Das hat mir damals nichts gesagt und heute genauso wenig.«
      Templeton ignorierte ihn und sah Mrs. Cropley ins Gesicht. »Wir haben jetzt mehr Informationen über das Verbrechen«, sagte er, »und glauben Sie mir, der Täter muss voller Blut gewesen sein. Ich möchte nur wissen, ob Ihnen um die Zeit herum irgendetwas an der Kleidung Ihres Mannes aufgefallen ist - also ungewöhnliche Flecken oder so. Bekommt man verteufelt schlecht raus, Blut. Sie machen doch die Wäsche, oder?«
      »Ich kann kaum glauben, dass Sie mich das fragen«, sagte Mrs. Cropley. »Sie haben vielleicht Nerven!«
      »Na, zu wenig Nerven zu haben, hat man mir noch nie vorgeworfen«, gab Templeton zurück. »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das ist mein Lebensmotto. Wenn Sie sich also irgendetwas von der Seele reden möchten ...«
      »Ich habe nichts Außergewöhnliches bemerkt.«
      »Also, ich denke, dass die Sachen nicht mehr zu retten waren«, erklärte Templeton. »Sind in den letzten Monaten Kleidungsstücke Ihres Mannes verloren gegangen?«
      »Nein.«
      »Trotzdem«, grübelte Templeton laut, »der Mörder hat die Leiche gewaschen, deswegen wäre es möglich, dass er sich auch um seine eigenen Klamotten gekümmert hat. Er war sehr gründlich. Sind Sie ein gründlicher Mensch, Mr. Cropley?«
      »Das möchte ich doch meinen«, erwiderte Cropley, »aber deswegen bin ich noch lange kein Mörder. Ich verbitte mir diese Anschuldigungen!«
      »Natürlich.

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