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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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noch eine gute Figur, die in ihrer kurzen Hose und dem ärmellosen grünen Top vorteilhaft zur Geltung kam. Man ahnte den zierlichen Körperbau. Das lange braune Haar fiel ihr in Wellen bis auf die Schultern.
      Mercedes Lambert führte Banks in ein großes Wohnzimmer, groß genug für einen Flügel und eine dreiteilige damastbezogene Couchgarnitur. Wie eine englische Landedelfrau rief sie das Mädchen und bat, Tee zu servieren. Banks hätte wissen müssen, dass sie sich nicht alleine um ein so großes Haus kümmerte. Er fragte sich, ob sie sich hier auf dem Land wohl langweilte oder ob sie oft bei ihrem Mann in der Wohnung in Chelsea war. Sie wirkte einige Jahre jünger als Lambert, aber nicht so jung wie Corinne oder Jennifer. Banks schätzte sie auf Mitte bis Ende dreißig.
      »Ich habe gehört, Sie waren in Spanien Schauspielerin?«, fragte er und nahm auf einem Stuhl mit geschnitzten Holzlehnen Platz.
      Sie errötete. »Aber keine sehr gute. Ich war in ... wie nennt man das noch gleich, diese Filme, wo ich von Monstern verfolgt werde und viel schreien muss?«
      »Horrorfilme?«
      »Ja. Horrorfilme.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich vermisse es nicht.«
      Kann ich mir vorstellen, dachte Banks und schaute sich im Zimmer um. Eine breite Fensterfront hinter dem Flügel ging auf einen Patio. Banks sah, wie sich Sonnenlicht auf der blauen Oberfläche eines Swimmingpools spiegelte - wie ein Bild von Hockney. »Kannten Sie Roy gut?«, fragte er.
      »Nein«, sagte sie. »Ich habe ihn nur einmal getroffen, letzte Woche, als er hierherkam. Aber Gareth hat mir erzählt, was passiert ist. Es ist furchtbar.«
      Sie sprach seinen Namen ebenfalls »Garrett« aus.
      »Wann war er hier?«, fragte Banks.
      »Ich glaube, letzten Freitag.« Sie lächelte. »Manchmal kommt mir hier ein Tag wie der andere vor.«
      »Was wollte er?«
      In dem Moment kam das Mädchen mit dem Tee und stellte das Tablett auf dem Tisch zwischen Banks und Mercedes Lambert ab. Nachdem die Haushaltshilfe Milch und Tee eingeschenkt hatte, verließ sie den Raum so lautlos, wie sie eingetreten war. Banks nahm normalerweise keine Milch, aber es störte ihn nicht.
      Mercedes runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht genau, warum er hier war«, sagte sie. »Er wollte mit mir über ein Mädchen namens Carmen und ihr Baby sprechen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich sie nicht kenne. Carmen klingt spanisch, ich weiß, aber den Namen gibt es auch in anderen Ländern.«
      »Was hat er sonst noch gesagt?«
      »Dass Carmen schwanger ist und er gehört hat, dass sie mir das Kind zur Adoption verkaufen würde.« Mercedes runzelte die Stirn. »Gareth hätte ihm das gesagt.«
      »Wollen Sie Carmens Baby adoptieren, Mrs. Lambert?«
      »Nein, natürlich nicht. Das hat Ihr Bruder mich auch gefragt. Ich verstehe nicht, warum er das denkt.«
      »Wirklich nicht?«
      »Nein, das habe ich bereits Ihrem Bruder gesagt. Dann geschah etwas sehr Seltsames.«
      »Was denn?«
      »Die kleine Nina weinte, ich zeigte sie ihm und erzählte ihm alles über sie. Mr. Banks entschuldigte sich, er hätte sich geirrt, dann ist er ganz schnell gegangen.«
      »Tut mir leid«, sagte Banks. »Das verstehe ich nicht. Wer ist Nina?«
      Und dann hörte er sie. Oben weinte ein Baby. Mercedes Lambert lächelte. Kurz darauf brachte das Kindermädchen das Baby herunter - es war höchstens drei Monate alt -, und Mercedes hielt das kleine Bündel mit Tränen in den Augen im Arm.
      »Sie ist krank«, erklärte sie Banks. »Das habe ich auch Ihrem Bruder erzählt. Sie hat ein Herzproblem. Es ist, wie sagt man, angeboren?«
      »Ja, angeboren.«
      »Wenn sie nicht bald ein neues Herz bekommt, muss sie sterben.« Dann hellte sich Mercedes' Gesicht auf. »Aber Gareth sagt, wir sind ganz oben auf der Liste. Er hat mit einer Klinik in der Schweiz gesprochen - die beste der Welt, sagt er -, dort ist alles bereit. Vielleicht wird meine Nina also Glück haben, ja?«
      »Und Sie wollen wirklich kein anderes Kind adoptieren?«, fragte Banks und merkte, dass ihm eiskalt wurde.
      Mercedes lächelte. »Nein, natürlich nicht. Nina bekommt ein neues Herz, dann wird sie groß und stark. Das weiß ich. Glauben Sie nicht?«
      Banks schaute Mercedes Lambert an, sah die verzweifelte Hoffnung in ihrem Gesicht, dann betrachtete er das blasse Kind in der Decke. »Ja«, sagte er. »Vielleicht schon.«
     
    Die Zugfahrt tat Annie gut. Als sie gegen Mittag

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