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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sie da machen. Ich bezweifle, dass mein Bruder sehr viel von der Polizei hielt, angesichts seiner Vorgeschichte. Aber seine Freundin war ja auch noch da, nicht? Sie als Frau war noch viel empörter. Roy muss Ihnen bei dem Mittagessen am Dienstag erzählt haben, dass er Jennifer überzeugt hätte, erst mal den Mund zu halten, nicht zur Polizei zu gehen, dass von ihr keine Gefahr ausginge. Aber Masurik setzte Artjom und Boris trotzdem auf sie an, nur für den Fall. Sie wollten sehen, was Jennifer machte und mit wem sie sich traf. Hätte sie sich bei der Polizei gemeldet, hätten die Kollegen mit ihr persönlich sprechen wollen. Ein anonymer Anruf reicht denen nicht. Man hätte mit Jennifer sprechen wollen, entweder bei ihr zu Hause oder auf dem Revier. Das überwachten Artjom und Boris. Als es dann am Freitagabend im Albion Club zur Entscheidung kam und Roy Jennifer auftrug, zu mir zu fahren, folgten die beiden ihr und brachten sie auf einer verlassenen Landstraße um.«
      »Das ist lächerlich«, sagte Lambert mit herablassendem Grinsen. »Sie müssten sich mal reden hören! Sie können überhaupt nichts beweisen! Wenn ich hier raus bin, dann ...« Banks trat ihm in den Magen. Lambert wälzte sich stöhnend auf dem Boden, griff sich an den Bauch, würgte. »Arschloch !«, zischte er.
      Banks holte aus und schlug ihm mit der Eisenstange auf die Schulter. Lambert schrie auf. »Es ging ja gar nicht um die Mädchen, nicht?«, fuhr Banks fort. »Damit fing es nur an. Ach, bestimmt haben Sie Roy erzählt, dass die Frauen hier ein besseres Leben hätten, weit weg von der vom Krieg zerstörten Heimat, von Armut, Krankheit und Tod. Vielleicht war er sogar bereit, Ihnen zu glauben. Dann erzählten Sie ihm, dass Sie selbst Carmen Petris Baby adoptieren wollten. Es war ein letzter Versuch, seine Zustimmung zu gewinnen. Wahrscheinlich tischten Sie ihm irgendeine traurige Geschichte auf, dass Sie und Ihre Frau keine Kinder bekommen könnten, aber unbedingt eine Familie wollten. Sie sagten, das Kind würde es bei Ihnen viel besser haben als in Rumänien oder als Kind einer Hure in London. Das sollte Ihr Trumpf sein. Roy sollte sehen, welch guter Mensch Sie sind! Er würde sich wohl kaum querstellen, wenn sein alter Kumpel privat ein Kind adoptierte, oder? Auch wenn es nicht ganz astrein war, das machten doch viele Leute, oder? Warum sollte es verboten sein, einem Kind Hoffnung zu geben? Und selbst Roy musste einsehen, dass ein von Ihnen adoptiertes Kind es besser haben würde als die meisten anderen. Zumindest finanziell.«
      »Ja, und?«, entgegnete Lambert. »Und wenn ich das Kind wirklich adoptieren will? Es stimmt ja. Natürlich hat es das Kind bei uns viel besser. Das sieht doch wohl jeder ein.«
      »Kann sein«, sagte Banks. »Aber darum ging es ja gar nicht.«
      »Was soll das heißen?«
      »Ich weiß, warum Roy sterben musste«, sagte Banks.
      »Was reden Sie da!« Lamberts Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
      »Weil er jemanden besucht hatte, bevor Sie ihn abholten. Er hatte die Wahrheit herausgefunden.«
      »Verstehe ich nicht.«
      »Ich bin auch gerade da gewesen. In Quainton.«
      Lambert schwieg. Er schien in sich zusammenzusacken.
      »Roy besuchte Ihre Frau, um sich nach der Adoption zu erkundigen«, erklärte Banks. »Die beiden kannten sich nicht. Wenn es gestimmt hätte, wäre er wohl einverstanden gewesen, hätte nichts gesagt und auch Jennifer zum Schweigen verpflichtet. Aber Roy erfuhr dasselbe wie ich. Dass Sie und Ihre Frau ein kleines Mädchen namens Nina haben, das ein neues Herz braucht. Und wenn ein Baby ein Spenderherz braucht, kommt nur das Herz eines anderen Babys infrage. Sie wissen, wie schwer es ist, auf normalem Wege an eines zu kommen. Als Sie daher erfuhren, dass eins von Masuriks Mädchen schwanger war - und nicht nur irgendein Mädchen, nein, sondern die intelligente, gesunde, saubere Carmen -, machten Sie das Geschäft. Sie wollten Masurik für das Vorrecht bezahlen, Carmens Kind zu adoptieren. Auf diese Weise nahm er Geld ein, obwohl Carmen wegen ihrer Schwangerschaft nicht arbeiten konnte. Aber Sie wollen das Kind gar nicht adoptieren, stimmt's? Sie wollen das Herz des Babys kaufen. Ich weiß nicht, ob Masurik Bescheid weiß, aber sobald das Kind auf der Welt ist, soll es in die Schweiz gebracht werden. Wollen Sie es selbst töten, oder haben Sie einen Arzt gefunden, der das für Sie erledigt?«
      »Das ist absurd! Reine Phantasie!«
      »Ach ja?

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