Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
könnte die Person anrufen und zurückpfeifen, wenn ich es mir anders überlegte.«
      »Was machten Sie, als die Stunde um war?«
      »Nichts.«
      »Sie hätten lügen können, einfach sagen, Sie hätten es sich anders überlegt.«
      »Er hätte trotzdem Bescheid gewusst. Glauben Sie, er hätte es dabei belassen, nicht nachgeforscht?«
      »Wohl nicht«, sagte Banks. »Also haben Sie ihn in den Tod geschickt?«
      »Das musste ich. Ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte doch Nina und Mercedes nicht im Stich lassen. Er wollte alles kaputtmachen! Masuriks Geschäft, das Leben meiner Nina. Das Leben von Mercedes. Alles. Verstehen Sie das nicht? Ich konnte doch nicht nachgeben! Ohne das neue Herz stirbt meine Tochter.«
      Blut lief über Lamberts Unterlippe und bildete kleine Bläschen. Banks hätte ihn am liebsten wieder geschlagen, würde aber nicht mehr aufhören können, wenn er einmal begann.
      »Deshalb haben Sie Roy umbringen lassen.«
      »Nicht ich. Masurik.«
      »Wusste Masurik, was Sie mit Carmens Baby vorhaben?«
      »Sind Sie verrückt? Das wusste niemand außer mir und dem Arzt. Der schuldete mir nämlich was. Ich habe ihm einmal aus der Klemme geholfen. Aber Sie können nichts beweisen. Ich werde alles abstreiten. Ich werde sagen, dass Sie mich zusammengeschlagen und mir das Geständnis abgepresst haben. Hier, ich blute und habe überall blaue Flecke!«
      »Noch lange nicht genug«, gab Banks zurück. »Sie riefen Masurik vom Albion Club aus an und sagten, Roy sei eine tickende Zeitbombe. Dann kam Masurik selbst oder schickte Broda her, um Roy mitzunehmen und hierher zu bringen.«
      »Ich habe ihm gesagt, Roy drohe damit, alles zu erzählen. Masurik hatte nur Angst um seine Mädels, um sein Geld.«
      »Das heißt, Masurik schützte seine Interessen und Sie Ihre?«
      »Was sollte ich denn sonst tun? Was würden Sie tun, wenn es Ihre Tochter wäre?«
      Darüber wollte Banks lieber nicht nachdenken. »Warum ist dann jemand noch mal zurück zu Roy und hat den Computer mitgenommen? Wer war das? Da konnte doch gar nichts über das Baby drauf sein, er war ja gerade erst von Mercedes zurückgekommen, als Sie ihn abholten!«
      »Das waren Masuriks Leute. Aber nicht Artjom und Boris, sondern andere. Keine hellen Köpfe. Wir dachten, es könnten Informationen drauf sein. Über mich. Über Masuriks Geschäft, die Mädchen. Wir hatten in der Woche viel miteinander gesprochen. Zwischendurch dachte ich wirklich, er hätte Interesse. Ich habe ihm viel erzählt. Roy hat seinen Computer ausgiebig genutzt.«
      Und das Handy hatten sie vergessen, weil sie nicht in der Küche gewesen waren, nicht damit gerechnet hatten, dass es da lag. Obwohl das egal war. Roy und Lambert hatten sich mit Absicht nicht über Handy unterhalten. Sie wussten, dass ihre Gespräche abgehört werden und sie belasten könnten. Deshalb verwendeten Kriminelle meistens gestohlene Handys. Und Banks bezweifelte, dass Roy jemals direkten Telefonkontakt zu Masurik oder Broda gehabt hatte. Hinterher hatte Broda sicherlich das Handy genutzt, um seine Visitenkarte zu verschicken, jenes furchtbare Bild.   »Wodurch änderte sich alles?«
      »Wenn diese dumme Nutte nicht Roys Freundin erzählt hätte, dass einige Weiber entführt und schlecht behandelt worden waren, wäre das alles nicht passiert, denke ich«, sagte Lambert. »Dann wären Ihr Bruder und ich immer noch Geschäftspartner. Ich habe die ganze Woche lang versucht, Roy zu überzeugen, dass es das Richtige ist, aber ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass die Mädchen gegen ihren Willen arbeiten. Deshalb habe ich ihm von der Adoption erzählt. Ich dachte, dann würde er einsehen, dass es eine gute Sache ist.«
      »Und?«
      »Er war nicht überzeugt. Offensichtlich nicht. Es beruhigte ihn ein wenig. Und dann besuchte er Mercedes.«
      Roy ein Zuhälter, ein Kuppler? Das konnte sich Banks nur schwer vorstellen. Er hätte wahrscheinlich behauptet, Investor in einer Begleitagentur oder vielleicht Reiseberater zu sein. Seine religiöse und moralische Bekehrung hatte immerhin nicht seinen Wunsch beschnitten, aus so gut wie allem Profit zu schlagen, abgesehen von verhökerten Körperteilen. »Und meine Eltern zu bedrohen, wessen Idee war das?«
      »Masuriks. Als Sie sich von dem Digitalfoto nicht abschrecken ließen, mussten andere Saiten aufgezogen werden. Man hätte Sie töten können, aber ich habe gesagt, ein toter Polizist direkt nach dem

Weitere Kostenlose Bücher