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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Tod des Bruders, das wäre das Letzte, was sie jetzt gebrauchen könnten. Das habe ich denen gesagt, Banks. Ich habe Ihnen das Leben gerettet. Diese Leute sind nicht immer für Argumente zugänglich, aber ich kenne sie. Ich kann mit denen reden. Sie folgten Ihnen zu den Eltern und zurück und gaben sich dann auf der Autobahn zu erkennen, um Sie einzuschüchtern.«
      »So einfach lasse ich mich nicht verjagen. Was ist mit Jennifer Clewes?«
      »Wegen der machten sie sich durchaus Sorgen. Zuerst war sie ja froh, Dr. Lukas mit den Mädchen helfen zu können, aber dann mischte sie sich zu stark ein. Masurik hatte Angst, dass eine von ihnen verraten würde, wie sie wirklich hierhergekommen war. Er fand, Carmen würde zu vorlaut, weil sie sozusagen Narrenfreiheit hatte. Als Artjom die beiden dann miteinander sprechen sah, Carmen und Jennifer Clewes, wurde er argwöhnisch und erzählte es Masurik. Sie zwangen Carmen, ihnen zu erzählen, was sie ausgeplaudert hatte. Ohne ihr wehzutun, schon klar. Sie konnten nicht riskieren, dass dem Baby etwas geschah.«
      »Ich weiß schon. Sie drohten, ihren Eltern etwas anzutun.«
      »Möglich. Aber Artjom und Boris beschatteten Roys Freundin schon seit einigen Tagen. Als sie dann an dem Abend losfuhr, nachdem ich Masurik gesagt hatte, Roy sei außer Kontrolle ... Hier, ich war nicht dabei ... ich weiß nicht, was da genau ablief. Ich war es nicht.«
      »Aber Sie wissen, was dann passierte. Sie setzten es in Bewegung.«
      »Max sagte mir hinterher Bescheid. Sie wussten, wo das Mädel hinwollte. Roy hatte es Masurik verraten, als er geschlagen wurde. Dann riefen sie Artjom im Auto an. Sobald das Mädchen auf einem verlassenen Straßenabschnitt war, töteten sie es. Artjom sollte Sie auch umbringen, nur für den Fall, aber Sie waren nicht da. Er ist nicht besonders schlau.«
      »Schade«, sagte Banks, »denn Masurik ist tot, Artjom ist tot und der Rest wandert in den Knast. Und Sie ...«
      »Was ist mit mir?«
      »Ich weiß noch nicht, ob ich Sie umbringe oder ausliefere.«
      Das war nicht gelogen. Noch nie in seinem Leben hatte Banks den derart heftigen Wunsch gespürt, jemanden zu töten, wie in diesem Moment Gareth Lambert. Hätte er eine Waffe gehabt, vielleicht hätte er es getan. Er wog die Eisenstange in der Hand und schlug damit in die andere. Das wäre es. Ein kurzer Hieb. Lamberts Schädel würde zersplittern wie eine Eierschale. Voller Angst sah Lambert zu ihm auf.
      »Nein!«, rief er und hielt sich schützend die Hände vors Gesicht. »Nicht! Töten Sie mich nicht!«
      Es war nicht nur Rache für Roy, sondern auch der Umstand, dass Banks noch nie im Leben jemanden kennengelernt hatte, der so abscheulich war wie Lambert und etwas Ähnliches vorgehabt hatte. Ganz zu schweigen davon, dieses Vorhaben auch noch zu verteidigen und zu rechtfertigen. Banks hätte sich so etwas Ungeheuerliches überhaupt nicht vorstellen können, wenn er nicht Mercedes Lambert gesehen und die arme Nina weinen gehört hätte - so wie Roy. Mercedes Lambert wusste offenbar nichts von den ruchlosen Plänen ihres Mannes. Banks empfand Ekel, Galle stieg in ihm auf, er konnte Lambert nicht länger ansehen.
      »Was machen Sie jetzt? Wollen Sie mir wehtun?«, jammerte Lambert.
      Banks schleuderte die Eisenstange nach ihm. Fünf Zentimeter neben Lamberts Kopf traf sie auf das Metall. Dann entfernte sich Banks, beugte sich vor und erbrach sich auf den Boden. Er atmete mehrmals tief durch, die Hände auf die Knie gestützt, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und holte sein Handy hervor.
     
    Einige Tage später überquerte Banks abends die alte Packpferdbrücke am westlichen Ende der Helmthorpe High Street und bog nach rechts in den Pfad entlang des Flusses ein. Diesen Spaziergang hatte er schon oft gemacht. Die Strecke zwischen den Bäumen und dem Wasser war flach und einfach zu gehen, ohne anstrengende Hügel, und zum Schluss würde er in Helmthorpe herauskommen und würde sich einen von drei Pubs aussuchen können.
      Im Gehen dachte er über die Ereignisse des vergangenen Monats nach. Alles hatte an dem Abend begonnen, als Penny Cartwright im Dog and Gun »Strange Affair« sang. Banks dachte an Roy, Jennifer Clewes, Carmen Petri, Dieter Ganz und all die anderen.
      Und an Gareth Lambert.
      Es war jetzt so gut wie vorbei. Artjom und Masurik waren tot. Gareth Lambert saß in Untersuchungshaft, ebenso Boris und Max Broda. Die Chancen standen gut, dass

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