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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ist?«
      »Ich habe versucht, die Ereignisse des Tages nachzuvoll-ziehen«, erklärte Banks. »Ich nehme an, dass Roy kurz vor halb zehn nach Hause kam. Wo er vorher war, weiß ich nicht, aber aus irgendeinem Grund war er aufgeregt. Er legte sein Handy auf den Küchentisch, vielleicht lag es auch schon da, schenkte sich ein Glas Wein ein und ging nach oben in sein Büro, um nach Nachrichten, E-Mails oder was auch immer zu gucken. Den Wein nahm er mit. Vielleicht setzte er sich hin und grübelte eine Zeit lang, dann beschloss er, dass seine Erkenntnis - was auch immer es war - wichtig genug war, um seinen entfremdeten Bruder von der Polizei anzurufen. Vielleicht spürte er sogar, dass sein Wissen gefährlich für ihn war. Auf jeden Fall rief er mich dann an und bat mich um Hilfe. Während er telefonierte, klingelte es an der Tür. Er machte auf und fuhr mit einem Unbekannten weg. Freiwillig, wie es aussieht. Und er vergaß sein Handy, obwohl er mir kurz zuvor die Nummer draufgesprochen hatte. Ich würde sagen, er war ganz schön durcheinander.«
      »Könnte es sein, dass Roy Jennifer angerufen hat?«, meinte Annie.
      »Und ihr beschrieb, wie man zu meinem Cottage kommt? Er könnte sie gebeten haben, sofort loszufahren, weil er selbst nicht konnte. Aber warum? Was geschah zwischen halb zehn und Viertel vor elf?«
      »Das wissen wir nicht.« Annie überlegte. »Das arme Mädchen! Alles, was ich bis jetzt über sie erfahren habe, sagt mir, dass sie ein anständiger, engagierter, mitfühlender Mensch war, höchstens etwas naiv und idealistisch.«
      »Wieso kam sie dann zu Tode?«
      »Wenn ich das wüsste!« Annie trank wieder einen Schluck Wein. Das Licht veränderte sich, sie merkte, dass sich der Himmel zuzog, dass die Welt um sie herum dunkler wurde. »Was hast du als Nächstes vor?«
      »Ich führe meine eigene verdeckte Ermittlung weiter«, erklärte Banks.
      Annie grinste. »Was soll ich dazu sagen?«
      »Nichts. Und du?«
      »Ich werde so bald wie möglich mit Dave Brooke sprechen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mit dir reden will. Ehrlich, Alan. Unsere Fälle haben sich gekreuzt, ich will hier keine Fragen offenlassen. In Anbetracht dessen, was Jennifer Clewes geschehen ist, könnte Roy sich in Gefahr befinden. Hast du darüber nachgedacht?«
      »Ich denke an nichts anderes«, knurrte Banks. »Zuerst hab ich gedacht, er hätte sich aus dem Staub gemacht, auf Entführung kam ich erst viel später. Dass du eine Verbindung zu der ermordeten Frau herstellen kannst, lässt die Sache in einem ganz anderen Licht erscheinen.«
      »Ich bin erleichtert, dass du es auch so siehst. Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, dich hin und wieder zu melden, hätten wir dieses Stadium schon deutlich früher erreicht.«
      »Woher sollte ich wissen, dass ihr mich sucht?«
      »Du weißt genau, was ich meine. Ich habe morgen jedenfalls genug zu erledigen. Jennifer wurde in unserem Bezirk ermordet, aber gelebt hat sie hier. Das macht alles etwas kompliziert.«
      »Was hast du denn zu tun?«
      »Erst mal Jennifers Arbeitsplatz aufsuchen. Sie arbeitete in einem Familienplanungszentrum in Knightsbridge. Es ...«
      »Wie heißt das?«
      »Berger-Lennox-Center. Warum?«
      Banks schlug die Mappe erneut auf und blätterte darin herum, manche Seiten waren mit seiner krakeligen Schrift gefüllt. Schließlich wies er auf ein ausgedrucktes Blatt. »Der Name kam mir doch bekannt vor«, sagte er. »Das ist eins der Objekte, in die Roy investiert hat. Eins von Julian Harwoods Unternehmen. Und da hat Jennifer Clewes gearbeitet?«
      »Ja.«
      »Vielleicht haben sie sich dort kennengelernt. Harwood sagte, Roy sei ein engagierter Investor, er würde gerne alles vor Ort begutachten. Und wenn Jennifer Clewes eine attraktive junge Frau war ...«
      »Allerdings«, bestätigte Annie.
      »Bingo!«
      »Das muss nichts zu bedeuten haben.«
      »Vielleicht nicht«, sagte Banks. »Aber das ist schon die zweite Verbindung. Eine Ermordete, ein Verschwundener. Ihre Telefonnummer ist in seinem Handy, meine Adresse in ihrer Hosentasche, und beide haben eine Verbindung zu dem Familienplanungszentrum. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber mir sind das zu viele Zufälle. Vielleicht begleite ich dich morgen. Um sicherzugehen. Die müssen doch wissen, ob Roy da gewesen ist.«
      Annie schwieg. Sie wollte diplomatisch sein, wusste aber nicht, wie sie es anstellen sollte. Schließlich schlug

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