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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gut unter Kontrolle hatte.
     
    Detective Constable Kev Templeton war es schnell leid, am Telefon zu sitzen. Er war ein Mann der Tat; er ging lieber los, rüttelte an Türen und trat dem einen oder anderen auf die Füße. Heute war Montag, die Welt drehte sich weiter, er war in seinem Element. Mit Gristhorpes Zustimmung hatte er einen Termin mit einer gewissen DS Susan Browne gemacht, die noch immer am Fall Claire Potter saß. Sie hatten sich zu einem späten Mittagessen in einem Pub an der M1 zwischen Eastvale und Derby verabredet, und als Templeton gegen halb drei auf den Parkplatz fuhr, dachte er, wenn diese Susan Browne auch nur halbwegs in Ordnung war, würde er vielleicht doch noch zum Zuge kommen, ehe der Tag vorüber war.
      Er ging durch die schummrige, verwinkelte Kneipe, wo schweigend ein paar Stammgäste saßen, rauchten und Kricket im Fernsehen guckten, dann durch die Hintertür in den Garten. Templeton wusste nicht, ob er in seiner Jeans, dem T-Shirt, den Turnschuhen und seiner Ray-Ban-Brille wie ein Polizeibeamter aussah.
      Auf der Suche nach seiner Kollegin ließ er den Blick über die Tische schweifen. Es kam nur eine Frau infrage, und als er auf sie zusteuerte, stand sie auf, um ihm die Hand zu geben und sich vorzustellen. Templetons Hoffnung sank. Sie war klein und etwas dicklich um die Taille, ganz und gar nicht sein Typ. Er mochte Frauen wie Keira Kneightley, ungezwungene, geschmeidige Mädchen mit langen Beinen. Aber Susan hatte hübsche Augen, dachte er, und sie wirkte ganz sympathisch. Am Ringfinger der linken Hand trug sie einen schmalen goldenen Ehering. Auf dem weißen Tisch stand ein Glas mit Mineralwasser. Die Speisekarte war bunt laminiert, wie man es häufig in Pubs findet, die zu einer Kette gehören. Es waren die einzigen Läden, wo man um halb drei am Montagnachmittag etwas zu essen bekam.
      »Am besten, wir bestellen zuerst, oder?«, fragte sie und schob ihm die Karte zu. »Ich weiß schon, was ich nehme.«
      Templeton überflog die bunten Bildchen von Hamburgern, Currys und Fish and Chips und stellte fest, dass er lediglich Hunger auf ein Sandwich mit Shrimps hatte. Susan sagte, sie nehme einen Cheeseburger mit Pommes. Fast hätte er ihr im Hinblick auf ihre Figur davon abgeraten, fand dann aber, es sei kein besonders diplomatischer Anfang für ein Gespräch.
      Er bestellte an der Theke, holte sich eine Cola und ging zurück in den Garten. Der Tisch stand im Schatten einer großen Blutbuche. Eine leichte Brise wehte, fuhr durch Susans kleine blonde Locken und raschelte in den Blättern. Am anderen Ende des Biergartens spielten Kinder auf dem Karussell und schaukelten. Die Eltern saßen derweil an den Tischen und genossen den Sonnenschein. Templeton nahm seine Ray-Ban-Brille ab, damit DS Browne seine schmachtenden braunen Augen gebührend bewundern konnte.
      »Sie sind also vom Präsidium der Western Area?«, fragte sie.
      »Ja«, bestätigte Templeton.
      »Eastvale?«
      »Kennen Sie sich da aus?«
      »Da habe ich früher gearbeitet. Wie geht's DCI Banks? Ich hoffe, es gibt ihn noch!«
      Templeton grinste. »Einige von den Dinosauriern sind wir noch nicht losgeworden.«
      »Er hatte immer gute Ergebnisse und war ein echt guter Chef.«
      »Ja, schon ... Wann waren Sie denn da?«
      »Vor ein paar Jahren. Ich bin weg, kurz nachdem ich zum Sergeant befördert wurde. Habe ein Jahr in Uniform in Avon und Somerset gemacht, dann wurde ich zur Kripo Derbyshire versetzt. Wie geht's Alan Banks denn? Ich habe von dem Brand gehört. Hab ihm eine Karte geschickt, das Übliche.«
      »Ganz gut, denke ich«, sagte Templeton. Er musste mit seinen Äußerungen ein wenig vorsichtiger sein, nun, da Susan Browne sich sozusagen offenbart hatte. »Obwohl, im Moment geht es ihm wahrscheinlich nicht besonders gut. Gestern Nacht haben sie die Leiche seines Bruders aus der Themse gezogen.«
      »Du lieber Himmel!«, sagte Susan. »Das ist ja furchtbar! Würden Sie ihm mein Beileid ausrichten?«
      »Klar.«
      »Was ist denn passiert?«
      »Sieht aus, als sei er erschossen worden. Kannten Sie ihn?«
      »Nein. Aber trotzdem ist das schrecklich. Der arme Alan! Sagen Sie ihm bitte, dass es mir leid tut. Ich hieß damals noch Susan Gay. Den Namen kennt er. Ich habe einen Browne geheiratet.«
      Irgendetwas lag in ihrer Stimme, das Templeton von der nahe liegenden Bemerkung abhielt. Was für eine Vorstellung, mit dem Nachnamen »Gay« durch die Gegend zu

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