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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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laufen, dachte er. Kein Wunder, dass sie den Namen ihres Mannes angenommen hatte.
      »Und grüßen Sie auch Superintendent Gristhorpe und Jim Hatchley von mir, wenn es die noch gibt.«
      »Doch, die gibt's noch.«
      »Gut.« Susan wedelte eine Wespe vom Rande ihres Glases fort. »Kommen wir zur Sache!«
      »Claire Potter«, begann Templeton. »Gibt's einen Kandidaten?«
      »Wir haben nicht einen einzigen Verdächtigen. Es sei denn ...?«
      »Ja?«
      »Na, Sie können sich ja vorstellen, wie oft er das Ganze geübt haben muss, wie oft er Frauen verfolgt hat, die jedoch zu Hause ankamen, bevor er zuschlagen konnte. Damit so etwas funktioniert, müssen unglaublich viele Aspekte stimmen. Eine Frau muss spätnachts auf eine dunkle Landstraße abbiegen, es darf niemand in der Nähe sein, die Fahrertür darf nicht verschlossen sein. Wir haben uns umgehört, und es sieht aus, als ob zwei Monate vorher, am 20. Februar, um genau zu sein, eine Frau nördlich von Sheffield von der M1 abfuhr und auf ähnliche Weise angegriffen wurde, bloß hatte sie die Türen verriegelt. Sie hieß Paula Chandler.«
      »Und?«
      »Es gelang ihr, den Motor zu starten und weiterzufahren. Er hat sie nicht verfolgt.«
      »Beschreibung?«
      »Nichts Näheres. Es war dunkel, sie hatte Angst. Sie hat ihn nicht angesehen, weil sie verzweifelt versuchte, das Auto wieder anzulassen, während er an der Tür rüttelte. Er trug einen dunklen Anzug, sagte sie, und einen Ehering. Sie sah seine Hand, als er nach dem Türgriff fasste.«
      »Keine Handschuhe?«
      »Nein. Sie konnte den Ring deutlich sehen.«
      »Fingerabdrücke?«
      »Alle verwischt.«
      »Automarke?«
      »Wusste sie nicht. Nur dass es ein dunkles Auto war, blau oder grün. Und kompakt. Vielleicht ein Japaner.«
      Roger Cropley fuhr einen dunkelgrünen Honda, fiel Templeton mit einem kleinen Schauer der Erregung ein. Und er trug einen Ehering. »Nicht sehr hilfreich, was?«, bemerkte er.
      »Sehr frustrierend. Es gibt noch andere Hinweise, aber die sind ebenso vage. Eine Frau hatte das Gefühl, von einem Auto verfolgt zu werden, eine andere gab an, an der Raststätte komisch angeguckt worden zu sein. So was halt. Wir haben alle Hinweise überprüft, aber es kam nichts dabei heraus.«
      »Und Sie meinen trotzdem, dass es derselbe war?«
      »Ja. Wie gesagt, er muss den Ablauf vorbereiten, bis er irgendwann Glück hat. Paula Chandler hatte an der Tankstelle Newport Pagnell gehalten.«
      »Sie glauben also, dass er sich dort seine Opfer ausguckt, an Autobahnraststätten?«
      »Ja, leuchtet doch ein. Er sucht sich eine allein reisende Frau, verfolgt sie und wartet ab, ob sie spätnachts auf eine einsame Landstraße abbiegt. Die beiden Übergriffe, von denen wir wissen, fanden an einem Freitag statt, und beide Male hatte das Opfer vorher an der Raststätte gehalten.«
      »Erzählen Sie mir von Claire Potter!«
      »Ihr Wagen wurde in einem Graben gefunden. Die Spurensicherung fand Hinweise, dass sie von der Straße abgedrängt wurde.«
      »Reifenspuren?«
      »Nichts, was brauchbar gewesen wäre.«
      »Wo ereignete sich der Übergriff?«
      »In einem nahe gelegenen Wald.«
      »Und keiner will die Autos gesehen haben?«
      »Nein. Entweder kam keiner vorbei, oder es wollte niemand in so was reingezogen werden. Erst am nächsten Morgen wurde ein Typ in einem Lieferwagen neugierig, der meldete dann den Pkw im Graben. Als unsere Leute die Gegend untersuchten, fanden sie die Tote.« Browne hielt inne und trank einen Schluck. »Ich war dabei. Es war schrecklich. Einer der schlimmsten Morde.«
      »Was hat er mit ihr gemacht?«
      Templeton merkte, das Browne seinem Blick auswich. »Alles. Hat ihr die Kleidung vom Körper gerissen. Sie vergewaltigt, vaginal und anal. Mit einem scharfen Gegenstand penetriert. Wir fanden einen blutigen Stock in der Nähe. Dann stach er auf sie ein, bis sie verblutete. Fünfzehn Stichwunden. In Brust, Bauch, Geschlechtsteile. Ich habe noch nie so etwas Aggressives gesehen.«
      »DNA?«
      »Nichts. Entweder trug er ein Kondom, oder er ejakulierte nicht.«
      »Hat das Labor Rückstände von Gleitmitteln gefunden?«
      »Nein.«
      »Ich nehme an, der Boden in ihrer Umgebung wurde untersucht, oder?«
      »Sicher. Kein Sperma. Keine DNA. Er hatte sie mit Chloroform betäubt, damit sie sich nicht wehren oder ihn kratzen konnte.«
      »Also nichts mit Haut- oder

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