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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Es sei denn, Kelly Soames oder Chris Adams log. In dem Fall war alles möglich. Banks hatte das Gefühl, dass Kelly Soames zwar lügen würde, um sich vor ihrem Vater zu schützen, dass Adams hingegen zahllose weniger entschuldbare Gründe hatte, die Unwahrheit zu sagen.
      »Wo waren Sie am Freitag?«, fragte Banks.
      »Zu Hause. Das ganze Wochenende.«
      »Gibt es Zeugen?«
      »Tut mir leid. Meine Frau war leider unterwegs, besuchte ihre Mutter.«
      »Können Sie mir Namen und Adressen einiger Personen nennen, die Sie in London trafen? Und die Hotels, wo Sie übernachteten?«, fragte Banks.
      »Verstehe ich Sie richtig? Fragen Sie mich jetzt nach einem Alibi?«
      »Eliminierungsprozess«, sagte Banks. »Je mehr Personen wir direkt ausschließen können, desto leichter wird unsere Arbeit.«
      »Schwachsinn«, sagte Adams. »Sie glauben mir nicht. Warum geben Sie es nicht einfach zu?«
      »Hören Sie«, sagte Banks. »Es ist nicht meine Sache, das Erstbeste zu glauben, was mir erzählt wird. Von niemandem. Wenn ich das tun würde, wäre ich ein verdammt schlechter Polizist. Das ist meine Aufgabe, nichts Persönliches. Ich möchte die Tatsachen klären, bevor ich meine Schlüsse ziehe.«
      »Ja, ja«, sagte Adams, tippte auf seinem PDA herum und nannte Banks Namen und Telefonnummern. »Und ich habe im Montcalm gewohnt. Die erinnern sich an mich. Da wohne ich immer, wenn ich in London bin. Ich habe da eine Suite. In Ordnung?«
      »Danke«, sagte Banks.
      Von oben ertönte ein Poltern. Fluchend stürzte Adams los. Sobald er fort war, sah sich Banks, so gut es ging, im Zimmer um. Manche Zeitungen waren über zehn Jahre alt, ebenso einige Zeitschriften. Das bedeutete, dass Greaves mit ihnen hier eingezogen sein musste. Bei den Büchern handelte es sich größtenteils um Biographien und Geschichtsschreibung. Doch er fand etwas Interessantes, halb versteckt unter der Lampe auf dem Tisch, nämlich eine Visitenkarte mit Nick Barbers Anschrift in Chiswick und seiner Adresse in Fordham handschriftlich auf der Rückseite. Hatte Barber sie bei seinem Besuch zurückgelassen? Man müsste die Angaben mit einer Schriftprobe von Barber vergleichen.
      Adams kam zurück. »War nichts«, verkündete er. »Das Buch ist auf den Boden gefallen. Vic schläft noch.«
      »Bleiben Sie über Nacht hier?«
      »Nein. Vic schläft bis morgen früh durch, und wenn er aufwacht, hat er vergessen, worüber er sich heute so aufgeregt hat. Eines der Wunder seines Zustands. Jeder Tag ist ein neues Abenteuer. Außerdem brauche ich nicht allzu lange für die Heimfahrt, und zu Hause wartet meine wunderbare junge Frau auf mich.«
      Banks hätte auch gern mit jemandem zusammengelebt, aber dann wäre es nicht möglich, Brian und Emilia zu beherbergen. Ironisch, das Ganze, dachte er. Die beiden konnten natürlich machen, was sie wollten, aber Banks hatte das Gefühl, in seinem eigenen Haus keine Nacht mit einer Frau verbringen zu können, solange er Besuch hatte. Aber das stand sowieso nicht zur Debatte. Banks fuhr nur ungern nach Hause, weil er Angst hatte, die beiden zu stören. Er würde von unterwegs anrufen, sobald sein Handy Empfang hatte, um sie vorzuwarnen und ihnen Zeit zu geben, sich anzuziehen oder was auch immer zu tun.
      Er zeigte Adams die Visitenkarte. »Die war da drüben unter die Lampe geschoben«, sagte er, »nur die Ecke guckte hervor. Haben Sie die dort hingetan?«
      »Noch nie gesehen«, sagte Adams.
      »Das ist Nick Barbers Karte.«
      »Na, und? Das beweist doch nichts.«
      »Es beweist, dass er mindestens einmal hier war.«
      »Aber das wussten Sie doch schon.«
      »Außerdem steht seine Adresse in Fordham drauf. Jeder, der diese Karte hier gesehen hat, wusste daher, wo Barber wohnte. Hat mich gefreut, Mr. Adams. Kommen Sie gut nach Hause. Wir werden uns mit Sicherheit in Kürze noch einmal unterhalten.«
     
     
    * Samstag, 20. September 1969
     
    Während Chadwick am Samstagnachmittag im Stadion an der EIland Road den 2:0-Sieg von Leeds United über Chelsea bejubelte, ging Yvonne hinüber nach Springfield Mount, um Steve und die anderen zu treffen. Julie wollte ein makrobiotisches Essen zubereiten, dann wollten sie ein, zwei Joints rauchen und mit dem Bus in die Stadt fahren. Im Adelphi fand so einiges statt: eine Dichterlesung, eine Bluesband, ein Jazztrio.
      Yvonne war überrascht und mehr als verwirrt, als McGarrity ihr die Tür öffnete. Sie fragte nach Steve,

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