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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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bestimmt Menschen. Es war noch hell. Sie konnte es schaffen. Nach links drehen, ziehen und losrennen.
      Als McGarrity auf der anderen Seite des Raumes am Fenster war und Yvonne den Rücken zuwandte, nahm sie all ihre Kraft zusammen und stürzte zur Tür. Sie wusste nicht, ob er sie verfolgte. Im Flur prallte sie rechts und links gegen die Wand, erreichte die Tür, drehte am Schloss und zog. Die Tür ging auf. Tageslicht überflutete sie wie warmer Honig. Schwankend erreichte Yvonne die oberste Stufe, dann lief sie, so schnell sie konnte, den Gartenweg zum Tor hinunter. Sie sah sich nicht um, lauschte nicht einmal, ob ihr Schritte folgten. Sie wusste nicht, wohin sie lief. Sie wusste nur, dass sie laufen musste, um ihr Leben laufen musste.
     
     

** 13
     
    Detective Superintendent Gervaise hatte für den frühen Mittwochmorgen eine weitere Besprechung im Solo-Raum einberufen. Die Mannschaft saß um den polierten Tisch herum, trank Kaffee aus Styroporbechern und unterhielt sich über das Fernsehprogramm des Vorabends und über Middlesbroughs Chancen beim Fußballspiel am Wochenende. An den Pinnwänden hingen nun mehr Tatortfotos. Auf weißen Tafeln waren Namen und Angaben zu verschiedenen Personen notiert und über Pfeile mit dem Opfer verbunden.
      Annie Cabbot saß neben Winsome und Constable Galway, der von der Kriminalpolizei Harrogate ausgeliehen war. Sie versuchte zu verarbeiten, was Banks ihr beim Frühstück im Golden Grill erzählt hatte. Auch ihr schien es ein zu großer Zufall zu sein, dass gleich zwei Personen in der Gegend mit den Mad Hatters zu tun hatten, der Band, über die Nick Barber einen großen Artikel schreiben wollte. Annie wusste weitaus weniger über die Gruppe und ihre Geschichte als Banks, doch selbst sie sah ein, dass da ein paar Leichen im Keller lagen, die man mal näher untersuchen musste.
      Detective Superintendent Gervaise kam auf ihren glänzend schwarzen Stilettos hereingeklappert, glättete ihren dunkelblauen Nadelstreifenrock, nahm am Tischende Platz und bedachte alle mit einem warmen Lächeln. Die versammelten Beamten grüßten sie im Chor: »Guten Morgen, Ma'am.«
      Zuerst fragte sie Stefan Nowak, ob es Neuigkeiten aus der Rechtsmedizin gäbe.
      »Eigentlich nicht«, erwiderte Stefan. »Natürlich müssen noch zahllose Fasern und Haare analysiert werden. Das Ferienhaus wurde nach jedem Gast geputzt, aber so gründlich ist natürlich niemand. Wir haben vom Besitzer eine Liste der letzten zehn Mieter bekommen, die wir als Erstes mit den Proben vergleichen. War viel los in diesem Sommer. Manche kommen sogar aus Deutschland und Norwegen. Das kann dauern.«
      »Fingerabdrücke?«
      »Der Schürhaken ist abgewischt worden, an der Tür und am Eingang zum Wintergarten sind nur undeutliche Spuren. Natürlich haben wir fast genauso viele Fingerabdrücke wie andere Spuren gefunden; die müssen alle analysiert und mit den vorhandenen Daten verglichen werden. Wie gesagt, das wird dauern.«
      »Was ist mit DNA?«
      »Also, wir haben Spermaspuren auf den Bettlaken gefunden, aber die DNA stimmt mit der des Opfers überein. Wir versuchen, Spuren von weiblichen Sekreten zu isolieren, aber bisher ohne Erfolg. Scheinbar verwendete Barber Kondome und spülte sie in der Toilette herunter.« Zur Bestätigung sah er Annie an. Sie nickte.
      »Wir wissen, wer diese ... diese Begleitung war, nicht wahr, DI Cabbot?«
      »Ja«, erwiderte Annie. »Falls es nicht noch jemand anders gab, wofür Barber meiner Meinung nach kaum Zeit hatte, gibt Kelly Soames zu, zweimal mit dem Opfer geschlafen zu haben: Mittwochabend, als sie freihatte, und Freitagnachmittag zwischen zwei und vier Uhr. Da nahm sie sich einen Zahnarzttermin, um Barber in seinem Cottage besuchen zu können.«
      »Kluges Mädel«, bemerkte Superintendent Gervaise. »Und Dr. Glendenning schätzt den Todeszeitpunkt auf zwischen sechs und acht Uhr am Freitag?«
      »Er sagt, genauer könne er das nicht angeben«, erwiderte Stefan.
      »Nicht früher?«
      »Nein, Ma'am.«
      »Na, gut«, sagte Superintendent Gervaise. »Machen wir weiter! Irgendwelche Ergebnisse bei der Hausermittlung?«
      »Negativ, Ma'am«, sagte Winsome. »Es war schon vor dem Stromausfall kein schöner Abend, die meisten Leute zogen die Vorhänge zu und blieben zu Hause.«
      »Nur der Mörder nicht.«
      »Richtig, Ma'am. Abgesehen von dem Tomi-Pärchen aus dem Cross Keys und der Neuseeländerin in der Jugendherberge, die gesehen

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