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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Plastik quietschte. »Das ist ein bisschen skurril, wenn ich das sagen darf. Warum sollte Vic Nick Barber als Bedrohung empfinden? Er war doch nur ein weiterer beschissener Musikjournalist, verdammt noch mal!«
      »Genau das versuche ich ja herauszufinden«, sagte Banks.
      »Na, dann viel Glück, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie da weiterkommen. Ich glaube, Sie sind auf dem Holzweg. Und außerdem kann ich mir vorstellen, dass es viele Schurken gibt, die sich mehr für Nick Barber interessieren als Vic.«
      »Was meinen Sie damit?«
      Adams grinste schief, legte den Finger auf ein Nasenloch und schniefte durch das andere. »Hatte eine kleine Schwäche, wie ich gehört habe. Die können ganz schön nachtragend sein, diese Koksdealer.«
      Banks notierte sich, diesen Bereich von Barbers Leben zu überprüfen, doch so einfach ließ er sich nicht ablenken. »Hat er mit Ihnen gesprochen?«
      »Wer?«
      »Nick Barber. Schließlich schrieb er einen Artikel über die Wiedervereinigung der Hatters. Wäre nur normal gewesen.«
      »Nein, hat er nicht.«
      »Ich nehme an, er war einfach noch nicht dazu gekommen«, sagte Banks. »Steckte noch in der Anfangsphase. Waren Sie dabei, als Robin Merchant in Swainsview Lodge im Swimmingpool ertrank?«
      Adams schien verwundert über diesen Themenwechsel. Er fischte eine Packung Benson & Hedges aus der Jackentasche und zündete sich eine Zigarette an, ohne Banks eine anzubieten. Banks war ihm dankbar dafür, denn möglicherweise hätte er angenommen. Geräuschvoll inhalierte Adams, und der Rauch kringelte sich im schwachen kühlen Licht der rosa-grünen Tischlampen. »Ich war nicht bei ihm, als er ertrank, aber ja, ich war im Haus und schlief, wie alle anderen auch.«
      »Wie alle anderen behaupteten.«
      »Und wie die Polizei und der Coroner glaubten.«
      »Wir waren in letzter Zeit sehr erfolgreich bei der Auflösung alter Fälle.«
      »Das ist kein ungelöster alter Fall. Er ist erledigt und abgeschlossen. Geschichte.«
      »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Banks. »Waren Sie letzte Woche hier bei Vic?«
      »Ich war den Großteil der letzten Woche in London und habe mich mit Promotern getroffen. Auf dem Weg nach Hause bin ich hier vorbeigefahren.«
      »An welchem Tag war das?«
      »Das muss ich im Kalender nachsehen. Warum ist das so wichtig?«
      »Würden Sie bitte nachsehen?«
      Adams hielt kurz inne, war es offenbar nicht gewohnt, Anweisungen zu erhalten. Dann holte er einen PDA aus seiner Innentasche. »Ist sie nicht herrlich, die moderne Technik?«, fragte er und tippte mit einem Stift auf das Display.
      »Allerdings«, sagte Banks. »Das ist einer der Gründe, warum wir eine so hohe Erfolgsquote bei alten Fällen haben. Die neue Technologie. Computer, DNA, Magie.« Tatsächlich war Banks sich da gar nicht so sicher. Er versuchte noch immer, Laptop und iPod in den Griff zu bekommen; ein PDA war für ihn ferne Zukunft.
      Adams warf ihm einen bösen Blick zu. »Sprechen wir über letzte Woche?«, fragte er.
      »Ja.«
      »Dann habe ich ihn am Mittwoch gesehen, als ich von London hochfuhr. Da war ich seit dem vorletzten Wochenende.«
      »Mittwoch. Benahm Greaves sich irgendwie anders oder sonderbar, sagte er irgendwas?«
      »Nein, nicht dass es mir aufgefallen wäre. Er war recht fügsam. Las gerade ein Buch, als ich kam. Er liest viel, meistens Sachbücher.« Adam wies auf die Zeitschriften, Bücher und Zeitungen. »Wie Sie sehen, wirft er nicht gerne etwas fort.«
      »Er sagte nicht, dass etwas Ungewöhnliches oder Beängstigendes vorgefallen sei, dass Nick Barber oder sonst jemand ihn besucht hätte?«
      »Nein.«
      Nach Aussage von John Butler bei MOJO hatte Nick Barber Vic Greaves in seinem Cottage aufgespürt und ihn dort besucht, aber Butler hatte nicht gewusst, an welchem Tag genau das gewesen war. Vic war ausgeflippt, hatte hartnäckig geschwiegen, war sauer geworden, und Barber hatte gesagt, er würde es noch einmal versuchen. Der Anruf bei Butler war am Freitagmorgen erfolgt, wahrscheinlich vom Telefonhäuschen an der Kirche.
      Wenn Vic Greaves Adams nicht von dem Gespräch mit Barber erzählt hatte, dann hatte es vielleicht erst am Donnerstag stattgefunden, und Barber versuchte es erneut am Freitag, am Tag, als er ermordet wurde.
      Kelly Soames sagte, er sei mit ihr zwischen zwei und vier Uhr im Bett gewesen, da blieb ihm praktisch noch der gesamte Rest des Tages.

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