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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wussten nicht, wem was gehörte, die Leute waren alle sehr locker in ihrer Einstellung zu Eigentum und Besitz.«
      »Wie haben Sie es dann schließlich gefunden?«
      »Wir haben einfach immer weitergesucht. Es war in einem Kissen versteckt. Mehrere Leute, die dort wohnten, sagten aus, sie hätten McGarrity mit so einem Messer gesehen - es hatte einen Schildpattgriff -, und wir hatten das Glück, seine Fingerspuren darauf zu finden. Er hatte es natürlich abgewischt, aber das Labor fand am Übergang zum Griff Blut- und Faserspuren. Die Blutgruppe stimmte mit der von Linda Lofthouse überein. So einfach war das.«
      »Passte das Messer zu den Verletzungen?«
      »Nach Angaben des Pathologen war es möglich.«
      »Es war nur möglich?«
      »Er sagte vor Gericht aus. Sie wissen doch, wie Rechtsanwälte sind. Könnte ihr Blut gewesen sein, könnte das Messer gewesen sein. Eine Klinge, die mit der Artvon Klinge übereinstimmt ... bla, bla, bla. Für die Geschworenen reichte es.«
      »Der Pathologe hat nicht tatsächlich versucht, das Messer mit den Verletzungen an der Leiche abzugleichen?«
      »Konnte er nicht. Die Leiche war schon begraben, und selbst wenn sie exhumiert worden wäre, wäre das Fleisch schon zu stark verwest gewesen, um das genau zu prüfen. Das wissen Sie auch.«
      »Und McGarrity leugnete nicht, das Mädchen umgebracht zu haben?«
      »Nein. Ich war dabei, als DI Chadwick ihm die Beweise vorlegte. Er hatte nur dieses komische Grinsen drauf und sagte: >Sieht aus, als hättet ihr mich endlich.<«
      »Das waren seine Worte: >Sieht aus, als hättet ihr mich endlich      Verärgert runzelte Bradley die Stirn. »Das ist über dreißig Jahre her. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es genau diese Worte waren, aber es ging in die Richtung. Es steht in den Akten und in den Kopien im Gerichtsarchiv. Er verhöhnte uns, war ironisch.«
      »Die Mitschriften sehe ich mir noch an«, sagte Banks. »Ich gehe davon aus, dass Sie nicht an den Ermittlungen im Todesfall Robin Merchant beteiligt waren, oder?«
      »Wer?«
      »Er war ebenfalls Mitglied der Mad Hatters. Ertrank ungefähr neun Monate nach dem Mord an Linda Lofthouse.«
      Bradley schüttelte den Kopf. »Nein. Tut mir leid.«
      »Mr. Enderby konnte mir ein bisschen was dazu sagen. Er gehörte zu den ermittelnden Beamten. Ich dachte nur. Ich habe gehört, DI Chadwick hatte eine Tochter?«
      »Ja. Aber ich habe sie nur einmal gesehen. Hübsches kleines Ding. Yvonne hieß sie, glaub ich.«
      »Gab es nicht gewisse Probleme mit ihr?«
      »DI Chadwick vertraute mir nicht seine Familiengeheimnisse an.«
      Banks spürte ein schwaches Warnsignal. Bradleys Antwort war den Bruchteil einer Sekunde zu schnell gewesen und wirkte zu glatt, um wirklich glaubhaft zu sein. Der schnippische Tonfall verriet Banks auch, dass Bradley möglicherweise nicht die volle Wahrheit sagte. Aber warum sollte er wegen Chadwicks Tochter lügen? Am ehesten, um Chadwicks Familie und Ruf zu schützen. Wenn Enderby also recht hatte und diese Yvonne Probleme gemacht hatte oder selbst ein Problem gewesen war, dann könnte es sich lohnen herauszufinden, um was es hier gen au ging. »Wissen Sie, wo Yvonne Chadwick jetzt lebt?«, fragte er.
      »Tut mir leid, nein. Ist erwachsen und verheiratet, nehme ich an.«
      »Was ist mit DI Chadwick?«
      »Von dem habe ich seit Jahren nichts mehr gesehen, seit dem Prozess. Ich nehme an, er ist inzwischen tot. Ich meine, damals war er schon Ende vierzig, und er war nicht gerade bei bester Gesundheit. Der Prozess forderte seinen Tribut. Aber ich wurde 1971 nach Suffolk versetzt und habe den Kontakt verloren. Es steht bestimmt in den Unterlagen. Noch etwas Kaffee?«
      »Nein, danke.« Mit dem Becher in der Hand betrachtete Banks die Buchrücken. Ein schönes Hobby, dachte er, das Sammeln von Erstausgaben. Vielleicht wäre das auch etwas für ihn. Graham Greene vielleicht oder Georges Simenon. Davon gab es genug, um sie ein Leben lang zu sammeln. »Das heißt, McGarrity erklärte sich für nicht schuldig, selbst nach seinem Geständnis?«
      »Ja. Es war lächerlich. Er bestand darauf, sich selbst zu verteidigen, aber der Richter wollte nichts davon wissen. Daraufhin stand er im Gerichtssaal immer wieder auf und unterbrach die Verhandlung, machte Schwierigkeiten, behauptete, er sei reingelegt worden. Ich meine, der hatte Nerven, nachdem er es so gut wie gestanden hatte. Es lief alles andere als

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