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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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»Kev ist schlau, und er ist ehrgeizig. Er hält uns alle für Trampeltiere. Er ist bereits Sergeant und wird bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zum Inspector aufsteigen, aber er ist auch schlau genug, um zu wissen, dass er mehr braucht als gute Prüfungsergebnisse, wenn er in diesem Beruf vorwärts kommen will. Empfehlungen von weiter oben sind hilfreich. Wir wissen, dass unsere Madame Gervaise glaubt, zu Großem bestimmt zu sein, mindestens zur Polizeipräsidentin, daher meint Templeton, dass ihm ein bisschen Trittbrettfahren nicht schaden könne. So sehe ich das wenigstens.«
      »Klingt ganz einleuchtend«, meinte Banks. »Aber was du mir da eben erzählt hast über die Soames-Befragung, das gefällt mir nicht. Wir müssen zwar manchmal unangenehme Dinge tun - auch wenn ich meine, dass man das in diesem Fall hätte vermeiden können -, aber wir dürfen das nicht auch noch genießen.«
      »Winsome meint außerdem, er wäre ein Rassist. Sie hat mehrmals gehört, dass er abwertende Kommentare über >Pakis< und >Neger< abgegeben hat, wenn er sich unbeobachtet fühlte.«
      »Damit stände er bei der Polizei leider nicht alleine da«, sagte Banks. »Also, ich red mal mit ihm.«
      »Das wird bestimmt 'ne Menge nützen.«
      »Zu Superintendent Gervaise können wir jedenfalls nicht gehen, so viel ist sicher. Der rote Ron würde wohl zuhören, aber das kommt mir zu sehr nach Petzerei wie in der Schule vor. Ist nicht meine Art. Nein, ich würde sagen, wenn man wegen Kev Templeton überhaupt was unternehmen will, dann muss ich es selbst tun.«
      »Und was genau wäre das?«
      »Wie gesagt, ich werde mit ihm reden, mal sehen, ob er nicht doch wieder zur Vernunft kommt. Andererseits könnte es sogar noch besser sein, wenn ich gegenüber Gervaise durchblicken lasse, dass wir ihn auf dem Kieker haben. Dann lässt sie ihn fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Ich meine, was soll sie mit einem Spion, der gleich beim ersten Auftrag auffliegt? Und noch dazu das Ganze falsch versteht.«
      »Stimmt.«
      »Hör mal, ich muss heute noch nach Leeds und mich mit Ken Blackstone treffen. Willst du mit?«
      »Nein, danke.« Annie verzog das Gesicht. »Muss Zeugenaussagen lesen. Und so, wie es mir heute geht, erledige ich lieber ein wenig niedere Arbeit, mache früh Schluss, fahre nach Hause, lege mich in die Badewanne und gehe zeitig ins Bett.«
      Sie zahlten, verließen den Golden Grill und gingen im Nieselregen über die Straße zum Revier. Der Diensthabende Constable am Empfang rief Annie zu sich. »Habe eine Nachricht für Sie, Miss«, sagte er. »Aus Lyndgarth. Gerade hat ein Kollege angerufen, auf dem Hof von den Soames wäre der Teufel los. Scheinbar dreht der alte Soames durch.«
      »Wir sind schon unterwegs«, sagte Annie. Sie schaute Banks an.
      »Ken Blackstone kann warten«, meinte er. »Wir ziehen besser unsere Gummistiefel an.«
     
    Annie fuhr, und Banks versuchte über Handy, so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen, aber der Empfang war so schlecht, dass er schließlich aufgab.
      »Templeton, dieses Schwein!«, fluchte Annie, als sie am Cross Keys in Fordham auf die Straße nach Lyndgarth abbog. In Gedanken häutete sie Templeton bei lebendigem Leibe und tauchte ihn in ein Fass siedenden Öls. »Den hole ich mir. Damit kommt er mir nicht davon.«
      »Beruhige dich, Annie«, sagte Banks. »Wir müssen erst mal herausfinden, was passiert ist.«
      »Egal, was da los ist, er steckt dahinter. Er ist schuld daran.«
      »Wenn das so ist, musst du dich vielleicht hinten anstellen«, sagte Banks.
      Annie warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Was soll das heißen?«
      »Wenn du jetzt klar denken könntest, würdest du vielleicht auf die Idee kommen -«
      »Ach, hör auf mitt diesem Gerede!«, fuhr Annie ihn an. »Raus mit der Sprache!«
      »Du würdest vielleicht auf die Idee kommen, dass der erste Mensch, der sich von Templeton distanziert, falls er irgendeinen Bock geschossen hat, Detective Superintendent Gervaise sein wird.« Annie schaute Banks an und bog in die Zufahrt zum Hof der Soames ein. Sie sah den Streifenwagen vor dem Haus. »Aber sie hat ihn doch damit beauftragt«, warf Annie ein.
      Banks grinste nur. »Aber da hielt sie es ja noch für eine gute Idee.«
      Annie stieg auf die Bremse, und der Schlamm spritzte auf. Dann stiegen sie aus und gingen hinüber zum uniformierten Kollegen. Die Haustür stand offen, Annie hörte das

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