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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gut für ihn. Dann bekamen wir die Information über den älteren Vorfall, als er auch jemanden mit dem Messer attackiert hatte. Die Gerichtsdiener mussten ihn mindestens zweimal aus dem Saal entfernen.«
      »Er behauptete, er sei reingelegt worden?«
      »Na, tun sie doch alle, oder?«
      »Drückte er sich genauer aus?«
      »Nein. Konnte er wohl kaum, was? War ja alles nur gelogen. Davon einmal abgesehen, redete er sowieso nur dummes Zeug. Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass Patrick McGarrity schuldig war.«
      »Vielleicht sollte ich mich mal mit ihm unterhalten.«
      »Das könnte schwierig werden«, sagte Bradley. »Er ist tot. Wurde 1974 im Gefängnis erstochen. Ging um Drogen.«
     
     

** 16
     
    »Bilde ich mir das nur ein, oder spüre ich hier eine gewisse schlechte Laune?«, fragte Banks Annie am Dienstagmorgen auf dem Flur.
      »Schlechte Laune ist noch untertrieben, sagte Annie. Obwohl sie eine Tablette genommen hatte, bevor sie am Morgen Winsomes Wohnung verließ, hatte sie noch immer Kopfschmerzen. Zum Glück hatte sie im Kofferraum ihres Wagens immer Kleidung zum Wechseln dabei. Nicht weil sie ständig woanders schlief, sondern weil ihr einmal vor vielen Jahren, noch als schlichter Constable, etwas Ähnliches passiert war; sie hatte zu viel getrunken und nach einem Krach mit ihrem Freund bei einer Freundin übernachtet. Das hatte jemand auf der Dienststelle gemerkt, und Annie war tagelang Zielscheibe unangenehmer anzüglicher Bemerkungen gewesen. Später hatte sich ihr sogar ein Sergeant nach Feierabend im Fahrstuhl genähert.
      »Du siehst richtig scheiße aus«, bemerkte Banks.
      »Vielen Dank auch.«
      »Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
      Annie schaute sich um und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. Super, dachte sie, jetzt leide ich schon auf meinem eigenen Revier an Verfolgungswahn. »Meinst du, wir könnten uns schnell nach drüben in den Golden Grill verdrücken, ohne dass sofort getuschelt wird?«
      »Klar«, meinte Banks. Er sah aus, als hätte er keinen blassen Schimmer, wovon sie redete.
      Es war ein bedeckter, kühler Tag, und die meisten Leute, die über die Market Street bummelten, trugen Pullover unter ihren Windjacken oder Anoraks. Annie und Banks kamen an einem Pärchen vorbei, waschechte Wanderer mit hochmoderner Ausrüstung. Jeder hatte zwei lange, spitze Stöcke dabei, wie beim Skifahren. Annie fand, dass man sie vielleicht beim Aufstieg zum Fremlington Edge gebrauchen könne, aber doch kaum auf dem Kopfsteinpflaster von Eastvale.
      Im Golden Grill wurden sie von ihrer Stammkellnerin begrüßt, und kurz darauf saßen sie bei heißem Kaffee und geröstetem Teekuchen am Tisch und schauten durch das beschlagene Fenster auf die Menschen draußen. Vom ersten Schluck des schwarzen Kaffees wurde Annie schlagartig übel, doch es ging schnell vorüber. Das flaue Gefühl aber blieb, unterschwellig, im Hintergrund.
      Annie und Winsome hatten am vergangenen Abend ordentlich einen draufgemacht und sich mehr anvertraut, als Annie je gedacht hätte. Als sie im kühlen Morgengrauen mit dickem Kopf darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie eigentlich niemanden hatte, mit dem sie sich richtig unterhalten konnte, mit dem sie albern sein und das tun konnte, was Freundinnen halt so zusammen machen. Sie hatte immer geglaubt, dass das Teil ihres Berufs war, aber vielleicht war es ja ein Aspekt ihrer Persönlichkeit. Banks war genauso gestrickt, aber wenigstens hatte er seine Kinder. Annie hatte natürlich ihren Vater Ray unten in St. Ives, aber sie sah ihn nur selten, und außerdem war es nicht dasselbe. So schrullig er auch war und ihr gerne Freund und Vertrauter sein wollte, so blieb er doch immer noch ihr Vater.
      »Und, was hast du gestern Abend getrieben, dass du aussiehst wie der Tod persönlich? Kann dir nicht gerade gut gehen, so leichenblass, wie du bist.«
      Annie zog eine Grimasse. »Du weißt ja, wie ich mich über deine Komplimente freue.«
      Banks strich ihr über die Hand, und ein Schatten der Besorgnis huschte über sein Gesicht. »Ernsthaft.«
      »Wenn du es unbedingt wissen willst: Ich hab mir mit Winsome die Kante gegeben.«
      »Wie bitte?«
      »Du hast richtig gehört.«
      »Mit Winsome? Ich wusste gar nicht, dass die trinkt.«
      »Ich auch nicht. Aber jetzt ist es amtlich: Sie säuft mich unter den Tisch.«
      »Eine recht beachtliche Leistung.«
      »Mein

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