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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Reden.«
      »Und, wie war's?«
      »Also, am Anfang schon ein bisschen komisch, wegen der Rangordnung und so, aber du weißt ja, dass mir die noch nie so wichtig war.«
      »Ich weiß. Du hast Respekt vor dem Menschen, nicht vor seinem Dienstgrad.«
      »Genau. Egal, am Ende hatten wir das hinter uns, es war echt lustig. Jetzt duzen wir uns, aber >Winnie< darf man nicht sagen, das hasst sie. Sie hat einen echt scharfen Humor, wenn sie richtig aus sich herausgeht.«
      »Worüber habt ihr euch denn unterhalten?«
      »Das geht dich nichts an. Frauenthemen.«
      »Also über Männer.«
      »Bist du eingebildet! Wie kommst du auf die Idee, dass wir eine gute Flasche Fusel von Marks & Spencer darauf verschwenden würden, über euch zu reden?«
      »Okay, ich weiß Bescheid. Und wie war es heute Morgen, als ihr euch auf der Arbeit gesehen habt? Ein bisschen peinlich?«
      »Also, am Arbeitsplatz siezen wir uns weiterhin, aber wir mussten ganz schön drüber lachen.«
      »Wie kam es überhaupt dazu?«
      Wieder wurde Annie schlecht. Sie ließ die Übelkeit vorbeiziehen, so wie sie es beim Meditieren mit ihren Gedanken machte. Es schien zu funktionieren, zumindest für den Moment. »DS Templeton«, sagte sie schließlich.
      »Kev Templeton ? Wegen seiner Beförderung? Oder weil -«
      »Nein, es ging nicht um die Beförderung. Und sei bitte leise. Natürlich ist Winsome deswegen sauer. Ist doch normal. Wir wissen beide, dass sie für die Stelle viel besser geeignet war, aber wir wissen auch, dass nicht immer der Richtige dran ist, und das, obwohl sie schwarz ist. Die weißen Männer beschweren sich ja gerne mal, wenn eine Stelle aus vermeintlich politischen Gründen besetzt wird, aber das ist halt nicht immer so, wie du siehst.«
      »Um was ging es denn sonst?«
      Annie erklärte, wie sich Templeton bei Kelly Soames verhalten hatte.
      »Das klingt ganz schön heftig«, sagte Banks schließlich. »Aber er konnte ja nicht wissen, dass sich das Mädchen übergeben würde.«
      »Das nicht, aber er hatte seinen Spaß dabei, darum geht es«, sagte Annie.
      »Meint Winsome?«
      »Ja. Hör mal, mach jetzt bloß nicht plötzlich einen auf Männersolidarität und fang an, diesen Typen auch noch zu verteidigen. Denn sonst bin ich weg. Ich habe heute keinen Bock auf eine große Verbrüderungsaktion.«
      »Hey, Annie, du müsstest mich aber besser kennen. Und so weit ich sehen kann, bin ich hier der einzige Mann.«
      »Hm ... du weißt doch, was ich meine.« Annie fuhr sich durch ihr zerzaustes Haar. »Scheiße, ich habe einen dicken Kopf, und jetzt ist auch noch mein Haar total im Eimer.«
      »Dein Haar sieht gut aus.«
      »Das sagst du nur so, aber trotzdem danke. Das war jedenfalls das Thema. Ach ja, und dass Superarschintendent Gervaise mich gestern in ihrem Büro zusammengefaltet hat.«
      »Warum warst du bei ihr?«
      »Ich wollte mich über die persönlichen Bemerkungen beschweren, die sie bei der Besprechung über mich gemacht hat. Ich wollte zumindest eine Entschuldigung.«
      »Und was hast du bekommen?«
      »Einen Anschiss, weitere persönliche Bemerkungen und eine Versetzung zum Zeugenaussagenlesen.«
      »Das ist hart.«
      »Allerdings. Und sie hat mir eingeschärft, die Finger von dir zu lassen.«
      »Was?«
      »Doch, ja!« Annie schaute in ihren Kaffee. »Sie glaubt scheinbar, dass wir wieder zusammen sind.«
      »Wie kommt sie denn auf das schmale Brett?«
      »Keine Ahnung.« Annie überlegte. »Aber Templeton ist ganz dicke mit ihr.«
      »Aha?«
      Annie beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch. »Sie wusste, dass du am ersten Abend im Cross Keys ein Glas Bier getrunken hast, nachdem wir am Barber-Tatort waren. Templeton war dabei. Er wusste es auch. Aber dies ... Alan, sag mir bitte, wenn ich unter Verfolgungswahn leide, aber findest du das alles nicht ein bisschen verdächtig? Ich könnte mir vorstellen, dass Kev Templeton dahintersteckt.«
      »Aber warum sollte er glauben, dass wir wieder zusammen sind?«
      »Er weiß, dass wir mal ein Paar waren, und in Moorview Cottage tauchten wir zusammen in einem Auto auf. Außerdem sind wir in London über Nacht geblieben. Er zählt zwei und zwei zusammen und kommt auf fünf.«
      Banks schaute aus dem Fenster und schien über das nachzudenken, was Annie gesagt hatte. »Was hat er denn vor? Sich bei der neuen Super einschleimen?«
      »Sieht so aus«, sagte Annie.

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