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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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stellte ihm die Bandmitglieder vor, die ihn alle höflich begrüßten, dann die Mädchen, die sich kichernd in andere Räume zurückzogen.
      Glücklicherweise trat einer aus der Gruppe auf Chadwick zu und fragte: »Wie können wir Ihnen helfen, Mr. Chadwick? Wir haben gehört, was in Brimleigh passiert ist. Es ist schrecklich.«
      Das war Robin Merchant, Bassist und Sänger und offenbar Sprecher der Band. Er war groß und dünn und trug Jeans und eine Jacke aus blauem Satinstoff, auf die Tierkreiszeichen gestickt waren.
      »Ich weiß nicht, ob Sie das können«, sagte Chadwick und setzte sich auf einen Klappstuhl. »Uns liegen lediglich Informationen vor, dass das Mädchen irgendwann am Samstagabend hinter der Bühne war, und wir versuchen herauszufinden, ob jemand sie gesehen oder sich mit ihr unterhalten hat.«
      »Da waren eine Menge Leute«, bemerkte Merchant.
      »Ich weiß. Und ich weiß auch, dass es da hinten vielleicht ein bisschen, wie soll ich sagen, ein bisschen chaotisch zuging.«
      Einer der Männer - Chadwick meinte, es sei Adrian Pritchard, der Schlagzeuger -lachte. »Das können Sie laut sagen, Mann. Das war reine Anarchie.«
      Alle lachten mit.
      »Dennoch«, sagte Chadwick. »Einer von Ihnen könnte etwas Wichtiges gesehen oder gehört haben. Vielleicht ist es Ihnen gar nicht bewusst, aber es ist möglich.«
      »Fällt der Baum im Wald um, wenn niemand da ist, der ihn hört?«, mischte sich der Mann auf dem Sofa ein, Vic Greaves, der Keyboarder.
      »Wie bitte?«, fragte Chadwick.
      Greaves blickte in die Ferne. »Das ist eine philosophische Frage, oder? Wie kann ich etwas wissen, wenn ich es nicht weiß? Wie kann ich wissen, dass etwas passiert, wenn ich es nicht erlebe?«
      »Was Vic damit sagen will«, eilte Merchant ihm zu Hilfe, »ist, dass wir uns alle in erster Linie auf das konzentrierten, was wir machten.«
      »Nämlich?«
      »Wie bitte?«
      »Was machten Sie?«
      »Ach, wissen Sie«, erwiderte Merchant, »im Wohnwagen entspannen, Akkordwechsel üben oder vielleicht was trinken oder so, mit den Typen von den anderen Bands quatschen. Kommt auf die Zeit an.«
      Chadwick glaubte ihm nicht. Höchstwahrscheinlich hatten sie Drogen genommen und mit Groupies geschlafen, aber das würde keiner hier zugeben. »Wann war Ihr Auftritt?«
      Merchant sah sich bestätigend nach den anderen um. »Wir gingen so gegen acht auf die Bühne, kurz nach, und spielten eine Stunde, das heißt, um kurz nach neun waren wir wieder runter. Nachdem die Roadies alles umgestellt und die Lightshow aufgebaut hatten, kam Pink Floyd so gegen zehn, dann Fleetwood Mac und schließlich Led Zep.«
      »Und nach Ihrem Auftritt? Was machten Sie da?«
      Merchant zuckte mit den Achseln. »Einfach abhängen, was sonst? Wir waren ziemlich aufgedreht, das Adrenalin vom Auftritt und so - ich meine, es lief wirklich super, ein toller Gig und ein großer für uns -, deshalb mussten wir erst mal was trinken, um wieder runterzukommen. Keine Ahnung, wir hörten uns einfach die anderen Bands an, so was halt. Ich habe eine Zeitlang im Wohnwagen gelesen.«
      »Was für ein Buch?«
      »Kennen Sie nicht.«
      »Versuchen Sie's!«
      »Aleister Crowley, Magick in Theorie und Praxis.«
      »Nie gehört«, sagte Chadwick mit einem Lächeln.
      Merchant sah ihn durchdringend an. »Damit habe ich auch nicht gerechnet.«
      »Sind Sie bis zum Ende geblieben?«
      »Ja. Jesse meinte, wir könnten hier übernachten, wir hatten es also nicht weit.«
      »Jesse?«
      »Entschuldigung. Lord Jessop. Wird von allen Jesse genannt.«
      »Aha. Ist er hier?«
      »Nein, er ist in Frankreich. Hält sich ziemlich oft dort auf, unten in Antibes. Wir haben ihn im letzten Monat getroffen, als wir da auf Tour waren.«
      »In Frankreich?«
      »Ja. Das Album verkauft sich wirklich gut dort.«
      »Glückwunsch.«
      »Danke.«
      »War Lord Jessop auch in Brimleigh?«
      »Klar. Er ist erst letzten Dienstag oder Mittwoch zurück nach Antibes gefahren.«
      Auf einmal ertönte ein schrilles, dröhnendes Geräusch, das wie eine Kettensäge durch Chadwicks Kopf fuhr.
      »Sorry«, entschuldigte sich ein verlegener Reg Cooper, der Gitarrist. »Feedback.« Vorsichtig legte er seine Gitarre zur Seite. Langsam verebbte das Geräusch.
      »Langweile ich Sie, Junge?«, fragte Chadwick.
      »Nein«, stammelte Cooper. »Überhaupt nicht. Hab mich doch entschuldigt. War ein

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