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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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noch mal! Jetzt verzieh dich, du dumme Pute, hast du verstanden? Ich hab genug von dir!«
      Schluchzend griff Martina nach ihrer Tasche, machte sich nicht mehr die Mühe, ihre Toilettensachen aus dem Badezimmer oder ihre Kleidung aus dem Schrank zu holen, und steuerte auf die Tür zu. Winsome trat ihr in den Weg. »Ich brauche Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer«, sagte sie.
      Martina warf Daniels einen bösen Blick zu. »Fragen Sie doch ihn!« Sie wollte weiter.
      Winsome trat nicht zur Seite. »Ich möchte es von Ihnen hören.«
      Martina überlegte, dann nannte sie Winsome alle Daten. Als Nächstes zog sie den Schrank auf und holte einen langen Wildledermantel heraus. »Will doch mein Geburtstagsgeschenk nicht vergessen«, sagte sie zu Daniels, dann war sie durch die Tür verschwunden.
      Daniels stand auf, die Tasche in der Hand. »Okay«, sagte er. »Worauf warten wir noch? Fahren wir!«
      Winsome schaute ihn an, schüttelte langsam den Kopf und ging vor.
     
    Karen Drews Leiche war nach den Anweisungen des Coroners vom Fundort entfernt worden, doch als Annie und Tommy Naylor nach ihrem Besuch von Mapston Hall an den Tatort zurückkehrten, drängte sich die Spurensicherung noch immer um den Rollstuhl am Klippenrand.
      Der Wind hatte sich ein wenig gelegt, es nieselte nur noch leicht. Die Spurensicherung hatte eine Plane über den Bereich gespannt, um ihn vor der Witterung zu schützen. Es wurden Proben genommen und zur Untersuchung eingetütet. Die Umgebung war rasterförmig abgesucht worden, hatte jedoch nichts von unmittelbarem Interesse ergeben. Weder am Fuße der Klippe noch sonst irgendwo war die Waffe gefunden worden. Sie konnte aufs Meer hinausgetrieben worden oder von dieser Mary mitgenommen worden sein, falls sie wirklich die Täterin war.
      Irgendwie, dachte Annie, war diese geheimnisvolle Mary in den Tag entschwunden oder hatte sich in Luft aufgelöst. Inzwischen konnte sie überall sein: untergetaucht im anonymen Moloch London, versteckt in einem Zug nach Edinburgh oder Bristol. War der Mord vorsätzlich gewesen? Wenn ja, hatte sich die Frau bestimmt einen Fluchtplan zurechtgelegt. Wenn nicht, konnte Annie sich lange den Kopf zerbrechen. Aber ein Fremder ging nicht einfach so in ein Pflegeheim, nahm eine bestimmte Patientin zum Spaziergang mit und schlitzte ihr die Kehle auf. Die Frau hatte sich als Freundin bezeichnet, und auch wenn das nicht stimmte, musste es eine Verbindung zwischen dieser Mary und Karen Drew geben. Um Mary überhaupt finden zu können, mussten sie so viel wie möglich über Karen und die Menschen in Erfahrung bringen, mit denen sie vor ihrem Unfall zu tun gehabt hatte. Es war besser, im Moment nichts als gesichert anzunehmen. Da es keine Hinweise auf einen Kampf gab, war es durchaus möglich, dass Mary gar nicht die Mörderin war, sondern ebenfalls ein Opfer. Was, wenn Karen getötet und Mary entführt worden war? Oder ebenfalls getötet und ins Meer geworfen?
      Annie verfluchte die laschen Sicherheitsvorkehrungen im Pflegeheim, aber wenn sie realistisch war, hatte Grace Chaplin recht gehabt. Vor was oder wem sollten ihre Patienten geschützt werden? Sie waren harmlos, konnten sich nicht bewegen, manche nicht mal sprechen. Warum sollte man so jemanden umbringen? Genau das musste Annie mit ihren Leuten herausfinden.
      Annie bemerkte, dass der Tatort-Koordinator, DS Liam Mc-Cullough, sich von der Gruppe in den weißen Schutzanzügen entfernte, und rief ihn zu sich. Die beiden hatten sich schon mehrfach getroffen, bevor sie miteinander gearbeitet hatten, da Liam ein enger Freund von Stefan Nowak war, der Koordinator der Western Area. Das machte die Zusammenarbeit deutlich angenehmer, fand Annie. Spurensicherer konnten in Bezug auf den Tatort unangenehm besitzergreifend werden und so gut wie keine Informationen herausrücken. Aber wenn Liam das Sagen hatte, war Annies Aufgabe ein klein wenig leichter.
      »Fast fertig«, sagte McCullough, als er zu ihr kam. Sein schiefes Grinsen gab den Blick auf seine krummen Zähne frei.
      »Was Nützliches gefunden?«
      »Ob es nützlich ist, wissen wir erst später«, gab McCullough zurück.
      »Wir vermuten, der Täter könnte eine Frau gewesen sein«, erklärte Annie. »Zumindest wurde das Opfer in Mapston Hall von einer Frau abgeholt. Das ist die Theorie, die wir im Moment haben.«
      »Danke! Für uns macht es im Moment keinen großen Unterschied, aber es ist gut, das im Hinterkopf zu

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