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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gefallen hatte, am Nachmittag aufs Präsidium der Western Area befördert worden zu sein, wo er in einem Vernehmungsraum vor sich hin schmorte, nur in Begleitung eines schweigsamen Constables, der ihm nicht verriet, warum er dort war. Der einzige Grund für die Verspätung war, Randall nervös und wütend zu machen. In der Stimmung würde er eher einen Fehler begehen. Er hatte sein Ativan dabei, falls er es benötigen sollte, und der Constable war angewiesen worden, sorgfältig auf jedes Anzeichen einer Panikattacke zu achten, so dass Banks sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machte.
      Der Vernehmungsraum war eng. Es gab nur ein hohes, vergittertes Fenster, eine nackte Glühbirne hinter einem rostigen Gitter, einen im Boden verankerten Metalltisch, drei Klappstühle und das Aufnahmegerät. Die Vernehmung sollte gefilmt werden. Als Banks die Kamera vorbereitete, setzte sich DC Doug Wilson dem verärgerten Randall gegenüber. Als Erstes verlangte er einen Anwalt.
      »Wir haben Sie nicht verhaftet, Mr Randall, und Ihnen wird auch nichts zur Last gelegt«, erklärte Banks und setzte sich. »Sie sind nur hier, um uns bei unseren Ermittlungen zu helfen.«
      »Dann muss ich also gar nicht mit Ihnen reden?«
      Banks beugte sich vor und legte die Unterarme auf den Tisch. »Mr Randall«, sagte er. »Ich denke, wir beide sind vernünftige Menschen. Wir haben es mit einem schlimmen Fall zu tun. Ein junges Mädchen wurde vergewaltigt und ermordet. Auf Ihrem Grundstück. Ich würde sagen, dass Sie ein ebenso großes Interesse wie ich haben, der Sache auf den Grund zu gehen, nicht wahr?«
      »Ja, natürlich«, sagte Randall. »Ich verstehe nur nicht, warum Sie es auf mich abgesehen haben.«
      »Wir haben es nicht auf Sie abgesehen.« Banks wandte sich an DC Wilson. Warum nicht mal der Jugend eine Chance geben? »Detective Constable Wilson, erzählen Sie doch mal Mr Randall, was Sie von der Kellnerin im Duck and Drake erfahren haben.«
      Wilson raschelte nervös mit seinen Unterlagen, spielte mit seiner Brille und leckte sich über die Lippen. Banks fand, er sah aus wie ein eingeschüchterter Schüler, der einen lateinischen Text übersetzen musste. Sein Jackett verstärkte den Eindruck noch. »Waren Sie gestern Abend gegen sieben Uhr im Duck and Drake?«, fragte Wilson.
      »Ja, ich hab da ein paar Glas getrunken, nachdem ich den Laden dichtgemacht hatte«, erwiderte Randall. »Soweit ich weiß, ist das nicht verboten.«
      »Ganz und gar nicht, Sir«, sagte Wilson. »Bloß wurde das Opfer, Hayley Daniels, ebenfalls zu dieser Zeit in dem Pub gesehen.«
      »Kann ich nichts zu sagen. Woher sollte ich das wissen? Ich kannte sie gar nicht.«
      »Aber jetzt würden Sie sich an das Mädchen erinnern, nicht wahr, Sir?«, fuhr Wilson fort. »Da Sie es in Ihrem Lager gesehen haben. Sie wüssten wieder, wie das Mädchen aussah und was es anhatte, nicht?«
      Randall kratzte sich an der Stirn. »Kann ich eigentlich nicht behaupten. Zu der Uhrzeit samstagabends sind immer viele junge Leute im Duck and Drake. Ich habe Zeitung gelesen. Außerdem war gar nichts richtig zu erkennen.«
      »Ist das Duck and Drake Ihr Stammlokal?«
      »Nein. Ich habe kein Stammlokal. Ich gehe einfach dahin, worauf ich gerade Lust habe, wenn ich nach Feierabend was trinken will. Kommt eh nicht sehr oft vor. Meistens gehe ich direkt nach Hause. Ist billiger.«
      »Wo waren Sie zwischen zwölf Uhr und zwei Uhr morgens?«, fragte Wilson.
      »Zu Hause.«
      »Kann das jemand bestätigen?«
      »Ich lebe allein.«
      »Wann sind Sie ins Bett gegangen?«
      »So gegen Viertel vor eins, kurz nachdem ich die Katze rausgelassen hatte.«
      »Hat Sie jemand gesehen?«
      »Weiß ich nicht. Die Straße war leer. Ich habe niemanden gesehen.«
      »Was haben Sie vorher gemacht?«
      »Nachdem ich so gegen acht den Pub verließ, holte ich mir auf dem Heimweg eine Tüte Fish and Chips und sah dann zu Hause fern.«
      »Wo haben Sie die Fish and Chips geholt?«
      »Bei Chippy an der Ecke. Hören Sie, das ist doch -«
      »Noch mal zurück zum Duck and Drake, ja?«, bohrte Wilson nach.
      Randall verschränkte die Arme vor der Brust und saß in starrer Haltung da, die Lippen aufeinandergepresst.
      »Da Sie jetzt noch einmal drüber nachdenken konnten, Sir«, fuhr Wilson fort, »können Sie sich erinnern, Hayley Daniels in dem Pub gesehen zu haben?«
      »Könnte schon sein.«
      »Ja oder nein?«
      »Wenn

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