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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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mit den kleinen Blumen suchte. Dann, als sie sah, daß er sich bückte, fragte sie: »Sie sind wunderschön, nicht wahr?«
      Barnaby studierte die Orchideen und den kleinen Stock mit dem roten Band. Die reglose Markierung wirkte eigenartigerweise lebendiger als die blassen Blumen. Es war etwas Rührendes an dem mit einer ordentlichen Schleife verknoteten Band. Barnaby richtete sich auf und schaute sich um. Soweit er es überblicken konnte, lag überall halb verrottetes Laub in der unmittelbaren Umgebung. An manchen Stellen war es ein wenig aufgewühlt, vielleicht von Kaninchen oder anderen kleinen Tieren, aber ansonsten schien es keine Spuren zu geben.
      Links von ihm war dichtes grünes Gestrüpp. Er richtete den Blick auf den Boden. Da waren zwei ziemlich deutliche Vertiefungen, die verrieten, daß dort kürzlich jemand für eine gewisse Zeit gestanden hatte. Er erkannte auch die Stelle, wo sich der breitere Teil der Schuhe befunden hatte. Er stellte sich parallel daneben und spähte durch die Zweige.
      Da war eine Mulde. Eine ziemlich große Fläche war platt gedrückt: Glockenblumen und Farnblätter waren geknickt und lagen auf dem Boden. Barnaby umrundete das Dickicht und kauerte am Rand der Mulde nieder, um den Boden genauer zu betrachten. Irgend jemand oder etwas mußte hier alles niedergewalzt haben. Auf dem Weg zurück zu Miss Bellringer fiel ihm noch eine Delle im Erdboden auf - sie hatte keine deutlichen Umrisse, sah aber aus, als hätte hier ein dicker Ast oder etwas ähnlich Schweres gelegen.
      »Danke, daß Sie mir den Weg gezeigt haben.«
      Es war ein gutes Gefühl, die dichtstehenden Bäume hinter sich zu lassen und aufs offene Gelände zu kommen. Kiebitze zogen am hellen, sonnigen Himmel ihre Kreise.
      »Möchten Sie morgen abgeholt werden, damit Sie die Leiche identifizieren können, Miss Bellringer?« fragte Barnaby noch.
      »O nein, das ist nicht nötig. Es gibt ein Taxi im Dorf. Ich komme gut auch so zurecht.«
      Als sie sich Miss Simpsons Cottage näherten, entdeckten sie, daß der wachsame Sergeant Troy inzwischen von einer kleinen, aber ehrfurchtsvollen Gruppe umringt war. Barnaby verabschiedete sich von Miss Bellringer und überquerte die Straße. Sofort liefen die jüngsten der Kinder auf ihn zu.
      »Warum steht der da wie ein Wachhund?«
      »Ist der da auch ein Polizist?«
      »Sie sind doch von der Polizei, oder?«
      »Wieso hat er keine Uniform an?«
      »Los, ihr Gören«, zischte Troy durch die zusammengebissenen Zähne, »geht einfach weiter. Hier gibt’s nichts zu sehen.« Die Kinder nahmen den Befehl nicht ernst und blieben, wo sie waren.
      »Ich schicke Ihnen eine Ablösung, Troy.«
      »Ich habe in einer halben Stunde Dienstschluß.«
      »Schon gut, Sergeant, spätestens um fünf werden Sie abgelöst.« Ein junges Mädchen mit einem Kleinkind an der Hand und einem Baby in einem Kinderwagen gesellte sich zu den anderen. Barnaby grinste. »Bis dahin wird hier die Hölle los sein.«
     
    Die gerichtliche Anhörung am nächsten Tag nahm kaum Zeit in Anspruch. Die sterblichen Überreste von Emily Simpson, die Lucy Bellringer kurz zuvor identifiziert hatte, wurden für die Bestattung freigegeben. Der Gerichtsdiener verlas den Bericht des Pathologen, dann wurde die Sitzung vertagt, weil man die Ergebnisse weiterer polizeilicher Ermittlungen abwarten mußte.
     
     

** Teil Zwei
    Ermittlungen
     
     

* 1
     
    Barbara Lessiter ging zu dem Drehspiegel in der Ecke ihres Schlafzimmers. Sie hatte alle Lichter bis auf die Leuchte mit der Elfenbeinschnitzerei neben ihrem Bett ausgeschaltet. Die Lampe mit dem apricotfarbenen Schirm warf einen warmen Schein auf ihr Nachthemd und die im Solarium gebräunte Haut. Sie tauchte ihre Fingerspitzen in einen Tiegel und verteilte die nach Erdbeeren duftende Creme auf ihrem Hals bis zum Kinn und auf dem Brustansatz. Sie massierte ihr Dekollete und schloß lächelnd die Augen. Dann cremte sie mit beiden Händen ihr Gesicht ein. Zum Schluß verteilte sie Öl um die Augen - es kam aus Frankreich, kostete fünfundvierzig Pfund pro Fläschchen und reichte nicht lange aus.
      Sie liebte dieses Ritual. Schon als junges Mädchen - lange bevor es not tat - hatte sie mit Hingabe geschmiert, massiert, getätschelt und getupft. Auch jetzt noch war es keine unbedingte Notwendigkeit, sagte sie sich und warf in der Sicherheit des sanften Lichts einen Blick in den Spiegel.
      Nachdem sie mit ihrem Gesicht fertig war,

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