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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Waffendetails widmen? Mich interessieren Panzerspähwagen ... vor allem Humber Hornet Eintonner. Ich habe grob zehn Seiten für die Beschreibung der faszinierenden technischen Einzelheiten veranschlagt. Ist das zuviel? Was meinen Sie?«
      »Eigentlich schon«, antwortete Max. »Könnte mir vorstellen, daß es Ihre Leser viel eher interessiert, wie die Geschichte weitergeht.«
      »Hm.« Rex wirkte verunsichert. »Genau da liegt bei mir der Hund begraben. Ich meine, der Plot, die Figuren, Dialoge und Naturbeschreibungen wollen mir nicht so recht von der Hand gehen. Alles andere ist kein Problem.«
      Max nippte an seinem Glas, schien nachzudenken und bemerkte dann: »Haben Sie schon mal daran gedacht, Sachbücher zu schreiben? Zum Beispiel über Waffen? Sie scheinen auf diesem Gebiet ein Experte zu sein.«
      In diesem Moment klingelte es an der Tür. Es war Laura. Kaum hatte sie ihren Mantel abgelegt, kamen Honoria und Amy.
      Laura war von sich selbst überrascht, daß sie sich im letzten Augenblick doch noch dazu entschlossen hatte, an dem Abend in >Plover's Rest< teilzunehmen. Seit Honorias Besuch hatte sie ihre Ansicht bezüglich eines Wiedersehens mit Gerald beinahe stündlich geändert. Der Gedanke, Gerald zu begegnen, war ihr ebenso unerträglich gewesen wie die Vorstellung, ihn nicht zu sehen. Jetzt war die Erleichterung, ihm nicht sofort gegenübertreten zu müssen, grenzenlos. Sie mußte sich hinsetzen, um nicht ohnmächtig zu werden. Als die Tür erneut aufging, war es allerdings nur Brian, dicht gefolgt von Sue, die völlig außer Atem zu sein schien.
      Brian begnügte sich mit der Andeutung eines Nickens in Richtung des Gastes, während Sue mit scheuem Lächeln Jennings die Hand schüttelte. Sue hatte Mühe, ihre Überraschung zu verbergen. Sie hatte sich einen großen, korpulenten Mann in Tweed mit Pfeife vorgestellt. Max Jennings' Anzug jedoch war von feinster Qualität und maßgeschneidert, und er rauchte Zigarillos. Sein Alter war schwer zu schätzen, sein Haar zwar weiß, doch seine leicht gebräunte Haut fast faltenlos. Aber das Faszinierendste an ihm waren seine leuchtend blauen Augen, die an den marokkanischen Himmel oder Matisse-Blau erinnerten. Er war schlank und mittelgroß.
      Brian, der einen Sitzplatz in Reichweite des Büffets gewählt hatte, schlug ein schlaksiges Bein über das andere und sah sich verächtlich um. Was für ein jämmerlicher Haufen! Aufgetakelt, als würde ein König Hof halten. Amy trug Spitzen, Rex seinen anthrazitfarbenen gestreiften Beerdigungsanzug, Honoria einen halbwegs anständigen Daks-Rock und heidefar-benen Pullover. Doch Laura schoß wieder einmal den Vogel ab in ihrem schmalen schwarzen Kleid mit Brokatjacke im chinesischen Stil. Was Sue anging ...
      An ihrer grobknochigen Gestalt schlotterte ein regenbogenfarbener langer Kaftan über einer limonengrünen schlecht sitzenden Jerseyhose. Das Haar trug sie auf der einen Seite geflochten, auf der anderen Seite offen (beim Zuschlagen der Haustür war sie in Panik geraten). Außerdem war sie zu grell geschminkt. Brian, der den Blick seiner Frau auffing, rollte mit den Augen, demonstrierte kopfschüttelnd seine Fassungslosigkeit. Dann, nachdem er annehmen durfte, daß seine vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber dem Geschehen von allen registriert worden war, griff er sich ein Sandwich.
      »Meinen Sie nicht, Brian«, dröhnte Honoria sofort so laut, als müsse sie sich in einem Saal Gehör verschaffen, »daß es die Höflichkeit gebietet, mit dem Essen so lange zu warten, bis wir vollzählig sind? Oder zumindest, bis Sie aufgefordert werden zuzugreifen?«
      »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, konterte Brian. Nachdem er auf diese Weise erneut seine geistige Unabhängigkeit unter Beweis gestellt hatte, stopfte er sich das Sandwich in den Mund und fragte: »Wo ist überhaupt Gerald?«
      Eine Frage, die sich umgehend von selbst erledigte. Hastige Schritte kamen die Treppe herunter, und kurz darauf betrat der Gastgeber das Zimmer. Er ging geradewegs mit ausgestreckter Hand auf Max Jennings zu und entschuldigte sich, ihn nicht persönlich willkommen geheißen zu haben. Dann stellte er sich vor. Zweimal.
      Rex war bitter enttäuscht. Den ganzen Nachmittag hatte er damit verbracht, sämtliche möglichen Varianten der Begegnung zwischen Gerald und Max Jennings durchzuspielen. Von Komik bis zur Dramatik und Absurdität hatte er nichts ausgelassen. Aber auf die Idee, Gerald könne einfach so

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