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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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überstehen?
     
    Sue hatte nach dem Essen den Tisch abgeräumt und das Geschirr in die Spüle geschichtet. Jetzt deckte sie fürs Frühstück: glänzende braune Müslischüsseln, Eierbecher in der Form von Hasen, uneinheitliches Besteck und einen zerkratzten Plastikbehälter mit selbst gemischtem Müsli und einem von ihr entworfenen Etikett.
      Über ihr dröhnte laute Musik, während Amanda angeblich Hausaufgaben machte. Wenn Sue an ihre Tochter dachte, dann nur unter dem Namen Amanda. Den Namen für das Kind aussuchen zu dürfen war eines der letzten Zugeständnisse gewesen, die Brian ihr gegenüber je gemacht hatte. Aber selbst in diesem Fall hatte er nicht soviel Anstand bewiesen, seine Ablehnung für sich zu behalten. Angeberisch, snobbistisch, affektiert, hatte es geheißen. Für Brian war das Baby vom Tag seiner Geburt an >Mandy< gewesen. Und erst als Brian wirklich den Durchblick gekriegt hatte, was höhere linguistische Gesetzmäßigkeiten betraf, war Mandy zu >Mand< mutiert.
      Sue zündete den Gasboiler über der Spüle an. Sie wusch unter lautem Klappern das Geschirr, denn Brian saß in der unteren Toilette, die von der Küche abging, und ließ wieder einmal jedes Schamgefühl vermissen.
      Schließlich ertönte das erlösende Rauschen der Toilettenspülung, und ein Fenster wurde geöffnet. Im nächsten Moment erschien Brian in der Tür und zog den Reißverschluß seiner Hose hoch. Er ging zum Tisch und ordnete pedantisch sein Schulmaterial. Sue, das Geschirrtuch in der Hand, zog heimlich eine Grimasse und starrte aus dem Fenster.
      Brian hatte ihr den Rücken zugewandt. Dort, wo sich eigentlich sein Gesäß abzeichnen sollte, schlug seine Jeans nur leere Falten. Sie erinnerte sich daran, daß eine Freundin im Lehrerseminar sie immer vor Männern ohne Hintern gewarnt hatte.
      Sie ging mit dem Brotbrett durch das Wohnzimmer, öffnete die Haustür und schüttete die Krümel in den Garten. Geralds Außenbeleuchtung brannte bereits. Sue ging den Gartenweg entlang und sah auf die Straße hinaus. In der Parkbucht vor >Plover's Rest< stand ein silbergrauer Mercedes Sportwagen mit langgestreckter Motorhaube. Sie lief in die Küche zurück, wo Brian in den einzigen Sessel gesunken war und sich über das Kreuzworträtsel im Guardian hermachte.
      »Brian ... Brian ...«
      »Was ist denn los? Warum so aufgeregt?« fragte er blasiert.
      »Max Jennings ist schon da.«
      »Kann nicht sein. Es ist doch erst zehn nach sieben.«
      »Wer sonst sollte es sein?«
      »Wer sonst sollte was sein?«
      »Na, der Wagen.«
      »Deine Grammatik läßt noch mehr zu wünschen übrig als deine Kochkünste, Frau. Und das muß dir erst einmal einer nachmachen.« Brian lachte sein unangenehm wieherndes Lachen.
      »Schau doch selbst nach.«
      »Und ich habe wieder mal keinen Frieden, solange ich's nicht tue.« Brian seufzte, strich die Nummer des Kreuzworträtselbegriffs, bei dem er angelangt war, demonstrativ an, zog Wollhut und Handschuhe an, die auf dem Gasofen trockneten, und stolzierte in die kalte Nacht hinaus.
      Draußen starrte er düster auf die deutsche Schönheit, die im fahlen Licht glänzte. Der Anblick war zutiefst unbefriedigend. Das war auch nicht im mindesten der Wagen, den man bei einem Kind aus ärmlichen, asozialen Verhältnissen mit einem Funken Anstand vermuten durfte. Brian hastete ins Warme zurück.
      »Muß ganz schön unsicher sein, wenn er einen Wagen wie den nötig hat.« Brian griff nach seiner Zeitung, seufzte und strich sie glatt, obwohl niemand sie berührt hatte.
      Sue trocknete den letzten Teller ab und hängte das Geschirrtuch auf. »Wir müssen bald los.«
      »Es bleibt noch eine Viertelstunde Zeit. Wir lassen doch nicht alles stehen und liegen, nur weil irgendein zweitklassiger Schriftsteller meint, wir müßten nach seiner Pfeife tanzen.«
      Sue stieg die Röte ins runde Gesicht. Über ihr dröhnte >Take That< noch lauter. Amanda polterte in ihren Plateauschuhen die Treppe herunter, in die Küche hinein und zum Kühlschrank.
      »Hallo, Mand.« Brian legte augenblicklich die Zeitung beiseite und starrte aufmerksam und interessiert auf den Rücken seiner Tochter. »Wie geht's, wie steht's?«
      »Alles paletti.«
      Mandy polterte mit einer Packung Apfelsaft aus dem Kühlschrank weiter in Richtung Keksdose.
      »Willst du dein Abendessen nicht?« fragte Sue und deutete auf ein Tablett, über das eine Serviette gedeckt war.
      Mandy haßte

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