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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Hand ...« Rex zückte ein großes khakifarbenes Taschentuch mit einem aufgestickten Bären und einer im Wind flatternden Fahne, dem Regimentszeichen der Royal Warwickshires. Er trocknete sich die Augen.
      »Die Unterhaltung mit Mr. Hadleigh, von der Sie uns gerade erzählt haben ... Wann hat die stattgefunden?«
      »Gestern morgen. Es war ihm schrecklich peinlich. Ich hatte den Eindruck, daß er das Anliegen so lange wie möglich hinausgezögert hat.«
      »Hat er Ihnen gesagt, weshalb er mit Jennings nicht allein sein wollte?«
      »Nur andeutungsweise. Offenbar kannten sich die beiden von früher her, hatten sich jedoch entzweit. Es habe da >gewisse Unstimmigkeiten< gegeben, das waren Geralds Worte. Außerdem hat er mir gestanden, daß die von ihm verfaßte Einladung eher abschreckend hätte wirken müssen.«
      »Weshalb hat er diese dann überhaupt geschrieben?« warf Troy fragend ein.
      »Als Gerald sich geziert hat, wurde Brian bissig und bot an, den Brief selbst zu schreiben. Schätze, Gerald wollte wenigstens die Fäden in der Hand behalten.«
      »Wissen Sie noch, wer Mr. Jennings als erster vorgeschlagen hat?«
      »Leider nein.«
      »Hatte Hadleigh vor der Begegnung Angst? Was meinen Sie?«
      Rex runzelte die Stirn. Er tat sich schwer mit der Antwort. »Ist verlockend, hinterher alles besser zu wissen, was? Aber wenn ich ehrlich sein soll ... Er war schon besorgt. Aber Angst... nein, das wäre mir zu stark.«
      »Auch während des Abends hat er diesen Eindruck nicht erweckt?«
      »Eigentlich nicht. Er war eher schweigsam und in sich gekehrt. Max dagegen entpuppte sich als eine sehr umgängliche und freundliche Person. Natürlich kann er Dinge gesagt haben, Boshaftigkeiten, meine ich, die vielleicht nur Gerald verstanden hat.«
      »Sie haben beschrieben, was passiert war, nachdem Sie das Haus verlassen hatten. Weshalb sind Sie so sicher, daß Jennings derjenige war, der die Haustür von innen verriegelt hat?«
      »Weil Gerald die Tür nie so schnell erreicht hätte. Er stand am hinteren Ende der Diele.«
      »Und Sie sind dann nach Hause gegangen?«
      »Ja«, flüsterte Rex und ließ den Kopf hängen.
      »Das war um wieviel Uhr?«
      »Habe leider nicht auf die Uhr geschaut. Aber ich weiß, wann ich zurückgegangen bin. Das war fünf nach zwölf ... also nach Mitternacht. Und da habe ich auch Brian gesehen... Mr. Clapton.«
      »Ach ja?«
      »Er kam aus dem Dorf zurück.«
      »Sind Sie da ganz sicher, Mr. St. John?« hakte Sergeant Troy nach. »Daß er aus dieser Richtung und nicht von einem Spaziergang um den Park zurückgekommen ist?«
      »Ganz sicher. Dann bin ich zur Rückseite des Hauses gelaufen ...«
      »Wo Sie das Gefühl hatten, beobachtet zu werden?«
      »Jemand muß sich hinter den Bäumen am Rand des Wäldchens versteckt haben. Ich hatte Gänsehaut... dieses unheimliche Gefühl ... Es war stockdunkel. Ich bekam es mit der Angst zu tun ... und habe meinen Posten deshalb verlassen.«
      »Gehen Sie nicht so hart mit sich ins Gericht, Mr. St. John«, bemerkte Barnaby.
      »Aber so ... weibisch zu sein!«
      Weibisch, dachte Troy Da sollte er bloß mal ein paar von den Weibern kennenlernen, mit denen ich schon zu tun hatte. Die verschlingen ihn glatt zum Frühstück. »Warum glauben Sie, hat Hadleigh sich gerade an Sie um Hilfe gewandt?« fragte Troy
      »Da bin ich mir nicht sicher.« Schamröte stieg Rex in die noch tränenfeuchten Backen, als er sich an die Sensationsgier erinnerte, die ihn bei Geralds Ausführungen erfaßt hatte.
      »Sie waren also nicht besonders eng befreundet?«
      »Enge Freunde hatte Gerald offenbar nicht. Aber ich eigentlich auch nicht. Ist alles auf dem Schlachtfeld der Zeit geblieben. Ich habe ihn mal eingeladen, nachdem er eingezogen war. Das war im Jahr 1983, als in einer Botschaft im Libanon eine Bombe hochging. Die Einladung geschah aus reiner Höflichkeit, versteht sich. Er kam, war angenehm kultiviert, aber dennoch hat sich daraus nichts ergeben. Schätze, ich habe ihn mit meinen Kriegsspielchen einfach gelangweilt.«
      »Hat er je von seiner Vergangenheit gesprochen?«
      »Eigentlich nicht. Er hat nur gesagt, daß er Witwer sei und hierhergezogen wäre, weil er nicht mehr leben könne, wo seine Frau gestorben sei.«
      »Hat er erzählt, wo er mit ihr gelebt hatte?«
      »Ich glaube, irgendwo in Kent. Er war Regierungsbeamter und Frühpensionär.«
      »Regierungsbeamter in

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