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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Sportwagen waren Simone ins Bobby’s gefolgt, dem einzigen Kaufhaus von Causton. Sie war auf die Damentoilette gegangen, wie die Frauen auch. Die beiden hatten die Toilette benutzt, doch als sie gingen, war Simone immer nocht nicht wieder herausgekommen. Jetzt im nachhinein waren beide davon überzeugt, daß die »arme Mrs. Hollingsworth« sich »vor den furchtbaren Leuten, die hinter ihr her waren,« versteckt hatte.
      Alans erste Frau war ausfindig gemacht und in Birkenhead befragt worden, wo sie seit ihrer zweiten Heirat immer noch als praktische Ärztin arbeitete. Barnaby nahm sich die Faxseiten und setzte sich an einen Schreibtisch, um sie zu lesen.
      Miriam Anderson, wie sie jetzt hieß, hatte von ihrem verflossenen Mann zum letzten Mal vor seiner zweiten Eheschließung gehört. Er hatte ihr und ihrem Mann eine Einladung geschickt, begleitet von einem - wie Dr. Anderson sich ausdrückte - sentimentalen und kindischen Brief.
      Darin beschrieb er in überschwenglichen Worten, wie glücklich er sei. Außerdem ließ er sich ausführlichst über Jugend, Schönheit und Liebenswürdigkeit der Braut aus und betonte, daß sie ihn anbetete.
      »Ich vermute«, las Barnaby, »damit wollte er mir zeigen, welches Glück ich verschmäht hatte. Ehrlich gesagt, ich konnte darüber nur lachen. Alan Hollingsworth - noch nie war ich so froh, jemandem entkommen zu sein. Und das war wirklich nicht einfach. Wochenlang, nachdem ich wieder hierhergezogen war, hat er mich entweder am Telefon angefleht zurückzukommen, oder er ist zum Krankenhaus gefahren und hat die Leute genervt. Er hat erst damit aufgehört, als ich drohte, zur Polizei zu gehen. Doch dann wurde ich immer noch mehrere Monate mit Briefen bombardiert. Schließlich hab ich sie einfach ungeöffnet in den Mülleimer geschmissen.«
      Nach Einzelheiten über ihre erste Ehe befragt, wiederholte Dr. Anderson mehr oder weniger das, was Barnaby bereits von Gray Patterson wußte. Als sie von Hollingsworths Tod erfuhr, nahm sie an, daß es sich um Selbstmord handelte. Auch wenn er sie nie bedroht hatte, kam es mehr als einmal vor, daß er mit Selbstmord drohte, falls sie ihn verließe.
      Zum Problem von Simones Entführung konnte Dr. Anderson nichts Erhellendes beitragen. An beiden Tagen, die für die Ermittlungen relevant waren, war sie nachweislich woanders gewesen.
      Das war ja eher dürftig - Barnaby schob die Blätter beiseite. Aber immerhin war Pattersons Aussage zumindest teilweise bestätigt worden.
      »Guten Morgen, Sir.«
      »Audrey.« Bei ihrem Anblick mußte er lächeln - das dichte, glänzende blonde Haar, die samtene rosige Haut und die ruhigen, leuchtenden Augen. Er konnte einfach nicht anders. Sie lächelte ernst und verhalten zurück.
      »Ich wollte bis zur Einsatzbesprechung warten, aber Gavin hat gesagt, Sie wollten direkt was über die Von-Haus-zu-Haus-Befragungen wissen.«
      Gavin - nicht Skipper, nicht Sergeant. Seit Audrey da war, waren solche respektvollen Unterscheidungen verschwunden. Was Troy überhaupt nicht paßte. Die Ära, in der man hemmungslos den Rang herauskehrte, war ein für alle Mal beendet. Barnaby hatte amüsiert beobachtet, wie Audrey deutlich machte, was in ihr steckte.
      »Das stimmt. Wie sind Sie bei den Brockleys vorangekommen?«
      »Sie sind völlig verzweifelt wegen ihrer Tochter. Sie ist immer noch nicht zurückgekommen.«
      »Und sie haben auch nichts mehr von ihr gehört?«
      »Gar nichts. Sie scheinen zu glauben, daß wir intensiv nach ihr suchen. Es war ein bißchen peinlich, Sir.«
      »Kann ich mir vorstellen.«
      »Ich konnte ihnen einfach nicht sagen, daß wir unsere Zeit und Arbeitskraft nicht für die Suche nach einer vermißten Person einsetzen können, wenn nicht besondere Umstände dies erforderlich machen.«
      »Nun ja, hoffen wir, daß das nicht eintrifft.«
      »Wie besprochen habe ich sie gefragt, ob sie nebenan jemand kommen oder gehen gesehen haben. Und ich hab einiges erfahren.«
      »Ausgezeichnet. Dann legen Sie mal los.«
      »Keiner von beiden hat in letzter Zeit viel geschlafen. Ich hatte den Eindruck, daß sie die meiste Zeit aus dem Fenster starren, als könnten sie Brenda durch reine Willenskraft nach Hause zwingen. Im Gegensatz zu Mr. Dawlish haben sie Hollingsworth in der Nacht, in der er starb, nicht nur wegfahren gehört, sondern sie haben auch mitbekommen, wie er kurz vor elf wiederkam. Und nicht nur das. Sie haben ihn sogar

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