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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Schinkensandwiches und vier große Kekse mit Schokoladenfüllung. Die Männer langten kräftig zu, doch Sarah ließ sich nicht überreden, etwas zu essen. Starkey verspeiste drei von den Keksen.
      Nach etwa fünfzehn Minuten schaltete Barnaby das Tonband wieder an, und die Vernehmung ging weiter. Zu Troys großer Enttäuschung fuhr der DCI nicht da fort, wo er aufgehört hatte, nämlich bei der Frage nach Mrs. Hollingsworths Schmuck.
      »Miss Lawson, am Donnerstag, den 6. Juni, verließen Sie also in einer ziemlich angespannten Situation die Flavell Street. Was haben Sie dann gemacht?«
      »Ich bin so lange im Bay Tree Cottage geblieben, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. Tim konnte mir nämlich nicht mitteilen, was los war, weil es in der Wohnung kein Telefon gibt. Ich bin noch am selben Abend gegen acht Uhr zurückgefahren. Als ich klopfte, machte er die Tür auf. In der Wohnung war es ganz still. Von Simone war nichts zu sehen. Tim ging mit mir in die Küche und sagte, er hätte den ersten Brief und ein Foto an Alan geschickt. Ich wollte...«
      »Moment mal. Wenn er die Wohnung verlassen konnte, um einen Brief einzuwerfen, wieso konnte er Sie dann nicht von einer Telefonzelle aus anrufen?«
      »Dürfte ich die Dinge bitte in der Reihenfolge erzählen, in der sie passiert sind? Dann werden Sie es verstehen.«
      »Na schön«, sagte Barnaby. »Sie sind also jetzt beide in der Küche.«
      »Ich hab gefragt, ob ich Simone sehen könnte, aber Tim sagte, sie schliefe und ich sollte nicht zu ihr gehen. Ich hätte hartnäckiger sein sollen. Nach dem, was sie am Mittag erlebt hatte, würde sie ja bestimmt nicht freiwillig mit uns kooperieren. Aber dann habe ich mir eingeredet, daß er sie schon irgendwie rumgekriegt hätte.« Sie sah eindringlich zwischen den beiden Männern hin und her, als wolle sie ihnen die Zwangsläufigkeit ihres Handelns deutlich machen.
      »Tim hat gesagt, ich solle aufhören, mir Sorgen zu machen, nach Hause fahren und darauf achten, daß ich während der nächsten Tage häufiger im Dorf und in der Umgebung gesehen werde. Und daß er mich nach dem Wochenende anrufen würde. Das hat er am Montag nachmittag auch getan und gesagt, Hollingsworth wäre bereit zu zahlen. Einzelheiten hat er mir keine genannt. Bloß daß er noch in dieser Nacht das Geld kassieren würde, und ich sollte am nächsten Tag gegen eins in die Wohnung kommen, um ihm beim Zählen zu helfen. Ich hab mich nach Simone erkundigt, wie es ihr ginge und wie er das bewerkstelligen wollte, sie - nun ja - zurückzugeben, aber er hat mich gar nicht richtig ausreden lassen und eingehängt. Als ich am Dienstag ankam, war er fort. Von Simone keine Spur, selbst ihre Handtasche war weg. Ich hab ein bis zwei Stunden dort gewartet. Aber im Grunde wußte ich, daß er nicht zurückkommen würde.
      Zuerst glaubte ich, er hätte mich einfach betrogen. Daß er und Simone das Geld genommen hätten und zusammen abgehauen wären. Doch dann fand ich im Wohnzimmer neben meiner Kamera die Fotos. Offenbar hatte er von jedem Stadium mehr als eins gemacht und in aller Ruhe das schrecklichste..., das schrecklichste...« Hier wurde Sarah von tiefster Verzweiflung überwältigt. Sie verschränkte die Arme auf der Tischkante und verbarg ihr Gesicht darin. Man konnte nichts tun, außer abwarten, bis der Anfall vorbei war.
      Als sie sich schließlich ein wenig beruhigt hatte, fragte Barnaby, ob sie in der Lage sei fortzufahren. Und Sarah antwortete matt: »Warum nicht?«
      »Wie lange sind Sie dann noch in der Wohnung geblieben?«
      »Ich glaube, bis zum Abend.«
      »Und Sie sind immer wieder zurückgekommen, obwohl sie wußten, daß er endgültig fort war?«
      »Man soll die Hoffnung nie aufgeben.« Doch alles an ihr strafte diese Worte Lügen.
      »Und dann?«
      »Dann hörte ich, daß Alan sich umgebracht hat - das war zumindest das, was die Leute erzählten. Ich war völlig am Boden zerstört. Da ich ja wußte, daß er das Lösegeld gezahlt hatte, nahm ich an, man hätte ihm gesagt, daß Simone nicht zurückkommt. Und als Sie mir dann sagten, er sei auf unnatürliche Weise ums Leben gekommen, da - o Gott -ich konnte es einfach nicht fassen. Es schien so sinnlos. Und dann wurde mir klar, daß Tim vermutlich deshalb hatte verschwinden müssen.«
      »Sie meinen, weil er dafür verantwortlich war.«
      »Irgendeinen Zusammenhang muß es schließlich geben. Das wäre sonst ein ungewöhnlich großer

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