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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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können, daß er dann sicherlich der erste gewesen wäre, der das erfahren hätte, aber er wollte nicht auch noch in der Wunde bohren. »Wie lautete denn die Nachricht auf Ihrem Anrufbeantworter genau?«
      »Bloß daß Sie wegginge und nicht wiederkommen würde.«
      »Ist sie mit dem Auto gefahren?«
      »Nein. Sie hat keinen Führerschein.«
      »Könnte sie eventuell bei einer Freundin sein? Was meinen Sie?«
      »Das möchte ich bezweifeln. Sie hat zu allen den Kontakt abgebrochen, als wir geheiratet haben.«
      »Gemeinsame Freunde?«
      »Wir waren nicht gerade kontaktfreudig. Ich hab immer bis spät gearbeitet - Geld war schrecklich wichtig für Simone. Das soll nicht heißen, daß sie habgierig oder egoistisch war. Das war sie nicht. Aber sie hat schwere Zeiten durchgemacht, bevor sie mich kennenlernte. Sehr schwere Zeiten. Schon als Kind und auch noch als junge Frau. Manchmal hatte ich das Gefühl, egal wieviel ich auf der Bank hatte, sie würde sich nie wirklich sicher fühlen.«
      Während dieser Äußerung, der längsten, die er bisher von sich gegeben hatte, schien Hollingsworth langsam nüchtern zu werden. Er hatte sich ein wenig gesammelt und konzentrierte sich jetzt einigermaßen auf seinen Gesprächspartner. Perrot war unsicher, ob er nun klarere Informationen bekommen würde oder ob Hollingsworth von nun an seine Zunge besser im Zaum hielte. Das wiederum veranlaßte ihn zu der Überlegung, aus welchem Grund Hollingsworth möglicherweise mit seinen Äußerungen vorsichtig sein müßte.
      »Sie haben Ihre Bank erwähnt, Mr. Hollingsworth. War Ihre Frau bei derselben Bank?«
      »Nein.«
      »Wo hatte sie denn ihr Konto?«
      Es entstand eine kurze Pause, bevor Hollingsworth antwortete, und dann wirkte die Antwort ein wenig aus der Luft gegriffen. »Bei Lloyds.«
      Perrot war überzeugt, daß Hollingsworth den ersten Namen genannt hatte, der ihm in den Sinn gekommen war. Dennoch schien es töricht, bei etwas so Belanglosem zu lügen, das man zudem auch noch leicht überprüfen konnte. Warum nicht einfach die Wahrheit sagen?
      »Sind Sie sicher, Sir?«
      Hollingsworth sah erneut auf die Uhr. Sein Blick schweifte die Schulter von PC Perrot entlang. Dann wurde ihm bewußt, daß er angesprochen worden war. »Was?«
      Der Constable verzichtete auf eine Antwort, notierte sich aber, daß Hollingsworth offenbar bewußt seiner Frage auswich. PC Perrots Berichte waren immer sehr akkurat, wenn auch ein wenig weitschweifig. In der Zentrale wurden seine Protokolle schon als Perrot-Miniserien gehandelt, weil man hier über jede erdenkliche Kleinigkeit mehr erfuhr, als man normalerweise wissen wollte.
      »Also Mr. Hollingsworth, ich nehme an,...«
      »Hören Sie, es interessiert mich nicht, was Sie annehmen. Ich habe Ihre Fragen so gut ich konnte beantwortet und habe nichts weiter zu sagen.« Er stand einigermaßen mühelos auf, und es gelang ihm auch ganz gut, aufrecht zu stehen.
      Constable Perrot fragte sich, ob der Mann tatsächlich so betrunken gewesen war, wie es zu Anfang den Anschein hatte, oder ob das nur ein Trick gewesen war, um unangenehmen Fragen auszuweichen. Allerdings hatte er sie bis auf die letzte alle beantwortet, wenn auch recht wirr.
      Perrot fühlte sich allmählich ein wenig hilflos. Natürlich besaß er als Polizist ein gesundes Mißtrauen, aber normalerweise mußte er sich nicht mit Dingen von einer solchen psychologischen Komplexität auseinandersetzen. Er kam zu dem Schluß, daß er mit Hollingsworth in dessen gegenwärtigem Gemütszustand nicht weiterkommen würde und beschloß, seinen Besuch zu beenden. Er steckte sein Notizbuch ein, nahm den Helm vom Boden, stand auf und ging auf die Tür zu.
      »Danke für Ihr Entgegenkommen, Sir.«
      »Ja, ja.«
      Der Mann war sichtlich erleichtert, ihn loszuwerden. In der Diele hielt PC Perrot, als er gerade seinen Helm aufsetzen wollte, abrupt inne und sagte mit theatralischer Dringlichkeit, die selbst der untalentierteste Laie als aufgesetzt entlarvt hätte: »Oje. Ähm, könnte ich vielleicht mal Ihre Toilette benutzen, Sir?«
      »Nun, ja. Mir wär lieber... sie ist nicht ganz sauber.«
      »Das macht nichts, Mr. Hollingsworth.« Perrot hatte bereits einen Fuß auf die Treppe gestellt. »Hier lang, nicht wahr?«
      »Es ist eine in der Diele.«
      »Vielen Dank.« Und schon lief er nach oben.
      Durch das Schlafzimmer gelangte man ins Bad. PC Perrot hob den Toilettendeckel mit

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