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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Audi entdeckt.
      Er fuhr ziemlich langsam. Und Brenda nahm die Verfolgung auf, indem sie nur ein einziges Fahrzeug, einen elektrisch angetriebenen Van, zwischen sich und Alan ließ. Aber selbst als der abbog, machte sie sich keine Sorgen; wenn Alan sie noch nicht mal bemerkt hatte, als sie vor seiner Nase auf der Schwelle von Nightingales stand, dann würde er sie in der augenblicklichen Situation erst recht nicht entdecken.
      Er fuhr durch Causton und Uxbridge, bis er schließlich in die Straße nach West Drayton einbog. Sie passierten das herrschaftliche Gebäude der Montessori-Schule, das halb versteckt hinter hohen Bäumen lag, und das sehr viel weniger herrschaftliche Crowne Plaza Holiday Inn. Irgendwann donnerte ein riesiger blau-weißer Sattelschlepper mit der Aufschrift »Transports Frigorifiques Européens« an ihr vorbei. Als der Fahrer sich vor sie setzte, verlor Brenda Alan aus den Augen und mußte das Lenkrad fest umklammert halten, um das plötzliche Zittern ihrer Hände unter Kontrolle zu kriegen. Da sie keine Möglichkeit hatte, den Lastwagen zu überholen, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm zu folgen und zu hoffen, daß der Audi nicht plötzlich auf die mittlere Spur wechseln und davonbrausen würde. Sie hätte nicht das Geschick und den Mut gehabt, ihm hinterherzufahren.
      Dann kam der Alptraum einer vierspurigen Kreuzung mit Schildern nach Heathrow, Central London und Slough. Sie sah Alan in der rechten Spur. Mit zusammengebissenen Zähnen und ängstlich verzerrtem Gesicht überholte Brenda den Kühltransporter. Im Vorbeifahren nahm sie auf dem endlosen Aufbau zwei ineinander verschlungene, große blaue Kreise wahr. Mehrere Hupen plärrten, irgendwas hatte sie also falsch gemacht.
      Alan folgte den Schildern nach Heathrow. Als sie wieder sicher hinter ihm war, entspannte Brenda sich ein wenig. Sie fing sogar an, sich glücklich zu fühlen, oder zumindest angenehm erregt, und stellte fest, daß sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Abenteuer hatte. Sie setzte sich gerade, schob das Kinn energisch vor und fuhr für kurze Zeit sogar mit nur einer Hand am Lenkrad. Auf der rechten Seite schoß eine große weiße Nachbildung einer Concorde an ihr vorbei, dann waren sie im Flughafentunnel.
      Mit kreischenden Sirenen rasten zwei Polizeiautos an ihr vorbei, dicht gefolgt von einem Krankenwagen. Ein Flughafenbus des Sheraton-Hotels versperrte ihr die Sicht, und als sie wieder ins Freie kam, entdeckte sie Alan auf der rechten Spur auf dem Weg zum Parkplatz für Kurzparker. Verwirrt und unsicher, doch zugleich verzweifelt entschlossen, ihn nicht zu verlieren, betätigte sie den Blinker und schob sich im selben Moment vor ein großes schwarzes Taxi. Der Fahrer bedachte sie mit aggressivem Aufblenden und ließ seiner Wut in einer Kanonade wüster Beschimpfungen freien Lauf, während er an ihr vorbeifuhr.
      Alan griff durch das Fenster nach einem Parkschein aus dem Automaten. Brenda tat das gleiche, im selben Moment wurde ihr jedoch bewußt, daß sie kein Portemonnaie dabei hatte. Wenigstens hatte sie auf dem Weg von der Arbeit aufgetankt. Alan fuhr auf die obere Etage, und Brenda folgte ihm. Mit einem kleinen Koffer in der Hand stieg er aus und ging zum Aufzug.
      Brenda kletterte durch die Beifahrertür aus dem Auto, um nicht von Alan bemerkt zu werden. Sie hatte so geparkt, daß etwa ein Dutzend Fahrzeuge zwischen ihnen standen, und schlich jetzt leicht gebückt hinter den Autos vorbei, bereit, sich ganz zu ducken, sollte ihr Opfer zurückkommen. Als Alan den Aufzugknopf drückte, sah er sich kurz um. Brenda blieb reglos stehen, ohne zu bemerken, daß ein Paar in einem ganz in ihrer Nähe geparkten Saab sich über sie lustig machte.
      Sobald sich die Aufzugtüren schlossen, lief sie hinüber und drückte, brennend vor Ungeduld, auf den nach unten zeigenden Pfeil. Sie war noch nie auf einem Flughafen gewesen, doch in ihrer fiebrigen Vorstellung hatte sie sich bereits ein Bild von einer überfüllten Eingangshalle gemacht, wo Alan, sobald er einen Fuß hineinsetzte, sofort von der Menge aufgesogen und spurlos verschwinden würde.
      Der zweite Lift kam, und als sie im Erdgeschoß ausstieg, wurden Brendas schlimmste Ängste wahr. Vor Verzweiflung schossen ihr Tränen in die Augen, während sie Autos und Minibussen auswich und zwei Straßen überquerte, um zu der automatischen Drehtür zu gelangen, dem Eingang zum Terminal.
      Als sie dann drinnen war, wußte sie sofort, daß sie

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