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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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verloren hatte. Sie stellte sich zwischen die Schalter von Aer Lingus und British Midland und ließ ihren Blick durch die riesige Halle wandern, in der scheinbar Tausende von Menschen irgendwo Schlange standen, Gepäckwagen schoben, schimpften, schwitzten, Kinder anbrüllten oder einfach stumpf dasaßen und sich was zu essen in den Mund stopften.
      Da es nun keinen Grund mehr gab, sich zu verstecken, lief Brenda kühn, wenn auch unglücklich herum, starrte auf die mehrfarbigen Bildschirme über ihrem Kopf und auf die hell erleuchtete Einkaufszone. Austin Reed, Tie Rack, Body Shop - es war wie auf der Uxbridge High Street.
      Wenn sie nur wüßte, weshalb Alan nach Heathrow gefahren war, dann hätte sie zumindest einen Anhaltspunkt, wo sie nach ihm suchen sollte. Er hatte zwar einen Koffer dabei, aber der war so klein, daß man ihn kaum als Gepäck zählen konnte, es war eher ein Aktenkoffer. Deshalb nahm sie ja an, daß er nicht irgendwohin fliegen wollte. Aber sie konnte sich natürlich irren. Und dann wäre die Situation hoffnungslos, denn ohne sein Ziel zu kennen, konnte sie unmöglich feststellen, wo er warten würde.
      Natürlich könnte er auch jemand abholen. Brenda blieb abrupt stehen und legte die Hand auf ihr hämmerndes Herz. Ihre Wangen wurden eisig. Was war sie nur für eine absolute Idiotin! War doch klar, weshalb er aus dem Haus gerast, ins Auto gesprungen und wie der Wind gefahren war. Simone kam zurück!
      O Gott, sie könnte ihnen begegnen. Hand in Hand, lachend und küssend, die Arme umeinander geschlungen. Sie hatten ja einiges nachzuholen. Natürlich würden sie nie darauf kommen, weshalb sie hier war, aber Brenda wußte, sie würde es nicht ertragen können. Sie eilte aus dem Gedränge auf den Haupteingang zu. Ohne darauf zu achten, wo sie hinlief, kam sie an einem Fastfood-Imbiß und an mehreren Geschäften vorbei. Ihr einziger Gedanke war, sich zu verstecken.
      Deshalb hätte sie ihn beinah übersehen.
      Alan stand zwischen mehreren Leuten auf einer Treppe, die zu einer tieferen Ebene führte. Brenda trat rasch zurück und blickte auf das hell erleuchtete, bernsteinfarbene Schild mit schwarzer Aufschrift über ihrem Kopf. Gepäckaufbewahrung.
      Die Treppe machte einen Bogen, so daß Brenda, nachdem Alan unten verschwunden war, sich in die Schlange reihen konnte, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden. Sieben Leute standen zwischen ihr und ihm.
      Als sie den Gepäckschalter erreichte, trat sie aus der Schlange und stellte sich an die Wand neben der Treppe, als ob sie auf jemanden wartete. Von dort aus konnte sie beobachten, wie Alan an der Röntgenmaschine anstand. Das erste, was ihr auffiel, war, daß er - wenn das überhaupt möglich war - noch schlimmer aussah als vorhin.
      Er starrte auf eine Frau mit einem großen Sombrero. Sie mußte ihr Gepäck öffnen, das dann gründlich durchsucht wurde. Da sie nicht wußte, daß das gängige Praxis war, staunte Brenda über den Scharfsinn des Personals, denn die Frau sah wie eine ganz normale Touristin aus. Sie hatte sogar zwei Kinder mitgebracht.
      Alan stellte seine Tasche auf das Fließband. Ein dunkler Umriß mit undefinierbarem grauem Inhalt glitt über den Bildschirm. Brenda schnappte sich einen Evening Standard, der aus einem Papierkorb ragte. Als Alan, nachdem er seine Tasche abgegeben und einen gelben Abschnitt dafür bekommen hatte, sich zum Gehen wandte, versteckte sie sich so lange hinter der Zeitung, bis die gammeligen, ungeputzten Schuhe die Stufen über ihr hinaufgestiegen und verschwunden waren.
      Wild entschlossen, ihn nicht wieder aus den Augen zu verlieren, eilte Brenda hinterher. Er ging nicht weit. Nur wenige Meter entfernt befanden sich auf einer Zwischenebene ein Pub und mehrere Eßlokale. Sie beobachtete, wie Alan die Treppe hinaufging. In dem Wissen, daß er ihr zumindest für einige Minuten nicht entwischen würde, entspannte sie sich wieder ein wenig.
      Sofort mußte sie an ihre Eltern denken und welche Sorgen sie sich machen mußten wegen ihres abrupten stürmischen Aufbruchs. Sie hatte einige wenige Münzen lose in der Manteltasche, und ganz in der Nähe waren mehrere Telefone. Brenda warf zehn Pence ein, wählte die Nummer von zu Hause und hatte gerade Zeit, irgendeine erfundene Erklärung herunterzurasseln, bevor das Gespräch unterbrochen wurde.
      Dann begab sie sich vorsichtig an den Fuß der Treppe. Dort stellte sie sich neben einige Spielautomaten mit Computer-Kriegsspielen,

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