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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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den Selbsthilfetrupp des Dorfes mobilisiert - aber hat ja wohl nicht viel genützt. Jetzt hab ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte ich etwas beharrlicher sein sollen...«
      »Ich bezweifle, daß das etwas geändert hätte.«
      Reverend Bream stand auf und strich seinen Talar glatt. Barnaby fiel auf, daß er in der Sonne einen leicht grünlichen Farbton hatte.
      »Ich nehme an, Sie können mir nicht sagen, woran genau...«
      Der Pfarrer ließ seine Frage bewußt in der Luft hängen.
      »Ich fürchte nein, Sir. Wir sind noch mitten in den Ermittlungen.«
      Reverend Bream machte sich zu seiner Taufe auf, und Barnaby ging weiter zum Haus von Dr. Jennings. Es war ein sehr hübsches zweistöckiges Gebäude aus goldfarbenem Stein, an das ein sehr viel weniger hübscher Betonbau als Praxis angebaut worden war.
      Mrs. Jennings führte ihn in ein gemütliches Wohnzimmer und machte dann einen Kaffee. Barnaby nutzte die Wartezeit und schlenderte herum, während er sich die Bücher und Familienfotos anschaute. Fröhliche Schnappschüsse, Schulfotos - goldumrandete Ovale auf dunkelbraunen Passepartouts, zwei Jungen und ein Mädchen. Leute mittleren Alters, alte Leute. Ein etwa achtzehnjähriges Mädchen mit einem pummeligen Baby, beide über das ganze Gesicht strahlend. Ein Paterfamilias mit Backenbart.
      »Eine große Familie, Mrs. Jennings«, sagte er und ging auf sie zu, um ihr zu helfen. Das Tablett, mit dem sie hereinkam, sah sehr schwer aus.
      »Ich wünschte, sie wär aus dem Haus«, sagte Avis. »Nicht für immer, natürlich. Noch nicht mal für lange. Nur manchmal.«
      »Meine ist aus dem Haus«, sagte der Chief Inspector. »Ist auch nicht so toll.«
      »Für Männer ist das was anderes.« Sie begann den Kuchen mit einem furchterregenden Messer zu attackieren, so lang und spitz wie ein Malaiendolch.
      »Für mich bitte nicht«, sagte Barnaby.
      »Ich meine, Sie sind durch ihre Gegenwart nicht eingeschränkt.« Sie schenkte aus einer bauchigen Kanne ein, und während sie von einem Satz Beistelltische den obersten wegnahm, erwärmte sie sich für ihr Thema. »Wie oft ist es Ihnen zum Beispiel passiert, daß Sie einen Verbrecher auf der Autobahn gejagt haben, und er ist Ihnen entwischt, weil Sie jemanden vom Korbballspielen abholen mußten?«
      »Nicht allzuoft.« Er dankte ihr für das Tischchen und für den Kaffee. »Eigentlich noch nie.«
      »Sehen Sie.« Sie stellte den Kuchen vor ihn und legte eine silberne Gabel und eine hübsche gestärkte Serviette dazu. »Ich bin berühmt für meine cremige Mousseline. Die hier ist mit Mokka. Also was ist?«
      Barnaby dachte, ein kleines Stückchen könne ja nichts schaden. Nur aus Höflichkeit. Und er brauchte es ja auch gar nicht ganz zu essen.
      Da hatte er sich aber gründlich verschätzt. Es war ein Götterschmaus. Er nahm eine zweite Gabel voll, verspeiste sie und lächelte die Frau an, die ihn mit so unverblümter Offenheit in ein Gespräch gezogen hatte. Es gab Leute, die hatten offenbar keine Probleme damit, einfach zu sagen, was sie dachten, und Avis Jennings gehörte genau wie Mrs. Molfrey eindeutig dazu. Vielleicht war das eine Besonderheit von Fawcett Green, was vom ermittlerischen Standpunkt aus äußerst begrüßenswert wäre.
      »Also«, sie nahm einen ausgiebigen Schluck Kaffee, »ich nehme an, es geht um Alan.«
      »Wir ermitteln auch wegen des Verschwindens von Mrs. Hollingsworth.«
      »Ach ja?«
      »Wie gut haben Sie sie gekannt?«
      »Eigentlich kaum. Sie kam eine Zeitlang zum Frauenkreis. Und zum Glockenläuten. Wir haben ab und zu geplaudert.«
      »Worüber?«
      »Über dies und das.«
      Barnaby versuchte, seine Ungeduld zu bändigen. Das war nicht allzu schwer, da die köstliche Füllung des Kuchens gerade auf seiner Zunge zerging. Bittere Schokolade, Mandeln, dunkler Zucker mit einem Hauch von Orangen.
      »Hat sie Ihnen irgendwas über ihr Leben erzählt, bevor sie verheiratet war?« Er zog Notizbuch und Stift hervor.
      »Ein bißchen. Offenbar hat sie sich ziemlich treiben lassen. Sie wissen schon, alle möglichen Jobs ohne eine richtige Zukunft.«
      »Zum Beispiel?«
      »Sie hat nacheinander in einem Blumenladen bedient, einen Make-up-Kurs gegeben und Küchenmaschinen vorgeführt.« Avis kramte stirnrunzelnd in ihrem Gedächtnis nach weiteren Details. »Ähm, hat ein bißchen fürs Fernsehen gearbeitet. War Kassiererin in irgendeinem Club. Darüber ist

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