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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wirkendes Geräusch. Fast unhörbar. Man hätte es noch nicht mal als Winseln bezeichnen können. Mrs. Leathers wäre am liebsten wie eine Wahnsinnige losgerannt, um weiter zu suchen, zu rufen und zu suchen. Als ihr jedoch klar wurde, dass sie auf den Hund treten konnte, zwang sie sich, still stehen zu bleiben und ganz ruhig zu sein.
      Dann ging sie, sanfte beruhigende Worte murmelnd, auf Zehenspitzen hin und her, teilte Nesseln und vertrockneten Wiesenkerbel und hob vorsichtig abgestorbene Zweige und die eine oder andere Getränkedose hoch. Sie fand Candy hinter dem abgebrochenen Ast einer Eiche. Der Ast war lang und sehr schwer, und Mrs. Leathers kam nicht an den Hund ran, ohne ihn beiseite zu ziehen. Das Vernünftigste wäre gewesen, Hilfe zu holen, aber sie konnte es nicht ertragen, Candy auch nur eine Sekunde allein zu lassen. Also mühte sie sich mit dem Ast ab, zerrte daran herum und versuchte, ihn hochzuheben. Splitter gerieten unter ihre Fingernägel und drangen in ihre Handflächen, bis sie vor Anspannung und Schmerz anfing zu weinen.
      Schließlich schaffte sie es, den Ast so weit beiseite zu bewegen, um sich durch das Unterholz zwängen zu können. Bis sie Candy richtig sehen konnte, sich hinunterbeugen und den kleinen Hund in ihre Arme nehmen konnte. Und dann weinte sie erst richtig.
     
    Da es an diesem Morgen trocken, wolkenlos und sonnig war, hatte Valentine Fainlight seine zwanzig Meilen im Freien absolviert. Er fuhr gerade wieder nach Ferne Basset hinein und verlangsamte sein Tempo, als eine Frau zwischen den Häusern herausschoss und direkt auf die Straße rannte. Er wich aus, bremste heftig und wollte sie gerade anbrüllen, als er erkannte, dass es die Putzfrau der Lawrences war. Sie hatte irgendwas im Arm und drückte es an ihre Brust, die bereits voller roter Flecken war.
      »Mrs. Leathers? Was um alles in der Welt...« Er kam näher. »Oh, Gott.«
      »Es ist mein ... ich muss zum ... Tierarzt... ganz schnell... muss ...
      »Warten Sie hier. Ich hol das Auto. Zwei Minuten - in Ordnung?«
      Aber sie kam bereits auf das Haus zu, als er mit dem Alvis zurücksetzte, zweifellos in der Hoffnung, wertvolle Sekunden einsparen zu können. Er hatte eine Reisedecke mitgebracht, denn sie zitterte vor Kälte und Elend, und legte sie über ihre Knie.
      »Meine Schwester ruft an und sagt, dass es sich um einen Notfall handelt.«
      Er trat aufs Gaspedal, das Auto machte einen Satz und schoss aus dem Dorf. Bis Causton waren es zwölf Meilen, und die schaffte er in weniger als zehn Minuten.
      Mrs. Leathers rührte sich während der ganzen Fahrt kein einziges Mal. Sie sprach auch nicht, sondern flüsterte dem übel zugerichteten Bündel in ihren Armen beruhigende Laute zu.
      Valentine fragte sich, ob das Tierchen noch lebte. Schließlich war es nicht ungewöhnlich, dass Hinterbliebene weiter mit ihren gerade verstorbenen Lieben redeten, obwohl die sie nicht mehr hören konnten. Vermutlich war der Hund überfahren worden. Aber weshalb war sie dann aus dieser Gasse herausgekommen, wo gar keine Autos fuhren?
      Eine Frau mit einer Schildpattkatze trat bereitwillig ihren Termin ab, nachdem man ihr gesagt hatte, was passiert war. Sie saß in stillem Mitgefühl neben Mrs. Leathers und nahm irgendwann sogar deren Hand. Val, der nie ein Haustier besessen hatte, kam sich ziemlich fehl am Platz vor.
      Zehn Minuten später kam der Tierarzt, der mit seiner langen Nase, den stark behaarten Händen und den dunkelbraunen intelligenten Augen selbst etwas Tierhaftes an sich hatte, aus dem Behandlungsraum. Mrs. Leathers sprang auf und lief auf ihn zu.
      »Nun ja, Mrs. Leathers«, sagte der Tierarzt. »Sie weilt immer noch unter uns.«
      »Ohh ... Danke, Mr. Bailey Vielen Dank.«
      »Sie brauchen mir nicht zu danken. Bisher habe ich noch nichts gemacht.«
      »Ich dachte nur ... das ganze Blut.«
      »Sie haben sie so gefunden?«
      Mrs. Leathers nickte. »In einem Wäldchen nicht weit von unserem Haus.«
      »Ist Wasser in der Nähe?«
      »Ja, ein Fluss. Was ist mit Candy geschehen, Mr. Bailey?«
      Sie hatte einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen sowie einen brutalen Tritt erhalten, der ihr sämtliche Rippen beschädigt und ein Hinterbein gebrochen hatte. Dann war sie in den Fluss geworfen worden mit der Absicht, sie zu ertränken. Das war mit Candy geschehen.
      »Ich werde sie genauer untersuchen, wenn sie sich genug ausgeruht hat. Sie hat keine Schmerzen. Machen

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