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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Verbrechen zu tun hätte. Aber es war einfach zu spektakulär, um es nicht zu benutzen. Der zweitschönste Hintergrund war der Vorplatz des Red Lion, der Lieblingskneipe des Verstorbenen. Der Wirt und mehrere Stammgäste standen um Kübel mit herunterhängenden Stiefmütterchen herum in der Hoffnung, um ihre Meinung gebeten zu werden. Diejenigen, die sich tatsächlich äußern durften, mussten zutiefst enttäuscht feststellen, dass sie entweder gar nicht in den lokalen Abendnachrichten vorkamen oder dass man ihren Auftritt auf wenige unschmeichelhafte Sekunden zusammengeschnitten hatte. Leider waren Gespräche mit den wirklich wichtigen Leuten, den unmittelbaren Angehörigen des Opfers, nicht möglich.
      Kaum war diese spezielle Karawane abgezogen, rückte die Polizei zu den Von-Haus-zu-Haus-Befragungen an, und die Fragerei ging wieder von vorne los. Doch nur wenige Leute störte das wirklich. Die hatten bereits die Presse ignoriert und sich den anderen überlegen gefühlt, indem sie beklagten, wie traurig es doch sei, dass manche Leute alles tun würden, um auf sich aufmerksam zu machen.
      Detective Chief Inspector Barnaby und Sergeant Troy hatten einen kleinen Vorsprung vor ihrem Team. Zivile Kleidung und ein nicht gekennzeichnetes Fahrzeug (der Vauxhall Astra vom Chef) ermöglichten es ihnen, unbehelligt bis ans Ende der Tall Trees Lane zu fahren und dort zu parken. Barnaby blieb kurz stehen, um den herrlichen roten Hibiskus zu bewundern, dann ging er forsch auf das Haus der Leathers zu und klopfte an die Tür. Sie wurde sofort aufgerissen.
      »Ich hab's euch Arschlöchern doch schon zigmal gesagt. Sie redet mit niemandem. Jetzt verpisst euch, oder ich hol die Polizei.«
      »Sie müssen die Tochter von Mrs. Leathers sein.« Barnaby zückte seinen Dienstausweis. »Detective Chief Inspector Barnaby. Und das ist Sergeant Troy.«
      Troy wedelte ebenfalls mit seinem Ausweis und lächelte beruhigend.
      »Entschuldigung. Den ganzen Morgen haben uns Reporter die Bude eingerannt.« Sie trat zurück, um die beiden hereinzulassen. »Wie soll sie da zur Ruhe kommen?«
      »Ich fürchte, wir müssen Ihre Mutter stören, Miss Leathers.«
      »Mrs. Grantham. Pauline. Das macht ihr bestimmt nichts aus. Schließlich müssen Sie ja Ihren Job erledigen.«
      Pauline führte sie in die gemütliche Küche. Mrs. Leathers saß in einem Schaukelstuhl neben dem Kohlenfeuer und trank eine Tasse Tee. Sie hatte die Füße hochgelegt und eine Stola um ihre Schultern drapiert.
      »Es ist die Polizei, Mum.«
      »Ohh ...«
      »Bitte bleiben Sie sitzen, Mrs. Leathers. Darf ich ...?« Barnaby zeigte auf einen schäbigen Kaminsessel und zog ihn ein bisschen mehr ins Warme.
      »Ja, natürlich. Machen Sie es sich bequem.«
      Sergeant Troy setzte sich an den Tisch, halb mit dem Rücken zu den beiden am Kamin. Dann holte er unauffällig seinen Kuli und ein Notizbuch hervor und legte beides auf die grün-weiße Leinendecke.
      »Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten, Mrs. Leathers«, begann Barnaby. »Dr. Mahoney hat den Mann, der gestern tot im Carter's Wood gefunden wurde, eindeutig als Ihren Ehemann identifiziert.«
      »Damit haben wir irgendwie gerechnet, nicht wahr, Mum?« Pauline hatte sich einen Basthocker herangezogen und saß nun direkt neben ihrer Mutter und hielt ihre Hand.
      »Ja. Wir haben uns schon ein bisschen mit dem Gedanken vertraut gemacht«, sagte Mrs. Leathers. Dann fragte sie hastig: »Möchten Sie eine Tasse Tee?«
      »Nein danke, im Augenblick nicht.«
      »Wie genau ist mein Dad gestorben?«
      »Ich fürchte, er wurde vorsätzlich getötet, Mrs. Grantham. Wir ermitteln wegen Mordes.«
      »Das haben die auf dem Dorfanger auch erzählt«, sagte Pauline zu ihrer Mutter. »Ich konnte es gar nicht glauben.«
      »Haben Sie eine Ahnung, wer das getan haben könnte?«
      Barnaby richtete diese Frage an beide Frauen. Er blickte von einer zur anderen, um eine stärkere Zusammengehörigkeit zwischen ihnen herzustellen. Seine Stimme war ruhig und leise. Er wirkte und klang mitfühlend und aufrichtig interessiert. Um diese Fähigkeit, auf die der DCI zu jeder Zeit und an jedem Ort zurückgreifen konnte, beneidete Sergeant Troy ihn am meisten. Troy versuchte manchmal, Barnabys Verhalten nachzuahmen, doch die Leute durchschauten ihn sofort und reagierten nie so wie bei Barnaby. Er spürte, dass man ihm nicht vertraute.
      »Es kann niemand gewesen sein, den Charlie

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