Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck
haben.«
»Sir.«
»Und bringen Sie mir einen Marsriegel mit, wenn Sie einmal unterwegs sind.«
Als DCI Barnabys Team sich zur Einsatzbesprechung traf, war Dr. Jim Mahoney, der Hausarzt von Charlie Leathers, bereits in der pathologischen Abteilung im Krankenhaus von Stoke Mandeville gewesen und hatte die Leiche seines Patienten eindeutig identifiziert. Die Spurensicherung hatte zudem ihre vorläufigen Ergebnisse bekanntgegeben.
Zu Barnabys Team gehörten acht Kriminalbeamte, darunter die attraktive Sergeant Brierley, nach der Troy sich hoffnungslos verzehrte, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte - und das war nunmehr sieben Jahre her. Dazu kamen noch zwölf uniformierte Polizisten. Insgesamt weniger als die Hälfte der Mannschaft, die der DCI gern gehabt hätte, aber das war nichts Neues.
»Der Bericht der Spurensicherung«, Barnaby wedelte damit in der Luft herum. »Kopien sind vorhanden. Machen Sie sich damit vertraut. Leathers wurde mit einem Stück Draht getötet, das möglicherweise bereits zu einer Schlaufe gebogen war. Es wurde ihm von hinten über den Kopf gestülpt und dann stramm gezogen. Durch die dicke Laubschicht auf dem Boden haben wir keine Fußabdrücke, die uns weiterhelfen könnten, selbst wenn keine Tiere dort herumgestöbert hätten. Einige Schritte von der Leiche entfernt wurde eine Taschenlampe mit Leathers Fingerabdrücken gefunden.«
»Liegt uns schon irgendwas über ihn vor?«, fragte Detective Inspector »Happy« Carson, ein schwermütiger Mann, der gerade befördert worden war und unbedingt glänzen wollte.
»Bisher nicht viel. Er scheint ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse gewesen zu sein. Hat seine Frau tyrannisiert. Laut Protokoll hat seine Tochter gesagt, sie hätt's selber gemacht, wenn sie nur halbwegs eine Chance dazu gehabt hätte.«
»Und ist seinem Hund nicht auch was passiert?«, fragte Sergeant Brierley. »Ich hab so was in der Kantine gehört.«
»Das stimmt. Wurde übel zusammengetreten und in den Fluss geworfen.«
»So ein Dreckskerl«, sagte Sergeant Troy, der Hunde liebte. Mehrere der Anwesenden murmelten zustimmend. »War das der Mörder?«
»Vermutlich.«
»Deutet das nicht darauf hin, dass es jemand aus der näheren Umgebung ist?«, fragte Carson. »Dass es jemand ist, den der Hund erkennen würde. Auf den er reagieren würde.«
»Ein wichtiger Punkt.« DCI Barnaby spornte Schnelldenker gerne an. Im Gegensatz zu vielen höheren Beamten unterstellte er nicht, dass jeder, der einen niedrigeren Rang bekleidete als er, automatisch weniger intelligent war.
»Warum ist der Hund nicht einfach weggelaufen?«, fragte ein junger uniformierter Constable. Mehrere ungläubige Gesichter drehten sich in seine Richtung.
»Du hast aber nicht viel Ahnung von Hunden, was, Phillips?« Sergeant Troy sprach mit eisiger Stimme. Constable Phillips wurde rot.
»Aus der Autopsie können wir ersehen, dass er in der Nacht, in der er starb, vermutlich einige Zeit in einem Pub verbracht hat. Drücken wir die Daumen, dass es sein Stammlokal war. Das würde uns einige Rennerei ersparen. Zwei von Ihnen könnten dort mit der Von-Haus-zu-Haus-Befragung beginnen. Glücklicherweise ist es kein großer Ort. Ich möchte, dass Sie versuchen, möglichst viel Klatsch aufzuschnappen. Alles, was die Leute über Charlie Leathers wissen oder zu wissen glauben. Beruf, Lebensweg - soweit zurück, wie Sie können Hobbys, Familie. Wer ihn in der Nacht, in der er starb, gesehen hat. Irgendwelches merkwürdige Verhalten in den vergangenen Tagen. Nichts, aber auch gar nichts ist zu trivial. Mit seiner Witwe werde ich persönlich reden. Die nächste Besprechung ist morgen früh um neun, und ich meine Punkt neun. Also dann mal los.«
Die Zeitungen hatten bereits durch ihr tägliches Herumschnüffeln in der Pressestelle der Polizei mitgekriegt, dass im Wald bei Ferne Basset eine Leiche gefunden worden war. Als am nächsten Tag der Name des Mannes und die Art, wie er zu Tode gekommen war, bekannt wurden, strömten wahre Scharen herbei.
Zeitungsreporter und Kameramänner lieferten sich einen Wettstreit mit Reportern und Kameramännern von den lokalen Fernsehnachrichten. Alle stellten die gleichen Fragen und erhielten die gleichen Antworten und waren sich im Grunde nur gegenseitig im Weg.
Alle Fernsehinterviews fanden vor dem ungewöhnlichen Haus der Fainlights statt. Nicht dass dieses, soweit bekannt, irgendwas mit dem
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