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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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kannte«, betonte Mrs. Leathers.
      Troy fand dies kaum notierenswert, denn nach allem, was er über den elenden Kerl gehört hatte, war es mit größter Wahrscheinlichkeit jemand gewesen, den er gekannt hatte. Praktisch jeder, den er gekannt hatte, kam in Frage. Doch dies war kaum der richtige Zeitpunkt, um darauf hinzuweisen, und der Chef tat es natürlich auch nicht.
      »Aber warum sollte ihn ein völlig Fremder überfallen?«, fragte Pauline ihre Mutter. »Er hatte ja wohl kaum viel Geld dabei. Und was hatte er überhaupt da im Wald verloren?«
      »Er ging mit Candy spazieren«, sagte Mrs. Leathers.
      »Im Stockfinstern? Um diese Uhrzeit?«
      »Hat er gesagt, warum er soviel später seine Runde machte als gewöhnlich, Mrs. Leathers?«
      »Es war gar nicht soviel später. Gegen zehn statt um halb zehn. Als er nicht wiederkam, hab ich angenommen, er wär im Red Lion eingekehrt.«
      »Na klar«, sagte Pauline verbittert. »Um das Haushaltsgeld auszugeben, das du nie von ihm bekommen hast.«
      »Hat er gesagt, er wolle sich eventuell mit jemandem treffen?« Als Mrs. Leathers den Kopf schüttelte, fuhr er fort: »Oder hat er sich in den Tagen vor seinem Tod irgendwie anders als sonst verhalten? Hat er irgendwas Außergewöhnliches gemacht?«
      »Nein.« Sie zögerte einen Augenblick, dann fügte sie hinzu: »Er ist ganz normal zur Arbeit gegangen.«
      »Wo hat er gearbeitet?«
      »Hauptsächlich im alten Pfarrhaus, da arbeite ich selber auch. Und ein, zwei Stunden bei den Fainlights gegenüber.«
      Sie hatte dem nichts mehr hinzuzufügen, und nachdem die Polizisten festgestellt hatten, wo die Fainlights wohnten, machten sie sich zum Aufbruch bereit. Barnaby sagte noch einmal, wie Leid es ihm tue, dass er eine so traurige Nachricht überbringen musste. Sergeant Troy blieb an der Tür stehen.
      »Wie geht's dem Hund, Mrs. Leathers?«
      »Mehr schlecht als recht.« Mrs. Leathers Gesicht war jetzt stark von Kummer gezeichnet, ganz im Gegensatz zu vorher, als sie über ihren Mann gesprochen hatten. »Mr. Bailey meint, es wär noch ein bisschen früh, um was Endgültiges zu sagen.«
      Troy wusste, was das bedeutete. Genau das hatte der Tierarzt zu ihm gesagt, als sein Schäferhund ein Stück vergiftetes Fleisch gefressen hatte, das jemand für die Ratten ausgelegt hatte. »Das tut mir wirklich Leid«, sagte er.
      Als die Polizisten fort waren, fragte Pauline ihre Mutter, was sie ihnen verschwiegen hatte.
      »Wie kommst du denn darauf?« Mrs. Leathers klang ziemlich empört.
      »Du wolltest was sagen, als sie gefragt haben, ob Dad irgendwas Merkwürdiges getan hat, bevor er starb. Dann hast du's doch nicht gesagt.«
      »Du hältst dich wohl für besonders schlau.«
      »Na komm schon, Mum.«
      »Es war nichts Wichtiges.« Mrs. Leathers zögerte, als ihr einfiel, wie ihr Mann sie mit vor Zorn rotem Gesicht angebrüllt hatte, als sie in das vordere Zimmer hereingeplatzt war. »Sie hätten bloß gelacht.«
      »Na sag schon.«
      »Er legte eine Art... Sammelalbum an.«
      »Ein Sammelalbum? Dad?«
     
    Beim Anblick des alten Pfarrhauses war Barnaby sogleich ganz hingerissen, denn es war ein wirklich schönes und harmonisches Gebäude. Kleine schmale Fenster, die Schnapprouleaus halb heruntergelassen, über der Haustür ein formschönes Oberlicht und ein eleganter Fries. Allerdings war das Haus nicht in gutem Zustand. Das warme rötliche Mauerwerk, das von rankendem wildem Wein bewachsen war, war angenagt und porös und musste dringend neu verfugt werden. Der Anstrich war schmutzig und schon reichlich abgeblättert. Die Regenrinne war an mehreren Stellen gebrochen, das hübsche schmiedeeiserne Doppeltor stark verrostet.
      Troy fühlte sich an die Kulisse von einer der Fernsehserien in historischem Gewand erinnert, auf die seine Mutter so versessen war. Er sah förmlich vor sich, wie ein zweirädriger Einspänner die Einfahrt entlangrollte, gelenkt von einem Kutscher mit Zylinder, glänzenden Stiefeln und engen Hosen. Gleich würde ein Diener aus dem Haus gelaufen kommen und die Tür der kleinen Kutsche öffnen. Dann würde ein hübsches Mädchen mit koketten Löckchen und fliegenden Haarbändern in einem Kleid, das bis zu den Knöcheln herabfiel, aber dennoch viel Bein ...
      »Wollen Sie denn den ganzen Tag hier dumm rumstehen?«
      »Entschuldigung, Sir.«
      Troy zerrte an dem Klingelzug, der die Form eines Greifenkopfs hatte. Es war eins von diesen

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