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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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so.
    Lange Teepausen und dringende anderweitige Verpflichtungen.«
    »Die Hälfte der Belegschaft war noch gar nicht am Leben, als Bible John seinen Geschäften nachging. Er kann für sie doch gar nichts mehr bedeuten.«
    »Aber von Johnny Bible werden sie noch ihren Enkeln erzählen.«
    »Stimmt.« Jack hielt kurz inne. »Willst du es wirklich tun?«
    Rebus' Hand lag bereits auf dem Telefonhörer. Er nahm ab, tippte die Nummer ein. »Hattest du daran gezweifelt?«
    »Keinen Augenblick.«
    Die Stimme, die sich am anderen Ende meldete, war barsch, abweisend. Weder Uncle Joe noch Stanley. Einer der Bodybuilder. Rebus antwortete im gleichen Tonfall.
    »Malky da?«
    Zögern. Nur seine engsten Freunde nannten ihn Malky. »Wer will's wissen?«
    »Sag ihm, es war Johnny.« Kurze Pause. »Aus Aberdeen.«
    »Moment.« Scheppern, als der Hörer auf eine harte Oberfläche gelegt wurde. Rebus horchte konzentriert, hörte Fernsehstimmen, Gameshow-Applaus. Im Zuschauersessel: vielleicht Uncle Joe oder Eve. Stanley mochte bestimmt keine Gameshows; er würde keine einzige Antwort wissen.
    »Telefon!«, rief der Bodybuilder.
    Eine lange Pause. Dann von fern eine Stimme: »Wer iss' es?«
    »Johnny.«
    »Johnny? Johnny wer?« Die Stimme kam näher.
    »Aus Aberdeen.«
    Jemand nahm den Hörer auf. »Ja?«
    Rebus atmete tief durch. »In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie versuchen, natürlich zu klingen. Ich weiß über Sie und Eve Bescheid und auch, was Sie in Aberdeen getrieben haben. Wenn Sie also nicht möchten, dass es knallt, sehen Sie zu, dass Sie natürlich klingen. Der Muskelmensch darf nicht das kleinste bisschen Argwohn schöpfen.« Ein Rascheln, als Stanley sich von möglichen Lauschern abwandte, sich den Hörer unters Kinn klemmte.
    »Also, was steht an?«
    »Sie haben einen netten kleinen Beschiss laufen, und ich würd ihn ungern auffliegen lassen, solang ich nicht muss, also tun Sie nichts, was mich dazu zwingen würde. Kapiert?«
    »Null Problem.« Die Stimme war nicht geübt darin, gelassen zu klingen, wenn das dazugehörige Gehirn Probleme mit der Blutversorgung hatte.
    »Sie machen's prima, Stanley. Eve wird stolz auf Sie sein. Jetzt müssen wir ein paar Takte reden - nicht nur Sie und ich, wir drei.«
    »Mein Dad?«
    »Eve.«
    »Oh, klar.« Allmählich wieder ruhiger. »Äh... kein Problem.«
    »Heute Abend?«
    »Äh... okay.«
    »Revierwache Partick.«
    »Hey, Moment mal...«
    »Das ist der Deal. Nur plaudern. Keiner will Sie reinlegen. Wenn Ihnen mulmig bei der Sache ist, dann halten Sie einfach die Schnauze, bis Sie mein Angebot gehört haben. Wenn es Ihnen nicht gefällt, können Sie gehen. Sie haben dann nichts gesagt, brauchen also auch nichts zu befürchten. Keine Anklage, keine Tricks. Ich bin nicht an Ihnen interessiert. Sind wir noch im Geschäft?«
    »Ich weiß nicht genau. Kann ich Sie zurückrufen?«
    »Ich will jetzt ein Ja oder ein Nein hören. Wenn's ein Nein ist, können Sie mir gleich Ihren Dad an die Strippe holen.«
    Zum Tode Verurteilte lachen glaubwürdiger. »Hören Sie, was mich angeht, kein Problem. Aber es sind ja auch andere beteiligt.«
    »Erzählen Sie Eve einfach, was ich Ihnen gesagt habe. Wenn sie nicht kommen will, braucht Sie das ja nicht daran zu hindern. Ich besorg Besucherausweise für Sie beide. Mit falschen Namen.« Rebus sah hinunter auf ein Buch, das aufgeschlagen vor ihm lag, fand gleich zwei passende. »William Pritchard und Madeleine Smith. Können Sie sich die merken?«
    »Ich denk schon.«
    »Wiederholen Sie sie.«
    »William... irgendwas.«
    »Pritchard.«
    »Und Maggie Smith.«
    »Na, ziemlich nah dran. Ich weiß, dass Sie nicht einfach so von zu Haus verschwinden können, also lassen wir die Zeit offen. Kommen Sie, sobald es geht. Und wenn Sie mit dem Gedanken spielen sollten, die Flatter zu machen, denken Sie einfach an die vielen hübschen Bankkonten und wie einsam die sich ohne Sie fühlen würden.«
    Rebus legte auf. Seine Hand zitterte nicht nennenswert.
27
    Sie informierten den Beamten am Eingang und bekamen die Besucherausweise ausgestellt. Dann warteten sie.
    Jack meinte, im Zimmer sei es kalt und muffig und er müsse da raus. Er schlug die Kantine vor oder den Korridor oder was auch immer, aber Rebus schüttelte den Kopf.
    »Geh du nur. Ich bleib hier und überleg mir, was ich zu Bonny und Clyde sagen werde. Bring mir einen Kaffee mit und vielleicht ein belegtes Brötchen.« Jack nickte. »Ach ja, und eine Flasche Whiskey.« Jack sah ihn an. Rebus

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